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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 204 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
um Land und Leuten einen Trost geben zu können. Wenn aber die Regierung von kais. Majestät keinen Trost zu gewärtigen hätte, dann könnte sie nicht unterlassen, Sr. Maj. dem König Ferdinand solches unverzüglich zu berichten und ihn zu bitten, dass er sich selbst zu diesem Werk herauf begebe und mit der kais. Majestät, auch anderer gehorsamen Stände Rath und Hilfe zur Gegenwehr sich setze In diesem Schreiben sagte die Regierung von Innsbruck dem Kaiser schwerlich mehr etwas Neues

; denn seinem blinden Kabinet mochten inzwischen wol selbst die Augen aufgegangen sein, als Kur fürst Moritz an der Spitze des Bundesheeres anzurücken begann. Das Schriftstück gewährt aber einen tieferen Blick in die Lage des Kaisers und namentlich ist der offene Vorwurf sehr bezeichnend, dass er sich durch falsche Vorspiegelungen so lange habe hinhalten und täuschen lassen 2). Am 2. April ertheilte Granvella, oder wie ihn die Akten immer nennen, Herr von Arras, der königlichen Regierung auf ihre Eingabe

an den Kaiser die Antwort. In lakonischer Kürze eröffnete derselbe im Namen des Kaisers, „die Regierung möge in Betreff des Landes selbst gute Vorsehung thun, denn Se. kais. Majestät wäre „expeclitus miles'. Der Kardinal bemerkte ferner, „König Ferdinand glaube zwar, dass seine Töchter in Hall einen sichern Aufenthalt hätten, allein der Kaiser müsse es dem Ermessen der Regierung überlassen, zu ent scheiden, ob die königlichen Kinder in Hall gesichert wären' ^). Die Regierung, welche sich von der Energie

ihres Berichtes an den Kaiser einen großen Erfolg versprochen haben mochte, wusste jetzt nur soviel, dass der Kaiser expsMus nàs, d. h. ein marsch fertiger Soldat fei, dass das Land Tirol sich selbst überlassen werde und dass in Betreff der Sicherheit der königlichen Familie in Hall alle Verantwortung auf die Regierung falle t). Vom Kaiser ohne Hilse gelassen und auf die eigene Kraft an gewiesen, ließ die Regierung ihren Mut nicht fallen, wenn sie auch zur Stunde keinen Ausweg sah, das Land ohne Geld

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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 198 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
König Ferdinand hatte zwar befohlen, dass die Regierung alles Nothwendige mit dem Ausschusse berathe. Nachdem aber derselbe einerseits keine Vollmacht hatte, Geld aufzunehmen und andererseits es ablehnte, sich überhaupt in Geldsachen irgendwie einzulassen, so glaubte sie es auch nicht für nöthig zu halten, dem Ausschusse die ganze trostlose Lage, wie sie war, aufzudecken, um ihm nicht „alles Herz und Trost zu nehmen'. Um aber bei der drängenden Zeit Und der weiten Entfernung des Landesfürsten

freiere Hand Zu Haben, richtete die Regierung an denselben die Bitte, ihr Vollmacht zu geben, in vorfallender Landesnoth das nothwendige Geld aufzubringen und sonst alles dasjenige vorzunehmen und anzuordnen, was die Dring lichkeit der Lage erheische, im Nothfalle auch das Schwazer Wechsel geld und die Salzsteigerung zu Hall anzugreifen und zu gebrauchen, die Darleihen von Geld um Kapital und Zinfen auf das Wechsel geld, die Salzsteigerung und alle andern landesfürstlichen Einkommen in den ober

- und vorderösterreichischen Landen zu verweisen ^). Inzwischen war der hilflosen Regierung Tags daraus von König Ferdinand Äie Ermächtigung zugekommen, von dem in Konstanz liegenden Pollweiler'schen Regiment, soviel als zur Rettung und Schirmung des Landes nöthig, zu nehmen und zu gebrauchen, worauf die Regierung auch sogleich den Befehl ergehen ließ, dass drei Fähn lein des genannten Regiments unverzüglich nach Tirol in Marsch gesetzt würden. Zwei Fähnlein aber sollten nach Bregenz und Feld- kirch verlegt

werden, um sie nach Bedarf entweder dort zu ver wenden oder sie in Eilmärschen ebenfalls nach Tirol zu Ziehen. Sollte aber „der Schwall davornen sich zutragen, so wollten sie Kriegs volk aus Tirol hinausschicken, damit Eines dem andern die Hand reiche'. 5. Abzug des tirolischen Hilfskorps nach Ungarn. Anordnungen König Ferdinands. Absendung von Gesandten an die Eidgenossen schaft. Ernste Vorstellungen der Regierung an den Kaiser. Nx- pt'üitns Milos. Verhandlungen mit dem Kardinal von Trient. Ans den Vorlanden

. Die Ginnahme von Augsburg. Trotz der mit jedem Tage sich bedenklicher gestaltenden Lage des Landes bestand König Ferdinand auf der Absendung der vom Landtage bewilligten Knechte -). Die Regierung sah sich gezwungen, i) Statthalterei - Archiv, An die k. Maj., k. 72 ff. -) Ter König war wol durch die wachsende Türkengefahr und die eben

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1902
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner
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Seite 79 von 466
Autor: Weber, Beda ; Schatz, Adelgott [Bearb.] / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 460, XII S. : Ill.. - 2. Aufl. / von Adelgott Schatz
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: I A-3.908
Intern-ID: 502016
Pressburger Friede immer deutlicher heranrückte und die Lage Tirols für die nächste Zukunft kaum mehr zweifelhaft war-, begleitete Andreas Hofer den Erzherzog Johann nach Bruneck und schied dort von ihm nicht ohne Vorgefühl der kommenden Ereignisse. Gleichwohl kehrte er ganz ruhig in sein Wirtshaus am Sand in Passeier zurück. Der Eintritt der bairischen Regierung infolge des Pressburger Friedens (26. December 1805) begründete in Tirol eine neue .Epoche. Eine Gesandtschaft tirolischer Männer

brachte Zwar von München das Versprechen des Königs Max, dass an der Verfassung Tirols kein Jota ge ändert werden sollte. Die ersten Handlungen der neuen Regierung schienen die gefassten Hoffnungen zu rechtfertigen. Aber schon mit dem Jahre 1807 erfolgten Neuerungen, welche vielleicht im Interesse des bairischen Staates noth- wendig oder wünschenswert waren. Der Name Tirol Ver schwand aus der Geschäftssprache. Das Land ward in den Inn-, Eisack- und Etschkreis abgetheilt, von denen jeder unab hängig

von einander durch einen General-Commissär mit einer eigenen Stufenleiter von Beamten verwaltet wurde. Die Einführung der Militär-Couscription, wovon Tirol bis her verschont gewesen, missfiel dem jungen Volke eben so sehr als den verstimmten Eltern, dà sich in die neuen Formen noch weniger hineinfinden konnten. Die Seelsorger, durch die Natur ihres Amtes berufen, zwischen Regierung und Volk zu vermitteln, hatten eine schwere Aufgabe, um beiden Theilen zu genügen. Selbst der Uebereifer mancher VAteMordneter

Beamten arbeitete àbewusst der Regierung eNtgegen. Was aber besonders im Etschlande und zum Theil auch m Passeier am meisten böses Blut machte, waren die kirch lichen „Reformen', welche dem Charakter der damaligen

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