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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 183 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
Urteil des Volkes und der Bayern selbst 165 dass das in Form einer Anmerkung angebrachte Tadelsurteil als Anspielung auf Bayern angesehen werden konnte. In der Tat hat sich die Regierung darüber geärgert, dass solche Dinge in einem von bayrischen Beamten redigierten Organe standen. Als der Universitätsprediger in Innsbruck Benitius Mayr in den Pfingsttagen 1808 auf der Kanzel Vorträge hielt über das Amt der Apostel, da hörte das Auditorium den zeitgemässen Protest heraus gegen die Verfolgung

der Priester und die Drangsalierung der Ge wissen. 1 ) Der einfache Bauer in Völs macht seinem gepressten Herzen mit den Worten Luft: „Den herben Zustand der Geistlichkeit kann ich gar nicht beschreiben. Witten, Stams und Fiecht wurden aufgehoben, die Giebig- keiten von der Regierung eingezogen. Selbst das Heilige blieb nicht un gestört, Ornate und Kelche wurden an die Juden verkauft. Es hatte das Ansehen, als wollte man das Priestertum als die Grundsäule unserer Re ligion ausrotten.' 2 ) Liest

man bayrische Akten aus der Zeit nach der Niederwerfung des Aufstandes, so klingt es wie Vorwurf der späteren Regierung gegen die frühere, wenn da geschrieben wird: „Inbezug auf Religion hat das Landvolk zu tief eingewurzelte Vorurteile, um dieselben auf einmal auszurotten und infolgedessen rasche Massregeln ergreifen zu können, ohne dadurch eine gefährliche Stimmung im Volk zu erwecken» das noch lieber erhöhte Abgaben an den Staat zu zahlen bereit ist, als sich in seiner Religion stören zu lassen

, was ihm Herzenswunden schlägt.' Ohne einen Tadel von oben befürchten zu müssen, können die Richter 1811 erklären, eine gewisse Indolenz in Sachen der Religion sei für die Regierung das beste, um jede unangenehme Berührung mit der Geist- lickeit und dem Volk zu vermeiden; mögen auch Verordnungen über marines Ehre oder Unehre, dass er das, was ihm bisher als heilig, als Mittel und Weg zu seiner Seligkeit vorgestellt und an das Herz gelegt worden, was er als solches von seiner frühesten Kindheit an zu verehren gewohnt

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