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Bücher
Jahr:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Seite 44 von 164
Autor: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Umfang: 162 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: III A-188
Intern-ID: 320742
46 m höher als 'Riva liegt, ist das Jännermittel um volle 2° tiefer. Am Gardasee partizipiert Tirol noch an dem durch milde Winter ausgezeichneten Gebiete der oberitalienischen Seen, das hier seine Ostgrenze erreicht. Die günstige Süd exposition. der mildernde Einfluß des als Wärmereservoir dienenden Sees, vielleicht auch die Reflexion der Sonnenstrahlung durch den Wasserspiegel wirken hier zusammen, um alle Vorbedingungen für Winterkuvorte zu schaffen. Im Etschtal liegen die Temperaturen

im Winter des Etschtales nicht vorzukommen, ausgenommen in der Val Sugana 1 . Bei ca. öOOm sinkt im Etschtal und in den angrenzenden Gebieten die mittlere Jahrestemperatur unter 10°. Bis gegen 400 m hinaufist der Herbst kühler als der Frühling, der April vom Oktober wenig verschieden. Der in den tief gelegenen Gebieten geringe Schneefall, der fast nie zur Ausbildung auch nur kurze Zeit überdauernder Schneedecken führt sowie die für Südtirol charakte ristischen Herbstregen sichern dem Frühling

, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Die Unter schiede zwischen annähernd gleich hoch gelegenen Stationen Judicariens, des Sulz- und Nonsberges sind zwar nicht unbeträchtlich, deuten aber im aligemeinen doch auf eine ziemlich große Einheitlichkeit der Temperaturverhältnisse dieser Gebiete hin, was auch noch für die Val Sugana, das Tal des Avisio und die west lichen Dolomiten überhaupt gelten dürfte. Die Temperaturabnah.me ist im Winter eine sehr langsame, im Sommer eine rasche. Milde Winter kennzeichnen

auch die höheren Lagen des Gebietes, in welchen noch mancher Höhen-Winterkurort seiner Entdeckung harrt. Die mittlere Jahresschwankung der Temperatur beträgt am Gardasee 20—21° und wird im Etschtale etwas größer, 22—23°. Der überaus milde Winter am Gardasee bedingt diesen Unterschied. Da nun mit zunehmender Höhenlage die Sommermittel sehr rasch, die Wintermittel sehr langsam abnehmen, sinkt damit auch der Betrag der jährlichen Wärmeschwankung. Das Vintschgau oder obere Etschtal schließt sich in.klimatischer

Beziehung ganz an das eben besprochene Gebiet an, das als Südtirol im engeren Sinne bezeichnet werden könnte. Der Winter bleibt bis ca. 1300«* Höhe milde und wird erst in den hochgelegenen Stationen in den Seitentälern sehr streng. Der 1 In der Val Sugana tritt im Winter oft intensive Temperaturumkehr ein (Levico, Vetriolo). Es ist überhaupt wahrscheinlich, daß die Val Sugana eine StraOe darstellt, auf der kalte Luft von Osten her in das Etschtal einstrümt und die Temperatur im untersten Etschtale

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Bücher
Jahr:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Seite 134 von 164
Autor: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Umfang: 162 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: III A-188
Intern-ID: 320742
Gaschurn, die nachstehende Übersicht: Die langsame Wärmeabnahme mit der Höhe im Winter (0*20° pro 100#/, im Jänner 0'17°) ist überraschend und legt den Schluß nahe, daß Temperatur umkehr eine sehr häufige Erscheinung sein muß. Tatsächlich ist die Konfiguration des Landes hierzu wie geschaffen; die Höhen hingegen stehen im Winter ganz unter der Herrschaft westlicher Winde. Im Frühling und Sommer ist die Tempera turabnahme mit der Höhe viel rascher und gleich groß in beiden Jahreszeiten (0'58° pro 100

m). Eine in Gebirgsländern ganz regelmäßige Erscheinung ist der kleine Temperaturgradient im Herbst (0-33°). Vergleichen wir die oben stehendeÜbersicht mit der für Nordtirol aufgestellten (siehe Seite 13), so finden wir, daß im Niveau von 500 m Vorarlberg in allen Jahreszeiten wärmer ist als Nordtirol, wenn auch im Sommer der Unterschied gering ist. In den Höhenstufen von 800 und 1100 m ist der Winter wärmer als in Nordtirol, die übrigen Jahreszeiten kühler. Im Niveau von 1400 m endlich findet eine Annäherung

an die Temperaturverhältnisse Nordtirols insoferne statt, als der Winter in Vorarlberg wärmer, der Frühling kühler, Sommer und Herbst aber gleich temperiert sind wie in Nordtirol. Dementsprechend ist in allen Höhenstufen die mittlere Jahresschwankung der Temperatur kleiner als in Nordtirol. Die Differenz beträgt in einer Höhe von 500 m 1'4°, von 800w 1*4°, von llOOw 2*5°, von 1400m 0'9°. Der jährliche Gang der Temperatur neigt in Vorarlberg weniger zu Extremen, indem der Winter durchschnittlich milder, der Sommer hingegen kühler

ist. Dieser Unterschied erklärt sich ohneweiters aus der ungeschützten Lage Vorarlbergs gegenüber den ungemein häufigen Westwinden (siehe Windverhält nisse), die im Winter relativ mild, im Sommer hingegen kühl sind. Da bei Berechnung der Höhenstufentemperaturen für Nordtirol auch lokal stark gestörte Gebiete, wie das Großachental, beigezogen wurden, so treten die

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Jahr:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Seite 135 von 164
Autor: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Umfang: 162 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: III A-188
Intern-ID: 320742
, was hauptsächlich auf die im Frühling und Sommer wesentlich niedrigeren Temperaturen zurück zuführen ist. Denn im Winter ist Bludenz gleich warm wie das südtirolische Brixen, im Jänner sogar wärmer, während in Bregenz bereits der ganze Winter wärmer ist. Innsbruck hingegen, der besonders im Winter wärmste Ort Nordtirols, ist im Winter viel kälter als Bludenz, während es sich in den übrigen Jahreszeiten zwischen Brixen und Bludenz hält. Im Jahresmittel stellt das Inntal ein Über gangsgebiet zwischen Nord

- und Südseite der Alpen dar. Im Winter jedoch ist es infolge seiner nach Osten offenen Lage, infolge des Schutzes vor Westwinden und trotz der Häufigkeit des Föhns, ein relativ sehr kaltes Gebiet auch in den begünstigtsten Abschnitten. Es wäre nun freilich verfehlt, Bludenz als Winterkur- Übergangsstation in eine Reihe mit Brixen zu stellen; da spielen eben Feuchtigkeit, Bewölkung und Niederschlag eine so entscheidende Rolle, daß Innsbruck viel eher mit Brixen in Konkurrenz treten könnte. Von besonderem

Interesse ist ein Vergleich von Langen mit dem nordtiroli- schen St. Anton, zwei Orte, die nur durch den Arlb.erg getrennt sind und durch den 10 km langen Arlbergtunnel mit einander in freilich nicht klimatischer Ver bindung stehen. Bei fast gleichem Jahresmittel ist die Tiroler Seite des Arlberges im Winter und Herbst kälter, im Frühling und Sommer wärmer. Die Differenzen sind in Anbetracht der geringen Entfernung teilweise außerordentlich groß, viel größer,

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Jahr:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Seite 15 von 164
Autor: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Umfang: 162 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: III A-188
Intern-ID: 320742
anstieg vom April zum Mai schon von gleicher Größe, eine Bestätigung des oben Gesagten. Vom Juli zum August beginnt bereits wieder Temperaturerniedrigung, die in der Tiefe stärker ausgeprägt ist als in der Höhe. Dieses Verhältnis der Tiefe zur Höhe setzt sich auch noch im Herbst und Winter fort, da ja die höher gelegenen Örtlichkeiten im Winter relativ warm sind. Am raschesten fällt die Temperatur vom Oktober zum November, am langsamsten vom Dezember zum Jänner. Die Temperaturerhöhung

vom Jänner zum Februar ist im allgemeinen gering, am größten in den tief gelegenen Gebieten. Man kann nun versuchen die mittleren Temperaturen des Jahres und der Jahreszeiten für bestimmte Höhen stufen in Nordtirol anzugeben. Daß die er mittelten Zahlen bei der großen Verschiedenheit der örtlichen Lage und der geringen Zahl von Beobachtungsstationen besonders im Winter einer realen Be deutung fast gänzlich entbehren, ist offenkundig. Breitenunterschiede spielen keine störende Rolle ; von entscheidender

ihre Erklärung darin, daß die Orte in etwa 1100 m Höhe noch größtenteils in den breiten, unteren Gebieten der Täler liegen, während die Höhe von 1400«/ schon den steil zum Hochgebirge ansteigenden Talbezirken angehört, die der Ansammlung kalter, stagnierender Luft nicht günstig sind. Die Temperaturabnahme mit der Höhe ist eine unerwartet langsame: sie be trägt im Jahresmittel zwischen öOO und 2000 in nur 0'47° pro 100 ut, im Winter 0-33°, im Frühling O'ö-l im Sommer 0\52°, im Herbst 0 - 45°, im Jänner 0'35

°, im Juli O'öl °. Die Abnahme ist in den einzelnen Höhenschichten keineswegs gleich mäßig; am langsamsten ist sie zwischen 500 m und S00 -tu, auffällig rasch hingegen zwischen NOOjjz und l 700 ///, wo im Mittel aller Jahreszeiten der Temperatur gradient 0 88° beträgt. In dieser Höhenzone ist die Temperaturabnahme am raschesten im Winter, am langsamsten im Sommer. i V. J rae-j

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Jahr:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Seite 150 von 164
Autor: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Umfang: 162 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: III A-188
Intern-ID: 320742
Der Gegensatz im Winter könnte befremden. Denn wenn tatsächlich der geringe Schutz Vorarlbergs gegen die Westwinde die reichlicheren Niederschläge bedingt, so müßte der Niederschlagsüberschuß Vorarlbergs über Nordtirol in allen Monaten kenntlich sein. Tatsächlich ist die Menge des im Winter fallenden Nieder schlages in Vorarlberg auch größer, da die obenstehenden Zahlen Prozente der Jahresmittel sind; letzteres ist aber in Vorarlberg unvergleichlich größer als in Nordtirol. Im Mittel für ganz

Vorarlberg beträgt der Niederschlag im Winter 255 mm, in Nordtirol 200 mm, während im Sommer in Vorarlberg zirka 570 mm, in Nordtirol 390 mm fallen. c) Zahl der Niederschlagstage; Zahl der Schneetage; Zahl der Gewittertage. In dem niederschlagsreichen Lande ist von vornherein eine große Zahl von Niederschlagstagen zu erwarten. Bregenz mit 188 Niederschlagstagen steht an der Spitze, während es am seltensten in dem relativ nahegelegenen Feldkirch regnet (150 Niederschlagstage). Es hat den Anschein

, daß Kitzbüchel bereits in der niederschlagsreichen, nördlichen Randzone liegt, die viel mehr den Niederschlagsverhältnissen Vorarlbergs sich nähert als jenen des Inn tales. Die Niederschläge sind in Nordtirol nicht nur weniger ergiebig, sondern auch seltener als in Vorarlberg, was nicht selbstverständlich ist und die geschützte Lage des Inntales erst recht deutlich macht. Die meisten Niederschlagstage entfallen in Vorarlberg auf Juni und Juli, die wenigsten auf Spätherbst und Winter. In Bregenz jedoch

beträgt der Unterschied zwischen den extremen Monaten nur 6 - 2 Tage; mit zunehmender Höhe wächst dieser Unterschied. Iq. der Höhe werden die Niederschläge im Winter seltener, im Sommer häufiger oder wenigstens gleich häufig wie in der Bodenseeniederung.

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Jahr:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Seite 24 von 164
Autor: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Umfang: 162 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: III A-188
Intern-ID: 320742
im Spätherbst und Winter, die in Tegernsee kaum mehr kenntlich sind. Das ganze Inntal verhält sich hier wie ein in der Innenzone der Alpen liegendes Tal, wobei es der vorherrschenden Winde wegen von entscheidender Bedeutung ist, daß das Inntal ein nach Nordosten offenes Längstal ist. Am günstigsten sind die winter lichen Bewölkungsverhältnisse in den hochgelegenen Seitentälern, wie Trins, Hall-Salzberg und St. Anton beweisen. In Trins treffen wir im Winter in jeder Beziehung Verhältnisse, die fast ganz

mit jenen in der südtirolischen Winterkur- . Übergangsstation Gossensaß zusammenfallen, obwohl letzteres niédriger liegt. Nur die Südexposition von Gossensaß dürfte diesem Orte ein Übergewicht verleihen. Wie ungewöhnlich günstig die Bewölkungsverhältnisse im Winter im mittleren Inntal sind, zeigt eine Gegenüberstellung von Innsbruck und Wien in der bereits mehrfach zitierten Arbeit von Fessler. Bezeichnet man die Tage mit einem geringeren Tagesmittel der Bewölkung als 0' 25 als heiter, so stehen sich während 15 Jahren

gegenüber: November: 117 heitere Tage in Innsbruck, 4:7 heitere Tage in Wien Dezember: 151 „ , „ „ 26 „ „ „ „ Jänner: 156 5 „ * 45 „ „ „ „ Februar: 127 , , „ , 39 „ „ „ „ März: 126 „ * n » „ n n Ii Als Bewölkungsmittel für ganz Nordtirol inklusive der stärker bewölkten Stationen in der Randzone Kirchbichl und Kitzbühel ergibt sich im Winter 5-1, im Herbst 5'2. Stärker bewölkt sind Frühling und Sommer, für die sich 6'0. beziehungsweise 5*9 ergeben. In der warmen Jahreszeit wirken die allseits das Inntal

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Bücher
Jahr:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Seite 103 von 164
Autor: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Umfang: 162 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: III A-188
Intern-ID: 320742
in den Vergleich der Temperaturverhältnisse nicht miteinbezogen, weil die niedrigsten Stationen im Rienz- und Drautale (soweit die letztere in Tirol fließt), bei 700 m liegen. In der nachfolgenden Gegenüber stellung, die die Temperaturverhältnisse in 800 m Höhe vergleicht, ist das Puster tal durch zwei Stationen charakterisiert. Wieder ist der Gegensatz zwischen Nord- und Südtirol im Winter am grüßten, am kleinsten im Frühling. Aber die Differenzen selbst haben sich ver ringert. Besonders deutlich jedoch

markiert sich der zu Extremen geneigte Charakter des Temperaturganges im Pustertal. Das Pustertal ist im Winter kälter, im Sommer wärmer als Nordtirol, obwohl es südlich der Zentralalpen liegt. Aber ausschlaggebend ist hier die ungeschützte Lage gegen Osten. Das Drautal ist ja berühmt wegen seiner extremen Winterkälte und durch die Temperatur umkehr mit der Höhe. Da die meisten Talstationen des Pustertales höher als 800 wi liegen, so erscheint das nächste Vergleichsniveau, 1100 m, noch kälter

. Der Gegensatz zwischen Nord- und Südtirol ist abermals gemildert, im Herbst bereits verschwunden, am größten im Sommer. Das Pustertal ist in dieser Höhe kälter als Nordtirol, besonders im Winter. Hieraus allein ist ersichtlich, daß das Pustertal kein Übergangsgebiet zwischen Nord- und Südseite der Alpen ist, sondern ein Klimagebiet für sich mit viel kontinentalerem Charakter. Auch das Vintschgau kann nicht als Übergangsgebiet zwischen Nord- und Südtirol bezeichnet werden. Auf den milden Winter des oberen

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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1909
¬Die¬ Pflanzen in den Anlagen und Gärten von Meran-Mais
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Seite 15 von 209
Autor: Hermer, Julius / von Julius Hermer
Ort: Meran
Verlag: Ellmenreich
Umfang: 196 S. : Ill.. - 3., verm. und verb. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran;s.Pflanzen
Signatur: I 6.626
Intern-ID: 304547
Die Kuranlagen Die hiesigen Anlagen und Gärten zeichnen sich besonders durch ein reichhaltiges Material von immergrünen Pflanzen aus, worunter der ja panesische Spindelbauni (Evonymus japonica) in vielen Gärten die Hauptrolle spielt. Im schlechten, wie im guten Boden, in der vollen Sonne, wie im Schatten, in geschützter, wie den kalten Winden ausgesetzter, in feuchter, wie in trockener Lage und überall, wo man es auch im Winter »grün« haben will, wurde der Evonymus angepflanzt. In der Tat

ist diese schon immergrüne Pflanze für unsere hiesigen Verhältnisse so gut geeignet, wie nicht sobald eine andere. Seine geringen Ansprüche an Boden und Standort, sein rasches Wachstum, die leichte Vermehrung und ganz besonders sein schönes, auch im Winter gleichbleibendes Grün machten den Evonymus zu einer vielbegehrten und häufig verwendeten Pflanze, die jedes Kind — wenn auch nicht dem deutschen Namen nach — hier kennt. Wie jedes Gute im Bösen seinen Feind hat, so auch bei dieser Pflanze. Leider

ist unser Evo nymus schon seit Jahren von einer aus Italien ein geschleppten Schildlaos (Ohionaspis Evonymii) be fallen, die viele, viele Pflanzen verunstaltete oder auch ganz vernichtete. Die Muttertiere haben ein schinkenförmiges, braunes Schild, das dieselben auch im Winter gegen Kälte und Regen schützt; die männlichen Tiere sind mit einem länglichen hautartigen weißen Ansatz versehen, der sie mehr

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