Bruneck und seine Umgebung : ein Wegweiser durch die Stadt und in die nähere und weitere Umgebung: dem Enneberger-, Tauferer- und Hochpustertale
In Bruneck lebte mehrere Jahre als k. k. Konzepts-Prakti kant beim Kreisamte der edle Sänger Hermann von Gilm, dessen schöne Lieder so manche Punkte des Tales verherr licht haben, singt er ja in einem Liede*): In diesem schönen Tal bin ich geboren, Auch nirgends ist die Welt so schön und grün, Als wo das Kind — in Träume süß verloren — Des ersten Morgens gold'ner Strahl beschien. Der Berg, auf dem die Morgensonne brannte, Die Anemone in des Waldes Moos, Das Feld, der Fluß, der Baum
sind mir Verwandte Und schmerzlich reiß ich mich von ihnen los. Lebt wohl, lebt wohl! — Ich kenne eine Blume, Die altert nicht, bleibt ewig frisch und jung, — Die schenk ich euch — sie blüht im Heiligtume Des Herzens tief und heißt Erinnerung. Unter den lebenden Dichtern nennt Bruneck mit Stolz zwei seiner Söhne, welche in der Schar der gottbegnadeten Sänger im ersten Gliede stehen. Es sind dies: Josef Seeber, geb. 4. März 1856, gegenwärtig Professor an der Militär-Akademie in Mödling bei Wien. Seiner Feder
entstammen : „Elisabeth.' Episches Gedicht. — „Ein fliegend Blatt.' Lyrische Gedichte. — „Judas.' Tragödie. — „Der ewige Jude.' Episches Gedicht. Letzteres hat bereits die 9. Auflage erlebt und gilt als eines der besten Werke der modernen Epik. Anton Müller, bekannt unter dem Dichternamen Bruder Willram, wurde am 10. März 1870 zu Bruneck geboren und wirkt als Religions - Professor am Pädagogium in Innsbruck. Bruder Willram ist vorzüglich Lyriker und von großer Frucht barkeit. Seit dem Jahre 1895
von Bruneck'. Gesprochen von Berta von Kern am 19. Hor- nung 1843.