TAFEL XLIV—XLVJII. Österreichische Medailleure um 1700. — Wiener Meister zu Anfang des XVIII. Jahr hunderts. — Anton Domanöck. — Medailleure der Kaiserin Maria Theresia. — Andere Me dailleure des XVIII. Jahrhunderts in Österreich. In Österreich ist die Medailleurkunst kurz nach dem dreißigjährigen Kriege ebenso selten geübt worden und war ebenso tief gesunken wie im übrigen Deutsch land (vgl. nn. 400, 401); das geistliche Fürstentum Salzburg hatte in den Brüdern Peter und Paul Seel

zwar nicht völlig verleugnet, aber dieselbe frei entwickelt und ins Wienerische hinübergeleitet, so daß mit Recht von einer österreichischen Medaille gesprochen werden kann, die damals zum ersten Male zu schöner Blüte gedieh. (Vgl. Kenner Fr., Katalog d. Ausstellung von Münzen u. Medaillen der Kn. M. Theresia, Wien, Numismat. Gesellschaft, 1888; Englmann Wilh., Wiener Medailleurschulen desXVIII. Jahrh, in Zeitschr. fürMünz- und Medaillenkunde, I, S. I53ff.) Salzburg besaß damals in der Familie Matzen kopf

. Umschft. (unten beginnend) :*D : G : ARCHÌEPS SAL : S : SED: AP : LEG : NAT : S : RO : IMP : PPS * Zu beiden Seiten des Kreuzes: DEO — DVCE; unter den Quasten des Hutes: 1 6—68. Zeller S. 82, no. 1. M. G., Sohn von Reimbert Moritz Freih. von Khuenberg und dessen Gemahlin Helena Freiin von Schrattenbach, geb. 15. Mai 1623, 1. Oktober 1654 Bischof von Lavant, 31. Juni 1664 Bischof von Secliau, 30. Juli i6b8 Erzbischof von Salzburg (in demselben Jahr in den Grafenstand erhoben), 2. September 1686

Kardinal, I 3. Mai 1687. n. 397. Salzburg, Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun. 1687. P. Seel. — Oval, 44X40™, G., ^4'45 g, geprägt; auch in S., 42'45 g. Vs. Brustbild v. r. Umschft. (unten beginnend): IO : ERNEST' EX COM : DE THVN, ARCHIEP : & PR : SAL : S : A : L : Unter dem Abschnitt des rechten Armes: P. SEEL Rs. Zwei Wappenschilder, dahinter Krummstab und Schwert, dazwischen Kreuzstab mit Hut; über den Schilden 16—S7, unten bogig IN — DOMINO — CONFID 0 •

, Hn. Elisabeth (Gem. K. Al brechts I.), o. J. 828. Ehn. Anna (Gem.K. Matthias'), o.J. 829. Bayern, H. Ludwig I., 0. J. 830. — H. Otto III., o.J. 831. St. Elisabeth v. Thüringen, Prager Judenmedaille 0. J. S. 131. K. Sigismund o. J. S. 131. (vgl. auch Dankbarkeit und Sterbe medaillen.) Prämien. Für Gelehrte, Künstler und Staats männer. Akademie der schönen Künste in Wien o. J. 555. — — Wissenschaften in Göttingen 0. J. 556. — — — — 0. J. 557. Salzburg, Eb. Siegmund v. Schratten bach, Universitätsmedaille

und Krönung. Joh. Friedr. Kfst. v. Sachsen 1532. 96. Bartholomeus Schenleb, Abt v. Göttweig 1533. 239. Friedrich III., K. v. Dänemark 1648. 329. Theodor Adolf v. d. Reck, B. v. Pader born 1G50. 349. Georg Friedrich, Mkgf. v. Brandenburg- Ansbach 1694. 373. Karl Alexander, H. v. Lothringen, Wahl z. Hoch- und Deutschmeister 1761. 413. Eh. Maximilian, Übernahme des Hoch- meisteramtes 1780. 423. Andreas Jakob v. Dietrichstein, Eb. v Salzburg 1747. 424. Maximilian II., Krönung z. K. v. Ungarn 1563. 455. Rudolf

II., Krönung, 0. J. 456. K. Matthias' Wahl u. Krönung 1612.457. Franz Altgraf v. Salm, Erhebung z. Fb. v. Gurk, o. J., bespr. 458. Damian Hugo Gf. v. Schönborn, Wahl z. Fb. v. Speyer 1719. 459. Sigismund v. Schrattenbach, FEb. v. Salzburg 1753. 460. Friedrich V. v. d. Pfalz, Krönung z. König v. Böhmen 161g, bespr. 470, abgeb. S. 87. Karl Wilh. Friedr. Mkgf. z. Brandenburg- Ansbach 1729, 504. Ferdinand III., Krönung z. König v. Böhmen (1629), 550.

und Kardinals^ sind also nach dem lateinischen Texte unserer Medaille folgende: Er ward geboren 1660 am 12. September, Kanonikus in Olmütz 1680, 20. Mai, Kanonikus in Salzburg 11 Sep tember, Priester 1688, 28. September, Dekan des hochwürdigsten Kapitels von Salzburg 169g, 30. Mai, schlug das Bistum Seckau aus 1703, 14. Juli, wurde zum Bischof von Olmütz erwählt 1711. ig. September, nahm davon Besitz 1712. Wurde zum Kardinal kreiert von Papst Clemens XI. am 18. Mai, erhielt das Birett von Kaiser Karl

und 1740 Bischof von Konstanz, j 1743. n. 460. Salzburg, Eb. Sigismund von Schratten bach, 1753.. Matzenkopf — 64 mm, G., 173 60 g, auch in S., 120 g. Vs. Brustbild des Eb. v. r. Darunter: MAZENKOPF . F. Umschft. (unten beginnend): SIGISMUNDUS • D:G ■ A ■ & PR ■ SAL • S(edis) ' A(postolicae) ■ L(egatus) - NAT(us) ■ GER(maniae) • PRIMAS ■ Rs. Die Gerechtigkeit mit der Binde um die Augen und der Wage in der Rechten, legt die Linke auf ein auf geschlagenes Buch, auf welchem zu lesen ist: Consjilijnm

— 11 fper. Links ein Putto mit Füllhorn, rechts das Wappen. Darüber: CUIQUE SUUM: unten: V APRIL | MDCCLIII. Zeller, S. 96, n. 9. Eb. Sigismund (III.) Christof, Graf von Schrattenbach, zum Erzbischof von Salzburg erwählt 1753, f X771. n. 461. Pfalz, Kurfürst Joh. Wilhelm, alsReichs- verweser nach dem Tode Kaiser Josefs I., 1711. P. H. Müller. — 65mm, G., 174/iog, auch S, 119-60 g. Vs. Der Kurfürst zu Pferd v. r. Im Abschnitt: MDCCXI * Umschft. (unten beginnend): D • G * 10 ' WIL

nieder, wo er viele Me daillen für Fürstlichkeiten schuf und auch als Edelsteinschneider tätig war. \ 1787. (Bolzenthal.) S. 55. — nn. 378, 670, 672, 675, 713. Pfründt Georg, geb. 1604 (1603?) in Flachslanden in Bayern, war Bild hauer, Wachsbossierer und Medail leur in Regensburg, auch durch län gere Zeit (1650—1654) in Salzburg tätig. Er bildete sich bei Varin in Paris aus. Seine Tochter Anne Marie, die nachmalige Gattin des Durlachschen Sekretärs Barth. Braun und berühmte Wachsbos- siererin (f I7I3

• BRI - FR ■ ET HIß • REX F • D * Unter dem Abschnitte des rechten Armes: MÖRIKOFER. Rs. Minerva, mit einem Eichenkranz in der Linken, blickt auf die zu ihren Füßen liegenden geometrischen und astronomischen Werkzeuge und Bücher; oben bogig: AURO — PRETIOSIOR OMNI n. 558. Salzburg, Erzbischof Sigmund von Schrattenbach, o. J. Fr. Matzenkopf. — 46 mm, S., 35*05g, geprägt. Vs. Brustbild v. r. Umschft. (unten beginnend): SIGIS MUNDE • D ■ G-A -&PR - SAL* S ■ A ■ L ■ NAT - GER • PRIMAS * Unten

. — B. Kard. Wolfgang Hannibal Graf von Schrattenbach, Biographische Medaille, 1721. 650. — Eb. Kard. Thadäus von Trauttmans- dorff, P. 0. J. 447. Osnabrück, Fb. Franz Wilhelm Graf von Wartenberg, auf die Eroberung von Widenbrück, 1627. 475. Ottobeuren (Abt Anselm Erb), Neu bau des Stiftes und Tausendjahrfeier 1766. 594. Paderborn, Fb. Theodor Adolf von der Reck, P. 1650. 349. Passau, Fb. Urban von Trennbach, Gnadenmedaille 1583. 537. — Kard. Fb. Joh. Philipp Graf von Lamberg, P. 1705. 365 Salzburg

. 13. 3facher breiter Schautaler, K. Maxi milian I. 1509. J4. Piedfort, K. Ludwig II. v. Ungarn 1527. 15. 1525. 16. Taler, Lübeck 1528. 17. Taler, Christoph II.. Bischof v. Chiemsee, o. J. 18. — (Goldabschlag) Walter v. Pletten berg, Heermeister des Liefländer- Ordens 1525. 19. Teston, K. Maximilian I., 0. J. 20. Va Taler. K. Maximilian I.. o. j. 21. Dickpfennig, K. Maximilian I., o. J. 22. Radianataler, Kard. Matheus Lang, Eb. v. Salzburg, 1521. 26. Taler für Böhmen, K. Ferdinand I. 1529. 27. — für Tyrol