— 100 fähig, feinen Dienst weiter zu versehen, weswegen sein in Reith ausgebildeter Sohn Josef als Aushilfstehrer nach Kundl berufen wurde. 1816—1818 wirkt an der Schule zu Kundl ein anderer Sohn Bartlmä Wörnharts, Namens Johann Wörnhart. 1818 kehrte Josef Wörnhart, der inzwischen „an der Musterschule zu Zell gebildet" worden war, wieder nach Kundl zurück mit der Aufgabe, die Sommerschule daselbst einzuführen. Er brachte es damit jedoch nicht sehr viel weiter als einst Josef Mayr, der vier
oder fünf Schulkinder für die Sommerschule gehabt hatte. 1822 kehrte dagegen Johann Wörnhart, der inzwischen zu Innsbruck und Salzburg Prüfung gemacht hatte, wieder nach Kundl zurück und wurde an seines Bruders Statt als Schulprovisor angestellt. Derselbe löste 1826 endlich trotz seiner Unbeliebtheit bei den Leuten und des Widerspruches der Gemeinde aus das Machtwort der mit dem kirchlichen Patronat einverstandenen Regierung den Vater im Schul- und Meßnerdienste definitiv ab. Die Schulzustände
unter Johann Wörnhart waren bereits ziemlich geordnete. Von 92 schulpflichtigen Kindern besuchten 82 die Schule. Die Kinder zahlten noch den wöchentlichen „Schulgroschen", der sich etwa auf 30 st. jährlich belief; für arme Kinder erhielt der Lehrer das Geld von dem Armen- fond, Z. B. im Jahre 1822, 22 fl. 30 kr. „Die Eltern gaben für den ganzen Wintercurs für jedes Kind 30 Scheuter, war aber öfter zu wenig," wie berichtet wird, „es wäre gut, wenn von der Gemeinde Kundl und Liesfeld einige Klafter Holz
müßten herbeigegeben werden." „Bücher, Papier und Federn schaffen die Eltern ihren Kindern, die Tinte wird von der Gemeinde gezahlt." Für arme Kinder fanden sich übrigens bereits Bücher, biblische Geschichten, Katechismen, .Evangelien in der Schule. Auch andere Bücher, wie sie noch lange im Gebrauche waren, z. B. „von Gott" hatte man schon damals. Johann Wörnharts besonderes Verdienst ist es, die Sommerschule zu Kundl eingeführt zu haben. Im ersten Jahre 1822 ging es ihm damit allerdings