¬Die¬ Tiroler Bauernhochzeit : Sitten, Bräuche, Sprüche, Lieder und Tänze mit Singweisen.- (Quellen und Forschungen zur deutschen Volkskunde ; 3)
Seite 217 von 290
Autor:
Kohl, Franz Friedrich / von Franz Friedrich Kohl
Ort:
Wien
Verlag:
Ludwig
Umfang:
X, 281 S. : Notenbeisp.
Sprache:
Deutsch
Schlagwort:
g.Tirol;s.Hochzeit;s.Brauchtum
Signatur:
II 103.826 ; II 158.201
Intern-ID:
151688
an den alten Sitten und Gebiäuehen und an einer patriarchalischen Denkungsweise mitten im Getriebe des Fremdenverkehres noch mit ziemlicher Treue fest. Der Kastellruther auf seinem unteilbaren Hofe, umgeben von seinen Äckern und Wiesen, meist im Besitze von Waldparzellen und einem Seiseralm* viesen-Anteil, ist das Bild eines freien, unabhängigen Tirolerbauers; ihm liegt die Scholle, der Name und Stamm seines alten Hauses am Herzen. Hier werden noch Volkshochzeiten in alter Prachtentfaltung gefeiert
— man kennt eile poesielosen Wallfahrtstrauungen ohne Sang und Klang noch nicht — und sie bieten oft ein so farbenprächtiges, bewegtes Bild, daß häufig Maler herbeikommen, um den ganzen Hochzeitsprunk auf sich wirken zu lassen. Der Bursche, der heiraten will, begibt sich nächtlicherweile, heim lich, daß ja niemand von der Nachbarschaft etwas erfährt, mit seinem