¬Das¬ Dekanat Neumarkt und Kaltern : (mit Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 2)
der Abhängigkeit der Seelsorge in Tramin von der Pfarre Koltern ist auch bemerkenswert, daß dort bis zum Be ginn des 15. Jahrhunderts an ein paar Marienfesttagen kein feier licher Gottesdienst abgehalten werden durste und die Traminer zu demselben nach Kaltern gehen sollten. Erst am 8. Februar 1414 bestimmten der Generalvikar und das Kapitel in Trient, daß in Zukunft auch am Feste Maria-Lichtmeß und Himmelfahrt in Tramm zelebrirt werden müsset) Damit betrachtet man, wie z. B. Staffler, Top. v. Tirol
, eine eigene Pfarre für gegründet. Im Jahre 141.5 war der Priester Johannes aus Ezzlingen (Eßlingen in Württem berg) in Tramin als Seelsorger oder als Gesellpriester (?) ange stellt und' vollendete in diesem Jahre eine Abschrift der berühmten „Christenherrn-Chronik', von welcher ein Bruchstück einer „ähn lichen Abschrist' aus Bozen die Ferd. Zeitschr. v. I. 1895, S. 386, enthält. Zur Gewinnung des Fronleichnamsabla'ses teilte 1430 Gott fried Fryling, Generalvikar in Trient, eine Abschrift der Bulle
des Papstes Martin vom 26. Mai 1429 mit?) Wie bemerkt, Zählte die Kirche von Tramin jene von Kurtatsch zu ihren Filialen. Im Jahre 1441 treten dort zuerst Bestrebungen aus, sich eine eigene Seelsorge zu gründen. Die Angelegenheit kam sogar vor das Konzil von Basel, welches zugunsten von Kurtatsch gegen Damin ent schied. Selbst Herzog Sigmund zitiert 1446 den Pfarrer von Tramin behuss Austragung des Streites mit Kurtatsch wegen der Wochen- messe.4) Wahrscheinlich war es der Psarrer Nikolaus
, welcher am 9. Dezember des folgenden Jahres auf Befehl des Domkapitels den Johannes Lugi in den Besitz der Psarre Kaltern eingesetzt hatte. Unter den Zeugen erscheinen neben anderen Io hann es Eblein. zu Tramin Frühmesser. Wolfgang und Konrad Tretewüster, beide Gesell Priester zu Tramm. Verhältnismäßig war damals der Klerus zu ^ramin ziemlich zahlreich.^) Diese Frage setzte jedoch noch einen langen Streit ab, wie später bei Besprechung der Pfarre Kurtatsch näher nachgewiesen werden wird. Auf die Anfrage
des Landessürsten an die „Gemaynschaft' Tramin betreffs „der Trien- tiner-Bogtei' erklärt sie 1443, 12. Dez., bei dieser bleiben zu wollen.'') !) Arch.-Ber. I, 2S6. — Arch.-Ber, I, 226. — s) Arch,-Ber. I, 226. — Arch.-Ber. I, 327. - ->) Ferd. Ztschr, 1894, S. 23s. — «) I. o. 238.