Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
als eine Beleidigung des päpstlichen Stuhles und forderte Sigmund zum 4, August nach Rom, um sich zu verantworten. Da dieser selbstverständlich nicht erschien, wurde neuerdings der Bann über den Herzog und seine Anhänger aus gesprochen : sie, ihre Kinder und Enkel wurden für ehr- und rechtlos, die Verträge für null und nichtig erklärt, über ihre Länder und Herrschaften wurde das strengste Interdikt verhängt, ja, Pius bat geradezu den Kaiser Friedrich III., Tirol zu nehmen, sonst müsse er es dem öffentlichen Raube
Sigmunds war Gregor von Heimburg, der Verfasser der Rundschreiben Sigmunds und der Anklagen gegen Gusa und den Papst. Auf Grund dieser Schrif ten behauptete der Papst, daß ihr Verfasser an den Primat nicht glaube und daß der Herzog und seine Anhänger sich der „Ketzerei' schuldig gemacht hätten. Eine Bulle berief am 23. Ja nuar 1461 den Herzog, seine Räte, viele Äbte und sämtliche Ein wohner der Grafschaft Tirol ! nach Rom. Heimburg beantwortete die Bulle mit beißendem Spott und zog die Vorladung