Reste deutschen Volkstumes südlich der Alpen : eine Studie über die deutschen Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien.- (Vereinsschrift ; 1904,3)
von Luserna) und Casotto im Asticotale noch deutsch/) und 1904 habe ich selber noch in Carotte im gleichen Tale ein des alten deutschen Dialektes kundiges greises Paar getroffen. Luserna direkt gegenüber liegt auf der steilen Höhe des rechten Asticoufers Montepian (deutsch Ebenberg), bereits zu Italien gehörig, wo das Deutsche noch nicht ganz verstummt ist. Bei der Abgeschlossenheit Lusernas ist es nicht verwunderlich, daß die Bewohner zusammen nur drei Geschlechtsnamen sichren, entweder Nicolussi
eine größeres Gasthaus sich befände. Das deutsche Gast haus ist etwas klein, bietet aber für Touristen ganz ordentliche Unter kunst. Auch Kurat und Lehrer gewähren in freundlicher Weife Obdach. Mehrmals in der Woche geht der Postbote nach Caldonazzo. Man ist also nicht von der großen Welt abgeschnitten.'^) Dies sind die deutschen Reste in Südtirol. Dortselbst grassieren seit längerer Zeit die irredentistischen Bestrebungen. Man betont immer wieder, die Kämme der Alpen seien die natürliche Grenze Italiens
. Auf italienischen Schulwandkarten werden die norischen, earnischen und julischen Alpenkämme als Grenze gegen Oesterreich angegeben. Bis zum Brenner werden aus solchen Karten alle Ortsnamen italienisiert. Für ') Patigler, Die deutschen Sprachinseln, S. 8. 2) Persönlich konnte ich mich hiervon allerdings nicht Überzeugen. Näheres über Lucerna bei A. Baß, Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Ober italien, Leipzig 1901 ; dann bei I. Bacher früher Kurat in Lusern, jetzt seit 189V in Unterfennberg bei Margreid