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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Geschichte der Stadt bis zum Tode Kaiser Max I..- (Hall in Tirol ; Bd. 1)
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Seite 51 von 436
Autor: Straganz, Max / hrsg. von Max Straganz
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 415 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [413] - 415. - In Fraktur
Schlagwort: g.Hall <Tirol> ; z.Geschichte Anfänge-1519
Signatur: II 65.544/1 ; II 102.650/1
Intern-ID: 161996
flußreichen Adeligen, deren Schlösser und Güter an der Nordgrenze jenseits des Fern und im Unterinntale lagen, gewann Rudolf durch kluges Verhandeln. Die mächtigen FrenndSberger hatten ihm bereits am 15. August zu Hall die Öffnung ihrer Schlösser (Freundsberg, Lichtwer, Matzen und die Schindelburg bei Wörgl) und mit 24 Helmen ein Jahr lang Dienst zu tun, zugesagt am 26. September tat ein Ähnliches Rudolf der Haslanger, der die Gegend um Kufstein be herrschte 2). Mit zahlreichen Mannen

hatte sich ferner, wie ein Blick in die Zeugenreihe rudolfinischer Urkunden jener Tage lehrt, der öster reichische und vorländische Adel um seinen Herrn geschart. So konnte Rudolf, der anfangs Oktober ans dem Süden in das Jnntal gekommen war, getrost einem Angriffe entgegensehen 3 ). Die bis dahin feindlichen Brüder, die bayrischen Herzoge Stephan mtb Albrecht, einigten sich am 21. Oktober zu TeisbachH und mut maßlich bald daraus begann der zweite Tiroler Erbsolgekrieg, der aus zwei Schauplätzen geführt wurde

: an der habsbnrgisch-niederbayrischen Grenze und in: Jnntale. Die Haltung der Krummersbrucker und Frauenberger im Unterinniale schien den Angreifern ein günstiger Stern M sein; aber Rudolf schlug nicht bloß den Angriff zurück, sondern vergalt dem Feinde den angerichteten Schaden durch Repressalien aus seinem eigenen Gebiete Dagegen glückte den Bayern ein Erfolg aus dem anderen Kriegsschauplätze. Über einzelne Adelige, die Margaretens Schwäche für sich aus gebeutet hatten, erging ein strenges Gericht. Der frühere

Landeshaupt mann, Vogt Ulrich d. I. von Matsch, wurde Ende Oktober zu Hall gefangen genommen und konnte nur durch große Opfer seine Freiheit wieder erlangen (i ). Aber noch in Hall (am 15. Okt.) erhielt der Vogt einen Beweis ') Lichnowsky-Birk 4, »00. 520. — Huber Verein. Regg. 324. 356. 2 ) Lichnowsky-Birk 4, 510. - Huber Verein. Reg. 337. 3 ) Am 4. Oktober urkundet er noch in Meran (Huber Verein. Reg. 349 Rudolf IV., 206) und zwei Tage später schon in Hall (ebda Reg. 350 und 207). 4 ) Riezler

3, 75. 5 ) Im Gegensätze zu Huber Vereinig. 101 bin ich der Meinung, daß der bayrische Einfall nicht Mitte November, sondern schon im Oktober stattgefunden hat. Rudolf sagt nämlich ausdrücklich im großen Freiheitsbriefe für Hall vom 27. Okt., daß die „purger von Hall mit uns so starklich, getrewlich und köstlich bon unseren wegen in disen gegenwärtigen Krieg wider die Herzogen von Payrn getreten sind". Huber Verein. Reg. 369. ©o auch >^äger 2a, 162 Die Meldung Arnpecks, die Juffinger (Kundl 141) herüber genommen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Geschichte der Stadt bis zum Tode Kaiser Max I..- (Hall in Tirol ; Bd. 1)
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Seite 50 von 436
Autor: Straganz, Max / hrsg. von Max Straganz
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 415 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [413] - 415. - In Fraktur
Schlagwort: g.Hall <Tirol> ; z.Geschichte Anfänge-1519
Signatur: II 65.544/1 ; II 102.650/1
Intern-ID: 161996
legten ihr Gut, Leib und Leben für uns in die Wagschale und halfen uns mit ihrer festen Kühnheit so, daß wir durch die Gnade des allmächtigen Gottes, von dem aller Sieg fließt, die frevel haften Aufläufe, Widerspenstigkeit und Ungehorsam so vollständig über wanden, daß wir davon ewigen Nutzen und Ehre gewonnen haben." Zweifellos ist dieser Auflauf durch Unzufriedene vom Adel und bayrische Agenten hervorgerufen worden. Darauf scheint mir Rudolf selbst hin- zudeuten.; denn ausdrücklich bezeichnet

er im großen Freiheitsbriefe für Innsbruck (vom 16. Okt. 1363) als Urheber des Auflaufes „etliche Gäste und Leute"; unter ersteren darf man sicher an Ausländer und zwar, was zunächst liegt, an Bayern denken *). Einer dieser Rudolf feindseligen Parteigänger ist der oben erwähnte Lehensträger des Ärzler Kammerlandes, Arnold Messenhauser von Tesing. Um dieselbe Zeit traf im Jnntale Rudolf mit Margareta zusammen,» die den heißen Süden mit dem angenehmeren Aufenthalte tut Norden des Landes vertauscht hattet

). Es gelang Rudolf angesichts der Lage des Landes unschwer Margareta zu bereden, auf die Regierung zu verzichten und sie ihm definitiv zu übertragen. Beide beriefen auf einen Tag nach Bozen die Edeln des Landes und die Vertreter der übrigen Klassen ihrer Unter tanen. Daß die Städte vertreten waren, scheint ganz zweifellos. Hier empfing Rudolf am 2. September die neuerliche Huldigung als wirklicher Regent des Landes und am 29. des Monats beurkundete Margareta in feierlicher Form die Übertragung

der Regierung an Österreich, indem sie zugleich ihre Untertanen des Treueides entband 3 ). So war der Übergang Tirols an das Erzhaus Österreich eine vollendete Tatsache geworden. Gegen den voraussichtlichen Angrift der Bayern auf Tirol sah sich Herzog Rudolf kluger weise vor. Im Jüntale bildeten die sichersten Stutzpunkte seiner Herrschaft die Städte Hall und Innsbruck; die ein- 1) Die Urkunde gedr. bei I. A. Brandis 102 f. — Vgl. Zoller 1, 117. Huber Verein. Reg. 358. 2 ) Margareta urkundet am 21. Juni

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Geschichte der Stadt bis zum Tode Kaiser Max I..- (Hall in Tirol ; Bd. 1)
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Seite 55 von 436
Autor: Straganz, Max / hrsg. von Max Straganz
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 415 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [413] - 415. - In Fraktur
Schlagwort: g.Hall <Tirol> ; z.Geschichte Anfänge-1519
Signatur: II 65.544/1 ; II 102.650/1
Intern-ID: 161996
der Waffenstillstand mit Bayern (abgeschlossen am 12. Sept. 1364 und verlängert am 23. April 1365 auf den 24 Juni) ihn vor Feindselig keiten im Jnntale sicherte, zog er doch die südliche Reiseroute durch das Pustertal vor. Da die gewöhnliche Straße durch die Besitzungen seines Gegners Meinhard von GörZ führte, machte Rudolf die Reise als Schildknappe verkleidet mit nur fünf Begleitern und kam zu Fuß über hohe Berge und dichte Wälder in das Pustertal und von da nach Brixens. Hier erfuhr

die Stadt Hall einen neuerlichen Gnadenbeweis des Herzogs. Rudolf stiftete nämlich am 27. Mai eine jährliche Gabe von 3 Mk. aus dem Pfannhause, damit die Stadt einen ständigen Wächter auf dem Kirchturme unterhalten könnte 2). Wenige Tage später (4. °LUM auf Schloß Tirol) erneuerte Rudolf die Zollübergabe vom 27. Mar 1364 auf zwei weitere Jahre st. Dies ist die letzte Verfügung Herzog u o fs für unsere Stadt. Sein sechswöchentlicher Aufenthalt m Mailand war ein fast ununterbrochenes Krankenlager. Drei

Tage vor femem 4-ode hatte er noch für seinen Kammermeister Johann von Laßberg mit zitternder Lmnd eine Verschreibung unterfertigt. ^ Die Schnstzuge er Unterzeichnung (f hoc est verum f) zeigen, nicht mehr me frühere Kraft und Eleganz; sie sind unsicher und weniger ftst )- Am 27 ^utt hauchte Herzog Rudolf der Stifter in der Blüte der ^ahre seine Seele aus. Noch Hatte der Stifter das 26. Lebensjahr nicht über schritten und doch niuß er zu den Mitbegründern er spa eren os er- rekchischen

Machtstellung gezählt werden. Die treuen Burger von Hall sahen trauernd den Leichnam ihres ersten habsburgffchen Landesfursten vorbeiführen, der Ruhestätte bei St. Stephan m Wien entgegen; war er doch der Stadt immer in Huld und Gnade gewogen gewesen un hatte die Bürgerschaft ihre Treue durch tatkräftiges Emsetzen glanzend bewiesen, eine Treue, welche sie dem Erzhause allzeit gehalten, nte verletzt hat. 'Her Rudolf IV. 148. - Ob diese abenteuerliche Reise nicht Veranlassung ward z»?S-s-. di. Radols

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte
Jahr:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
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Seite 249 von 461
Autor: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Signatur: D I A-863 ; I A-863
Intern-ID: 158932
Fürstenpaar ein ganz besonderes Verdienst erworben, weil sie sehr für die Aussöhnung desselben mit der Kirche gewirkt hatten; deshalb überließ sie es schon aus Dankbarkeit lieber den Österreichern. In Österreich lebten damals drei Herzoge, Rudolf, Al brecht und Leopold, die Enkel jener Elisabeth, der Tochter Meinhards II., die mit dem Sohne Ru dolfs von Habsburg vermählt gewesen war. Von diesen drei Brüdern führte der älteste, Rudolf, die Regierung. Rudolf war ein ungemein talentvoller

aufmerksam machen. Bei der Wankelmütigkeit der alten Base Margarete wäre es nicht unmöglich gewesen, daß, wenn die bay erischen Herzoge früher gekommen wären, die Sache vielleicht zu ihren Gunsten hätte ausfallen können. Ende Jänner, als Meinhard schon zwei Wochen tot war, kam Rudolf nach Bozen. So beschwerlich die Reise gewesen, so leicht war es ihm, Margarete für *) Die Krimmlertauernfahrt Rudolfs ist von der Geschichts forschung in das Gebiet der Fabel verwiesen worden.

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte
Jahr:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
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Seite 250 von 461
Autor: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Signatur: D I A-863 ; I A-863
Intern-ID: 158932
feilte Absicht zu gewinnen. Rudolf verlangte von ihr ein schriftliches Versprechen, daß Tirol nach ihrem Tode dem Hause Habsburg zufalle. Am 26. Jänner 1363 wurde zu Bozen eine Abtretungsurkunde ver faßt, die nicht nur die Landesfürstin, sondern auch viele der vornehmsten Adeligen des Landes unterschrieben und wodurch Rudolf und seinen Brüdern nach dem Tode Margaretens der Besitz Tirols gesichert war. Als die Bayern dies hörten, waren sie darüber sehr zornig und überzogen das Land mit Krieg

. Da dachte sich Rudolf, nun könnte die wankelmütige Base verzagt werden und am Ende nicht imstande sein, das Land gegen die Bayern zu verteidigen. Er reiste deswegen im August desselben Jahres neuerdings schnell nach Tirol und beredete sie, daß sie ihm sogleich die Re gierung überlasse. Margarete sah ein, daß sie in so schwerer Zeit ihrer Aufgabe nicht gewachsen wäre, und deshalb entsagte sie schon am 2. September der Regie rung. Am 29. September dankte sie zu Meran feierlich ab, entband die Untertanen

vom Eid der Treue und befahl ihnen, von nun an den Habsburgern treu und gehorsam zu fein. Diesen ihren Wunsch und Befehl haben die Tiroler denn auch bis auf den heu tigen Tag treu und unverbrüchlich gehalten! Margarete verließ bald darauf das Land und zog zu ihren Vettern nach Wien, wo sie bis an ihr Lebensende (1369) Ver blieb und eine jährliche Rente im Werte von 224.000 K bezog. In dem nun folgenden langwierigen Kriege mit Bayern verstand es der wackere Rudolf vorzüglich, das erworbene Land

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Recht, Politik
Jahr:
1903
Innsbrucker Schützenwesen und Schützenfeste von der frühesten Zeit bis zur Gegenwart : ein Beitrag zur Geschichte des tirolischen Schützenwesens
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Seite 178 von 262
Autor: Bauer, Josef Emanuel / von J. E. Bauer
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. des k.k. Landes-Hauptschießstandes
Umfang: 245 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Innsbruck ; s.Schützenwesen ; z.Geschichte<br>g.Innsbruck ; s.Schützenfest ; z.Geschichte
Signatur: II 102.392
Intern-ID: 345105
— 167 — Huf der „Rudolf-Sdteibe“ gab es 17 Ehrenbefte von drei bis ein Dukaten, tagesprämien am Schlecker für die meiften Hummern auf jeder Diftanz 4 fl und 2 fl Die Haupteinlage betrug auf 150 Schritt für 3, 6 oder 9 Sdiüffe ä t ft. — 5, 6 oder 9 fl, nebft 90 kr. Standgebühr; auf 400 Schritt für 4 Sdiüffe 4 fl. nebft 40 kr. Standgebühr. Der Sckleckfckuß 10 kr. Ruf die „Rudolf-Scheibe“ konnten nur die Schützen, welche an dem Sckützenzuge teilnahmen, einen Sckuß abgeben. Erzherzog Rudolf

für die in der EröffnungsRunde für jeden Sckwarzfckuß vom Zweier an ausgefetzten 1 f i fl-Prämien mit Freuden zu Reh. Huf dem Weitstand gewann das erste Kronprinz Rudolf- Best Ludwig Hupf auf, Hötting; das erfte Haupt Enterich Gogl, Inns bruck; den ersten Schlecker Michael Maatz, Innsbruck. Hm Hahe- Rand: Das erfte Ehrenbeft Franz Geiger, 6offenfa|; das erfte Haupt JofefPrantl, Meran und den elften Schlecker Stanislaus Prem, Stumm. Zu diesem Schießen hatte die tückische Landfhaft 500 fl. eigens für Weitftandbefte gespendet

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Geschichte der Stadt bis zum Tode Kaiser Max I..- (Hall in Tirol ; Bd. 1)
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Seite 49 von 436
Autor: Straganz, Max / hrsg. von Max Straganz
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 415 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [413] - 415. - In Fraktur
Schlagwort: g.Hall <Tirol> ; z.Geschichte Anfänge-1519
Signatur: II 65.544/1 ; II 102.650/1
Intern-ID: 161996
Hall unter der Herrschaft der Habsburger. 4Z Feste und Gericht Taur *). Eine Schwester Heinrich Schnellmanns, Gerburg, war vermählt mit Ulrich von Ems * 2 ). Ich nehme nach dieser Unterbrechung den Faden der Erzählung wieder auf. Herzog Rudolf blieb bis zum 16. Februar in Hall und kehrte dann über Brixen, das Pustertal und Steiermark nach Wien zurück, wo er am 28. März urkundet 3 ). Vorher hatte Rudolf noch dafür ge sorgt, daß seine und des Landes Interessen allseitig wahrgenommen

. Solche Komplikationen erforderten eine starke Regierung; daß Marga reta den Verhältnissen kaum gewachsen sein würde, hatte ihr dreizehn- tägiges Jänner-Interregnum bewiesen. Rudolf entschloß sich unter solchen Umständen im Sommer neuerdings zur Reise nach Tirol, um eine Änderung der Lage des Landes herbeizuführen. Mitte August traf der Herzog in Hall ein und geriet durch eine Revolte in die größte Gefahr. Lassen wir ihn selbst erzählen: 5 ) „Als wir bei unserem Ein gang in die Grafschaft Tirol nach Hall kamen

und etliche Mächtige und Gewaltige wegen ihrer frevelhaften Übergriffe straften, da entstanden wegen dieser Bestrafung so harte und feindliche Auf läufe, daß wir eine Weile im Zweifel unseres Lebens waren. Aber die Bürger von Hall liefen einhellig mit samt unseren lieben und treuen Bürgern von Innsbruck zu uns, wohl gerüstet und gewappnet mit männlichem Mute und wehrhaften Händen, ■) Hechsellner 17. Ruf aaO. nennt Flednitz unrichtig Fleding. 2 ) Lichnowsky-Birk 4, 1792. s ) Das Jtinerar bei Huber Rudolf

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Geschichte der Stadt bis zum Tode Kaiser Max I..- (Hall in Tirol ; Bd. 1)
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Seite 45 von 436
Autor: Straganz, Max / hrsg. von Max Straganz
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 415 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [413] - 415. - In Fraktur
Schlagwort: g.Hall <Tirol> ; z.Geschichte Anfänge-1519
Signatur: II 65.544/1 ; II 102.650/1
Intern-ID: 161996
Bemühen mit Erfolg gekrönt: am 26. Jänner 1363 übergab zu Bozen Margareta ihr Land an die herzoglichen Brüder von Öster reich Rudolf, Albrecht und Leopold, in deren Namen sie bis zu ihrem Tode die Regierung noch selber führen wollte. Aber den Herzogen sollte jetzt schon von den Untertanen gehuldigt werden. Vierzehn Edle des Landes besiegelten im Namen der übrigen, Geistlichen und Weltlichen, Edeln und Unedeln, die für uns so wichtige Urkunde 0- In einem Schreiben teilte Margareta

ihren Untertanen die vollzogene Übergabe mit und forderte sie aus, den Herzogen von Österreich oder in die Hände der an sie abgeschickten Vollmachtsträger den Eid der Treue zu leisten. Es ist bis jetzt nur eines dieser Schreiben bekannt geworden, nämlich das an Hall abgeschickte 2 ), datiert vom 2. Februar. Den Brief über brachten zwei Mitbesiegler der Übergabsurkunde, Hans von Starkm- berg und Berthold von Passeier. Rudolf IV. selbst erschien am 11. Februar in Hall und nahm die Huldigung der Bürgerschaft

entgegen^). Zum Danke dafür bestätigte Rudolf am nächsten Tage (12. Februar, Fastnachtssonntag) der Stadt ihre bisherige Rechten, Frei heiten und Privilegien ^). Der erste habsburgische Landesfürst drückte in der Konfirmationsurkunde seine Freude darüber aus, daß die „erbern und weisen, der richter, der rat und die purger von Hall, unser lieben getrewe gern und willichlich" ihm geschworen und gehuldigt haben, und daß den Bürgern mit dem Eide Ernst war, sollte der Landesherr nur allzubald erfahren

. Herzog Rudolf besaß die glückliche Gabe, einflußreiche Männer an seine Person zu ketten, für seinen Dienst und seine Interessen zu ge winnen. Unter diesen ragte in Rücksicht auf Hall und das Jnntal der Ritter Heinrich Schnellmann besonders hervorH. Schnellmann finde ich am frühesten als Zeuge einer Verkaufshandlung seines „Schwester" Heinrich von Schwangau 1334 März 14H. Ans der Belehnung mit ') Die Urkunde gedruckt u. a. bei Huber n. 293. -) H. Urk. Lade 1. ~ AB. 3, 417. Gedruckt bei Huber n. 298

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Geschichte der Stadt bis zum Tode Kaiser Max I..- (Hall in Tirol ; Bd. 1)
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Seite 54 von 436
Autor: Straganz, Max / hrsg. von Max Straganz
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 415 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [413] - 415. - In Fraktur
Schlagwort: g.Hall <Tirol> ; z.Geschichte Anfänge-1519
Signatur: II 65.544/1 ; II 102.650/1
Intern-ID: 161996
hatten die Bayern erobern und behaupten können. Inzwischen hatten andere Mächte, selbst Papst und Kaiser, in den Konflikt eingegriffen. Auf dem für die österreichische Erbeinigungsidee so wichtigen Brünner Febrnarkongreß 1364 bestätigte Karl IV. die Schenkung Tirols an das Haus Österreich und belehnte Rudolf und seine Brüder mit allem dem, was in Tirol Reichslehen wäre. In einem Schreiben vom 24. Mai teilte Herzog Rudolf der Stadt Hall die Einigung mit dem Kaiser mit, fügte die Bitte an die Bürger

bei, „fleißiglich und mit Ernst, daß ihr auch unsere und des Landes Sache lasset empfohlen sein." Rudolf versprach in dem Schreiben „mit gots Hilfe kürzlich" selbst nach Hall zu kommen oder einen seiner Brüder zu schicken und den Schaden, so der bayrische Einsall gebracht hatte, „völleklich mit sundern gnaden" zu „ergetzen"; dadurch sollten die Bürger inne werden, „daz ir einen gnedigen Herrn an uns habt, und daz ir ewern schaden wol verkiesen werdet, wan wir auch ew für andre die unfern, und ewern Kindern

eweeklich raten und helfen wollen und mit hilflicher Fürderung zu ew sehen" st. Drei Tage später (27. Mai) über ließ Rudolf der Stadt den großen Zoll zu Innsbruck und Hall „der lautern trewe und stäten dinst willen .. und onch zur ergeizung irs schadens, den si in disem chrieg genvmen habentst. Doch Hall sah den geliebten Landesfürsten nimmer lebend. Die Dinge in Friaul bewogen ihn zu einer Reise nach Mailand. Obwohl. ') H. Urk. Labe I. — AB. 3, 427. Gedruckt Huber Verein. Reg. 407. st H. Urk. Lade

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Geschichte der Stadt bis zum Tode Kaiser Max I..- (Hall in Tirol ; Bd. 1)
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Seite 53 von 436
Autor: Straganz, Max / hrsg. von Max Straganz
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 415 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [413] - 415. - In Fraktur
Schlagwort: g.Hall <Tirol> ; z.Geschichte Anfänge-1519
Signatur: II 65.544/1 ; II 102.650/1
Intern-ID: 161996
Hall unter der Herrschaft der Habsburger. 47 Meister Heinrich von Rappach *), sein Hofmarschall Johann der Kneusser und „vil andrer leute, ritter, knechte und purgern". Rudolf hatte seinen Aufenthalt von Innsbruck nach Hall verlegt, wozu ihn wohl die Nähe des Kriegsschauplatzes veranlaßt haben mag. Bis Zum 9. Dezember urkundet der Herzog, zwei Tage ausgenommen, in unserer Stadt; am 15. November treffen wir ihn zu Straß am Eingänge in das Zillertal und am letzten in Steinach

2 ), Unter den in Hall ausgestellten scheint mir eine vom 6. Dezember in gewissem Sinne auch als Repressalinittel gegen Bayern bestimmt zu sein. Herzog Rudolf gestattet nämlich den Bürgern von Bozen, von den Urbaren und Gütern, so Klöster und andere Leute von Bayern in jener Gegend besitzen, soviel zu nehmen und zu verpfänden, als sie zu Schutz bauten gegen das Wasser (wohl die Talser) bedürfen; an die landes- sürstlichen Beamten verschiedener Kategorien erging zugleich nach üb lichem Gebrauch der Befehl, die Bozner

in solchem Handel nicht zu beirren -st. Rudolf mochte der Meinung sein, die Bayern würden nach da maligem Kriegsbrauche den Feldzug gegen Tirol im Winter nicht mehr eröffnen; er schickte dem entsprechend seine Truppen nach Hause und verließ am 10. Dezember Hall, um über das Pustertal nach Österreich zurückzukehren, wo dringende Geschäfte seine Anwesenheit erheischten. Kanin hatten die sürstlichen Nachbarn in Bayern davon Kunde erhalten, zuvor Hanptmann in Krain. Der Stammsitz des Geschlechtes lag im Navisertal

des ehrwürdigen Forschers; weshalb sein Name nicht genannt ist, weiß ich nicht. Das Ansehen des Herausgebers dürste wohl kaum dadurch Schaden gelitten haben, wenn er den Namen des Verfassers erwähnt hätte. ») 1361—1365. 9 Huber Verein. Reg. 372 (-- Okt. 28. Ladurner FZ. 1871. 177.) — 387. Ob n. 388 wirklich ans den 13. Dez. und nach Hall gehört, haben schon Lichnowsky- Birk 4, 534 und Huber mit Recht angezweiselt. Sicher urkundet Rudolf am 13. Dez. in Brixen. Huber Reg. 389. *) Archiv 4, 344 n. 911. Ladurner

10
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte
Jahr:
1903
[Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg] Scherers Geographie und Geschichte von Tirol und Vorarlberg
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Seite 238 von 461
Autor: Scherer, Augustin ; Menghin, Alois [Bearb.]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 449 S. : Kt.. - 6. Aufl. / vollst. neu bearb. von Alois Menghin
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Vorarlberg ; s.Geographie<br>g.Vorarlberg ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Geographie
Signatur: D I A-863 ; I A-863
Intern-ID: 158932
Tirol hatte sehr viel getan, um die Wahl zu Gunsten Rudolfs zu lenken. Rudolf war ein ausgezeichneter Herrscher. Er schaffte schnell Ordnung durch die Bekämpfung der Raubritter und genoß bald ein so hohes Ansehen, wie noch nie ein deutscher Kaiser vor ihm. Das kam besonders dadurch, daß er sich nur um Deutschland kümmerte und nicht, wie seine Vorgänger, die Hohenstaufen, durch Züge nach Italien seine Kraft vergeudete. Er ist bekanntlich der Stammvater unseres er lauchten Kaiserhauses

. Als Rudolf deutscher Kaiser geworden war, dachte sich Meinhard: nun wird der Graf von Habsburg wohl recht stolz geworden sein und meine Freundschaft verschmähen. Eines Tages fragte er deshalb den Kaiser, ob ihre Freundschaft auch in Zukunft fort- dauern werde. Da antwortete der edelmütige Habs burger: „Der Graf von Tirol ist so mächtig, daß sich der deutsche Kaiser seiner Freund schaft nicht zu schämen braucht." Dieser Freundschaftsbund wurde bald hernach am kräftigsten und am schönsten besiegelt

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