Iti der französischen Regierung war mittlerweile eine Aenderung von durchgreifender Wichtigkeit vor sich gegangen. Die Partei der Sillery, die sich aus dem Kanzler Nicolas Brus- lart de Sillery, seinen beiden Söhnen, dem Staatssecretär für auswärtige Angelegenheiten Puysieux und dem Gesandten in Rom zusammensetzte und die Leitung der Staatsgeschäfte bis zum Anfange des Jahres 1624 in Händen hatte, wurde durch den Leiter der Finanzgeschäfte Marquis La Vieuville gestürzt. Das Haupt der neuen
Regierung machte jedoch bald die Er fahrung, dass es ihm nicht gelingen werde, die Stellung zu be halten, wenn es nicht den vertrauten Rathgeber der Königin- Mutter, den Cardinal Jean Armand du Plessis de Richelieu, ins Ministerium berufen würde. Der Vater des Cardinais war ein vertrauter Diener Heinrichs III, gewesen, der sich nach der Ermordung des Königs alsbald Heinrich IY. anschloss, ihn bei der Belagerung von Paris begleitete und bei dieser Gelegenheit umkam. Sein Sohn, der im Jahre 1585 geboren
anerkannt, und da er sich auf der Versamm lung der Generalstaaten im Jahre 1614 auch als Redner bemerk bar machte, so berief ihn der Marschall Ancre ins Ministerium. Als derselbe später unter der Anschuldigung, dass er der Aucto- rität des Königs habe nahetreten wollen, mit Zustimmung Ludwigs ermordet wurde (1617) und die Königin-Witwe, die in Verbindung mit Ancre bis dahin die Regierung geführt hatte, in den Sturz mit verwickelt wurde und von Paris nach Blois ziehen musste, folgte ihr Richelieu