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Bücher
Jahr:
1891
Anleitung zur Ausübung des Bergführer-Berufes
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Seite 44 von 156
Autor: Buchheister, J. ; Deutscher und Österreichischer Alpenverein / verf. von J. Buchheister ... Hrsg. vom Dt. und Österr. Alpenverein
Ort: Wien
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereines
Umfang: 149 S. : Ill., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-3.941
Intern-ID: 155104
fähigsten; aber manche Schiefer und dergleichen Gesteine lösen sich auf diese Weise sehr leicht auf. Endlich muh noch erwähnt werden, daß auch der bloße Wechsel von Hitze und Kälte, ohne Wasser, Steine zerreißen kann. Das fließende Gewässer. Wenn alles das, was von den Bergen abwittert und abfällt, dort liegen bliebe, wo es zuerst hingefallen ist, so wären unsere Berge in ihr eigenes Geröll so eingehüllt, daß man wenig steile Berg spitzen und enge Thüler sehen wurde; die Thüler wären breit

und flach und die Abhänge nicht steil. In anderen Weltthcilen giebt es solche Gebirge und zwar in Gegenden wo es wenig regnet (s. Seite 8). Bei uns giebt es aber ein Mittel, welches eine solche Anhäufung des Gebirgsschuttes verhindert, das ist das fließende Wasser. DaS in Büchen und Flüssen dahmströmendc Wasser greift selbst den Untergrund, aus dew es fließt an, indem es ihn abreibt. Aber wichtiger sind die Gewässer dadurch, daß sie das von anderen Kräften (Verwitterung, Frost) losgelöste Gestein

sortschaffen, weiterschieben, zerreiben und hinausschwemmen. Die in den Bächen liegenden Steine sind alle abgerundet. Das konnnt daher, daß sic vom Wasser weitergewälzt und aneinander ab gerieben werden. Dadurch werden sie immer kleiner. Das kann man ganz deutlich beobachten. Denn in den oberen Theilen der Thüler liegen lauter große Steine in den Bachbetten, weiter unten immer kleinere und die großen Flüsse in den Hanptthülern führen nur mehr seinen Schotter. Es geschieht besonders bei Hochwasser

, daß die Büche und Flüsse die in ihren Betten liegenden Steine und Schottermassen weiter transpvrtiren. Rach jedem Hvchnmsser ist der Flußlauf verändert; es sind neue Einrisse entstanden, und wo früher ein tiefer Wasserlauf war, findet sich darnach eine Ausschüttung. Wenn die Menschen die von so vielen großen und kleinen Büchen durchflossenen Thüler unserer Alpen überhaupt bewohnen wollen, so müssen sie das fließende Wasser unter Aufsicht halten und die Fluß- und Bachläuse eindämmen und sich vor Ausbrüchen

schützen. Daß da nur die sorgfältigste Aufmerksamkeit helfen kann, ist klar. Die Anfänge sind gewöhnlich leicht zu bekämpfen; hat das^Uebel einmal gewisse Fortschritte gemacht, so ist es unheilbar (siehe Seite 22). ^ In vielen Theilen der Alpen befinden sich Seen. Das sind Vertiefungen der Erdoberfläche, in denen sich das fließende Wasser ansammelt. Auch sie sind nicht unveränderlich, sondern verkleinern sich fortwährend. Denn die Flüsse und Büche kommen trüb und mit Schotter beladen hinein, der Abfluß

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Bücher
Jahr:
1891
Anleitung zur Ausübung des Bergführer-Berufes
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Seite 28 von 156
Autor: Buchheister, J. ; Deutscher und Österreichischer Alpenverein / verf. von J. Buchheister ... Hrsg. vom Dt. und Österr. Alpenverein
Ort: Wien
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereines
Umfang: 149 S. : Ill., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-3.941
Intern-ID: 155104
recht häufig sind. Gegen die Regenmengen, die der Himmel schickt, kann man natürlich nichts machen. Aber die verheerende Wirkung des ablaufenden Wassers kann mau schon einschränken. Vor allem ist wichtig, daß überhaupt nicht zu viel Wasser gleich zeitig ablaufen kann, sondern daß so viel als möglich im Boden und an den Pflanzen zurückgehalten wird. Dazu dient nichts besser als der Wald. An den Nadeln und Blättern bleibt eine Menge Wasser hängen; noch viel mehr trinkt der moosige Untergrund

auf, und die Bäume selbst mit Wurzeln und Unterholz verhindern, daß das Wasser in Bäche zusammenrinnt, die sich dann zu größeren vereinigen. Wiesen schützen schon weniger, sind aber noch immer besser, als schlecht be wachsene Berggehänge oder Felsboden. Anr schlechtesten sind aber offene Anrisse an den Bergflanken, sogenannte Plaiken, wo Schotter oder Sand oder Lehm ohne Schutz von Pflanzen offen daliegen. Da kann jeder Regenguß eine Menge heruntcrwafchen, einsinken kann wenig; cs bilden sich gleich viele kleine

, trübe Büchlein, und unten fließt eilt Bach weg. ganz dick von Lehm und Sand. Das sind die Schlimmsten. Denn es kommt nicht blos eine Menge Wasser zusammen, sondern der mitgeführte Schotter füllt die Bachbette auf, und das Wasser muß austreten, schon weil cs im alten Bette keinen Platz mehr findet. Wohl jeder Gebirgsbewohner hat die Schrecken des Hochwassers öfter als einmal mitgemacht. Sie sind die Geißel der Einzelnen, der Gemeinden mit» des Staates. Wie oft ist die Ernte verdorben, oder das Feld

vermuhrt, oder gar Haus und Feld ganz weggerissen; oder wenn das nicht, so sind Brücken und Fußwege, Straßen und Eisen bahnen auszubessern oder ganz neu zu machen. Welcher Tiroler ge denkt nicht des Jahres 1882? Der Staat und die Wohlthätigkeit guter Menschen können manches ersetzen; niemals altes. Das meiste können aber die Gebirgs bewohner selbst thnn, wenn sie ihr Thal nach Menschen kräften so erhalten, daß das Wasser möglichst wenig Schaden machen kann. Sie müssen also: 1. Alle Schutzbauten gut

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Bücher
Jahr:
1891
Anleitung zur Ausübung des Bergführer-Berufes
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Seite 42 von 156
Autor: Buchheister, J. ; Deutscher und Österreichischer Alpenverein / verf. von J. Buchheister ... Hrsg. vom Dt. und Österr. Alpenverein
Ort: Wien
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereines
Umfang: 149 S. : Ill., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-3.941
Intern-ID: 155104
diese Dinge und es ist schwer, sie sich vorzustellen. Nur das Eine ist sicher, daß die Felsen, welche die Berge aufbauen, nicht immer in der Lage und Stellung gewesen sind, wie wir sie jetzt vor uns sehen. Das geht schon daraus hervor, daß wir, wie gesagt, im Kalk zahllose Ueberreste von Muscheln und anderen Thieren finden, die einst nur im Wasser gelebt haben können. Der Kalkfels hat sich also offenbar einst als Seeschlamm am Grunde des Meeres abgesetzt, die Reste der Thiere sind in ihm liegen

geblieben; mit der Zeit ist dann ein harter ■ Stein daraus geworden, das Wasser hat sich verlaufen und durch Bewegungen der Erdrinde sind die Kalkschichten zusammengefaltet und geschoben worden, und was von ihnen noch übrig ist, bildet jetzt die einzelnen Berge. Aber auch abgesehen von diesen Vorgängen, welche in die Urzeit zurückreichen, finden an unseren Bergen fortwährende Veränderungen vor unseren Augen statt. Die Leute, die im Flachland leben, glauben wohl, daß die Berge unveränderlich

durch machen; daß sie allmülig abgetragen werden. Ist auch im Verhältniß zu der Masse des Gebirges das, was an einem Tage oder in einem Jahre herabkommt, nicht viel, so muß es doch in der Länge der Zeit so viel ausmachen, daß die Höhe und das Aussehen des Gebirges merklich verändert werden. Das wirksamste Mittel, das an der Zerstörung der Berge arbeitet, ist das Wasser. Es dringt, so wie es als Regen oder Schnee aus das Gestein fällt, in die Rauheiten und Löcher ein und findet dort mancherlei, was es auflöseu und wegführen

kann. So löst sich sogar der harte Kalk im Wasser auf, und die früher beschriebenen Karren felder sind nur dadurch entstanden, daß-das Wasser durch lange Zeit immer in demselben Gerinne über den Felsen hingelaufen ist, und dabei immer Kalk aufgelöst und so seine Bahn vertieft hat. Mancher ganz harte Granit oder Schiefer wird durch die auflösende Wirkung des Wassers so weich, daß er in lockeren Sand und Grus auseinander fällt.

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Bücher
Jahr:
1891
Anleitung zur Ausübung des Bergführer-Berufes
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Seite 127 von 156
Autor: Buchheister, J. ; Deutscher und Österreichischer Alpenverein / verf. von J. Buchheister ... Hrsg. vom Dt. und Österr. Alpenverein
Ort: Wien
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereines
Umfang: 149 S. : Ill., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-3.941
Intern-ID: 155104
ist, langsam, mühsam und röchelnd Athem holt, dann bringe er ihn sofort in die frische Luft, da die Möglichkeit vorliegt, daß er mit Kohlengas vergiftet ist. Unter keinen Umständen kann der Führer ihm ja schaden, wenn er ihn in die frische Luft bringt, einerlei ob er durch Kohlengas oder durch irgend eine andere plötzliche Erkrankung bewußtlos geworden ist. Wenn er hinausgebracht ist, entkleidet man den Oberkörper und begießt ihn reichlich mit kaltem Wasser. Hilft auch dieses nicht, dann muß

man, daß er sehr rasch und schwach geht, und sieht dabei, daß der Athem außerordentlich mühsam, stoß weise eingezogen wird. Dann ist es die höchste Zeit, sofort mit dem Gehen auszuhören, die Kleider auszureißen, den Kranken in den Schatten zu legen und vor Allem ihn reichlich Wasser trinken zu lassen. Geschieht dies nicht und strengt sich der Erkrankte noch weiter an, dann stürzt er plötzlich hin. Das Gesicht ist dann noch röther geworden, die Haut ist sehr heiß, und wenn in diesem Zustande nicht rasch die richtige

Hilfe angewandt wird, dann ist der Mensch verloren, da sehr rasch durch Herzlühmuug der Tod eintritt. Man legt also den Kopf so hoch als möglich, zieht Rock und Hemd aus, legt den Kranken in den Schatten, begießt ihn nun reichlich mit kaltem Wasser und flößt ihm so viel kaltes Wasser als möglich ein. Wenn trotzdem der Athem nicht

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Bücher
Jahr:
1891
Anleitung zur Ausübung des Bergführer-Berufes
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Seite 26 von 156
Autor: Buchheister, J. ; Deutscher und Österreichischer Alpenverein / verf. von J. Buchheister ... Hrsg. vom Dt. und Österr. Alpenverein
Ort: Wien
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereines
Umfang: 149 S. : Ill., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-3.941
Intern-ID: 155104
die nasse Leinwand wird trocken, wenn man sie im Wind aufhängt; die Thantropfen auf dem Gras verschwinden, wenn sie die Sonne anscheint. Wo ist dieses Wasser hingekommen? Es ist verdampft; es hat sich in unsichtbaren luftförmigen Wasserdampf verwandelt. Dieser viele Wnsserdampf, der immer von nassen Wiesen, Wäldern und Feldern, von den Seen, besonders aber vom Meere aus in die Höhe steigt, muß auch wieder zur Erde zurückkehren. Dies geschieht als Thau, Nebel, Regen und Schnee. Die Luft

kann viel Wasserdampf, ohne das; man ihn sieht, in sich schwebend erhalten, und zwar je wärmer sie ist, um desto mehr. Das hat aber seine Grenzen. Wenn der Dampf in der Luft Zu viel wird, oder wenn die feuchte Luft abgekühlt wird, so verwandelt sich der Dampf wieder in Wasser. Das sieht man sehr genau, wenn man einen kalten Gegenstand in ein marines Zimmer bringt. In der warmen Zimmerluft ist viel Wasserdampf. Konunt man nun mit einem kalten, z. B. eisernen Gegenstand etwa einem Gewehr, oder mit einer Flasche

kalten Wassers in das Zimmer, so kühlt sich die Luft an dem kalten Gegenstand ab, kann dam; nicht mehr so viel Wasserdampf in sich halten wie früher, und das Wasser, das früher als Dampf in dieser abgekühlten Luft war, schlägt sich in ganz kleinen Tröpfchen an dein kalten Gegenstand nieder: man sagt, er läuft an, oder beschlügt sich mit Wasser. Ganz dasselbe ist auch der Thau. Bei Nacht kühlen sich die Gräser u. s. w. ab, und aus der Luft schlägt sich die Feuchtig keit auf ihnen nieder. Ist die Nacht

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Bücher
Jahr:
1891
Anleitung zur Ausübung des Bergführer-Berufes
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Seite 119 von 156
Autor: Buchheister, J. ; Deutscher und Österreichischer Alpenverein / verf. von J. Buchheister ... Hrsg. vom Dt. und Österr. Alpenverein
Ort: Wien
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereines
Umfang: 149 S. : Ill., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-3.941
Intern-ID: 155104
, dann tragen die zwei Gesunden den Verletzten langsam und vorsichtig nach einen: möglichst ebenen Platz. Hier wird er hingelegt und dann zuerst der Stiesel entfernt, entweder aufgeschnnrt oder ausgeschnitten. Die Hose, Unterhose und Strümpfe werden ausgeschnitten. Schon beim Entfernen des Stiefels sieht man, daß Blut sich im Strumpfe befindet. Wenn nun Alles ausgeschnitten ist, dann muß man die Wunde waschen. Es stechen aus der Wunde ein oder mehrere Knochensplitter hervor. Wenn Wasser vorhanden

ist, wascht der Führer zuerst gehörig seine Hände, hat er aber kein Wasser, wie es ja auch Vorkommen kann, dann gießt er sich etwas Schnaps in die hohle Hand und reibt sich die Hände tüchtig damit ein. In einem solchen Falle, wo die Knochensplitter spitz ans der Wunde hervorstehen, können die beiden Gesunden versuchen, ob sie nicht durch einen mäßigen Zug das Knochen stück wieder in die Wunde bringen können, indem der Eine oberhalb der Wunde das Bein umfaßt und nach aufwärts zieht

, während der Andere nach abwärts zieht. Wenn es aber nicht rasch gelingt, sollen die Führer keine energischen Versuche .machen, da cs nn Allgemeinen besser sein mag, überhaupt keine Einrichtnngsversuche zu machen. Dann kommt der Verband. Nachdem also der Fiihrer. so gut als möglich, seine Hände gewaschen hat, legt er auf die Wunde ein Stück mehrfach zusammengelegte Sublimat-Gaze, etwas größer als die Wunde. Wenn solche Gaze nicht vorhanden ist, dann nimmt er ein reines Tuch, taucht es in reines Wasser, welchem etivas Schnaps

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