Österreichische Reichsgeschichte : Geschichte der Staatsbildung und des öffentlichen Rechts
unteren Cettina und landeinwärts bis in die Nähe des Verbote erstreckte, dessen Herzog aber seit dem Beginne des 10. Jahrhunderts seine Herr schaft wahrscheinlich auch über das Land von der Kulpa bis zur mitt leren Drau ausgedehnt hatte. 1 ) Als dort bald nach dem Tode Swinimirs (Zwonimirs), der vom Papste Gregor VII. 1076 den Königstitel erhalten hatte, innere Unruhen ausbrachen, eroberte Ladislaus von Ungarn, der entweder durch seine Schwester Helena, die Witwe Swinimirs
, oder durch einen croatischen Großen zur Einmischung bewogen ward, 1091 das binnenländische Croatien, dessen Verwaltung er seinem Neffen Alirms übertrug, wurde aber durch einen Einfall der Petschenegen oder Oumanen in Ungarn gehindert, bis zum Meere vorzudringen. Sein Bruder und Nachfolger Colo man (1095—1116), nach dessen Thronbesteigung die Croaten einen einheimischen Großen zum Könige wählten, unterwarf das Land neuerdings, vereinigte es mit Ungarn und übertrug die Verwaltung einem Ban. Im Jahre 1105 brachte Coloman
auch Zara, Trail, Spalato und die benachbarten Inseln, welche bisher die Oberhoheit Venedigs an erkannt hatten, in seine Gewalt und nahm den Titel eines Königs von Croatien uud Dalmati en an. Mit Ausnahme von Zara wurden diese Gebiete auch in späteren Kriegen gegen die Venetianer behauptet. Bela II. (Hol—1141) dehnte seine Oberherrschaft auch über das von Serben be wohnte E am a (den Nordwesten der Herzegowina) aus, wovon er seit 1138 den Königstitel führte. Auch das zwischen Ungarn und Rama liegende
eingesetzt hatte. Auch das unmittelbare Reichsgebiet wurde in dieser Richtung vor geschoben, indem die Ungarn die Auflösung des oströmischen Reiches benützten, um Belgrad und andere Städte südlich von der Save zu er obern, die später als MachoverBanat ein besonderes Verwaltungs gebiet bildeten. 5 ) Siebe Klaic-Bojnicic, S1 avonicn vom 10. bis zum 13. Jahrhundert (Agram, 1882), der dies bezüglich des westlichen Theiles des Landes zwischen der Drau und Sau, wo Ladislaus I. dann das Bisthum Agram gründete