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Autor:
Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort:
Brixen
Verlag:
Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang:
847 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur:
II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID:
139017
, war Hebamme und trug das Kind allein den Kirchsteig hinab Zur Taufe. Der Bauer kam erst später nach. Weil es niemand sah, weihte die Hexe das Kind beim Bild auf dem Steig dem Teufel, und als der Geistliche es sodann unten taufte, flog ein schwarzer Vogel davon. Wie nun der Bauer endlich auch zur Stelle war, sagte der Geistliche zu ihm, er solle ja kein Kind mehr allein forttragen lassen, das Kind sei verhext, und er könne es nicht sagen, ob er wohl die Kraft gehabt habe, den Zauber zu lösen. Auf dem Rück
weg kam die Amme, die das Kind im Korbe trug, wieder beim Bild auf dem Kirchsteige vorüber, setzte da ab und hob den Buben aus dem Korbe. Sie stellte ihn aufrecht auf einen Stein und ließ das Kind tanzen. Und es tanzte wirklich lustig auf dem Stein herum. Da erkannte das Weib, dass der geistliche Herr die Kraft nicht gehabt habe, dm Zauber zu bannen. Das Kind gehörte dem Satan. Der Bub wuchs heran und ward ein Schwarzkünstler. Er hütete die Ochsen und war, wo er wollte, das Vieh weidete doch immer