jedenfalls nicht Schöpferisch-Schaffender; es ergäbe ja mehr Gehalt für das Publikum als für ihn, was nicht gut denkbar - ist, da erst die Art des Schaffenden in das begrenzte Aus sehen der Dinge jenen Abglanz bringt, der im Beschauer Un begrenztes auslöst. Wo ein Künstler die Skizze vorzieht, ist es immer, weil er sich in ihr besser unterbringt. Auch der große Segantini meint, daß, wer schöne Skizzen macht, nur selten noch ein Bild malt, das der Skizze gleichkommt, oder er malt das Bild
überhaupt nicht mehr, weil die Kraft bereits in die Skizze gelegt ist. So mag vorläufig auch in der fernöstlichen Malerei die Skizze Zur Vollendung gebracht sein, während das fertige Bild in unserem Sinne überhaupt nicht gemacht wird, weil es Art und Auffassung des Fernorientalen bedingen, daß er seine Kraft und sein Können in der sogenannten Skizze ausgibt, die ihm bereits aus geführtes Bild bedeutet und es in ihrer Art auch ist, eine Art, die sich zu unserer verhalten mag wie ein Farbholzschmtt
zum fertigen Ölbilde. Die Annahme aber, daß für fernöstliche Kunstauffassung „ein ganz ausgeführtes Bild ein sich selbst verurteilendes Werk' ist, verneint schon der Um stand, daß auch dort wie bei uns Überlegenheit (und sei sie auch nur Verstärkung des Rasse-Typischen) den: Publikum gegenüber da sein muß, falls der Fernorientale Künstler ist. Soviel über- das Thema Kunst, als kleine Ergänzung zur Kunstaufsaffung, wie sie das Buch verlautbart, das wohl nur „die Künste des Alltags' ins Auge saßt