Schuldnoth und Agrar-Reform : eine agrarpolitische Skizze mit besonderer Berücksichtigung Tirols
der beibehaltenen Gebundenheit des Besitzes ver mögen wir leider in Tirol nicht zu konstatieren. Im Gcgentheil! Während in dm Nachbarländern Salzburg und Kärnten die Verschuldung der Landwirthschaft ein erträgliches Maß zeigt und 50 Prozent des Bodenwerthes noch nicht erreicht, finden wir den tirolischen Grundbesitz mit 108 Prozent bereits überschuldet. Die jährliche Zunahme der Hypothekenfchuld beträgt I in Salzburg 0.28 Mill. Gulden, in Kärnten 0,27 Mill. Gulden, - in Tirol 6.2 Mill. Gulden, was absolut
einer zweiundzwanzig- : fachm, relativ (im Verhältniß zur Grundsteuer) gegen Kärnten ;■ der zwölffachen, gegen Salzburg der siebenfachen Ver- schuldungsgeschwindigk it entspricht. Real-Exekutionen endlich gab es im Jahresdurchschnitt in Salzburg 80, in Kärnten 160, in Tirol 1275, was bei Vergleichung mit dem natürlichen Besitzwechsel durch Erbgang auf je 1000 Erbfälle, für Salzburg 2l8, für Kärnten 260, für Tirol 457 Exekutionsfälle, also für Tirol fast die doppelte Ganten-Dichte ergibt. Auf diese Ziffern