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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft
Jahr:
1904
Reste deutschen Volkstumes südlich der Alpen : eine Studie über die deutschen Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien.- (Vereinsschrift ; 1904,3)
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Seite 16 von 141
Autor: Schindele, Stephan / von St. Schindele
Ort: Köln
Verlag: Bachem
Umfang: 136 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutsch;s.Sprachinsel;g.Italien
Signatur: II 102.751
Intern-ID: 227291
stall, Gargazon (zwischen Meran und Bozen). Die österreichische Re gierung, welcher man früher gelegentlich vorwarf, daß ihre Bureaukratie die Verwischung Südtirols begünstige, arbeitet jetzt, besonders seit 1866, der Jtalienisierung deutschen Gebietes entgegen, so namentlich durch deutsche Schulen und Kindergärten. Vielfach aber wird noch geklagt, daß die Kirche das italienische Element mehr begünstige als das deutsche. Die Zugehörigkeit eines großen Teiles des deutschen Südtirols

Zum Fürstbistum Trient mag dem Deutschtum ebenfalls nicht förderlich sein. Doch ist die deutsche Geistlichkeit des Etschtales einsichtig genug, um zu sehen, daß sich die welschen Einwanderer vielfach in wirtschaftlicher wie religiöser Beziehung als wenig konservativ erweisen und durchaus nicht immer einen erwünschten Zuwachs sür eine Gemeinde bilden. Nach all' dem ist kein Grund vorhanden zu ernster Befürchtung, das herrliche Land an der Etsch von Bozen bis Meran und Salurn möchte dem deutschen Volke verloren

gehen. Es ist eine wahre Perle im Besitze des deutschen Stammes; seine Schönheit weiteifert mit den klassischen griechischen Landschaften. An den Talhängen der Etsch hat sich das Deutschtum ohnehin besser erhalten, so im Burggrafenamte (Meran, Mais, Algund, Passeier) und im Sarntale (bei Bozen), dann im Eggentale. Ludwig Steub und Felix Dahn halten die hochgewachsenen stolzen Bauern mit den glänzenden blauen Augen, die prächtigen Frauengestalten voll ernster Schönheit in diesen Tälern für Nachkommen

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft
Jahr:
1904
Reste deutschen Volkstumes südlich der Alpen : eine Studie über die deutschen Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien.- (Vereinsschrift ; 1904,3)
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Seite 59 von 141
Autor: Schindele, Stephan / von St. Schindele
Ort: Köln
Verlag: Bachem
Umfang: 136 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutsch;s.Sprachinsel;g.Italien
Signatur: II 102.751
Intern-ID: 227291
Sarntale selber einmal ansehen. Von Bozen fuhr ich mit der Post an den Rebenhügeln und Burgen der Umgegend vorüber in das enge, teilweise schluchtartige Sarntal hinein und kam schließlich auf die grünen Matten von Sarnthein. Mit Interesse betrachtete ich hier diese blauäugigen, rotwangigen „Goten' in ihrer schmucken Tracht, dem kleinen, runden Hütchen, den großen, wie ein Panzer aussehenden Hosenträgern, dem derben Leinenhemde. Minder hübsch erschien mir die Tracht der „Bo tinnen', deren runde

, schwarze Filzhüte, bunte, breite Halstücher, kurze, schwarze Röcke lebhaft an die Tracht der ladinischen Täler erinnern. Das einfache, urkräftige Bauernleben im Sarntale ist freilich durch die moderne Kultur ebenfalls bedroht, und Originale wie der „Sarner Toni', der bei Bozen eine viel besuchte Wirtschaft unterhielt, werden nicht mehr allzu häufig zu finden sein. Doch ist noch genug des Boden ständigen und Volkstümlichen hier zu sehen. Die großen, behaglichen Bauernhäuser hatten meistens abgeschrägte

Geistlichkeit, dem deutschen Orden angehörig, erteilte mir in entgegenkommendster Weise Aufschluß. Nach Bozen zurückgekehrt, setzte ich die Fahrt fort durch das son nige Etschtal weiter gegen Süden. Pfirsich- und Mandelbäume trugen zarten Blütenschmuck; die Obstbäume sahen wie mit bläulichem Schleier umhüllt aus, was von der Bespritzung mit Kupferlösungen gegen die mancherlei pflanzlichen und tierischen Schädlinge herrührte. Branzoll und das von einer malerischen Ruine überragte Salurn, beide stark

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Sprachwissenschaft
Jahr:
1904
Reste deutschen Volkstumes südlich der Alpen : eine Studie über die deutschen Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien.- (Vereinsschrift ; 1904,3)
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Seite 58 von 141
Autor: Schindele, Stephan / von St. Schindele
Ort: Köln
Verlag: Bachem
Umfang: 136 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutsch;s.Sprachinsel;g.Italien
Signatur: II 102.751
Intern-ID: 227291
. Er ist nichts anderes als „König' (eimbrisch ounsß) und seiu Träger stammt aus den „sieben Bergen'. Von Thiene brachte mich die Bahn rasch nach Vicenza und von dort nach Verona. In den folgenden Osterserien (1904) zog ich wieder nach Süden. Daheim in den bayerischen Landen blühten bereits die Frühlingsboten, Primel, Seidelbast und Pulsatilla. Alls dem Brenner aber lagen noch zahlreiche Schneereste, doch schauten darunter die srühlingssrohen blauen Anemonen hervor. In Bozen war der Frühling bereits eingezogen, nnd es stand

alles in schönster Blüte. Hier hat man Gelegenheit, die verschiedenen Tiroler Volksstämme zu studieren, die Ober- und Unterinntaler, die Wipp- und Zillertaler, die Ober- nnd Niedervintsch- gauer, die Burggräfler, Sarn- und Eggentaler, die Nons- und Sulz- berger, die ladinischen Grödner und Fassaner, die Ueberetscher und Etsch- lärider. Ludwig Stenb hält die Sarntaler und andere Grnppen alls der Umgegend von Bozen und Meran sür Nachkommen der Goten. Auch die Bewohner der deutschen Sprachinseln in Oberitalien

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