voll Wasser, die Wohnungen an vielen Stellen arg beschädiget, das sog. „Schmied Haus' neben dem Glockengießer eingestürzt, die Gartenmauer der ehrw. Väter Capu einer einge fallen, der Garten großenteils zerstört, die edlen Früchte, der Lohn der anstrengenden und mühevollen Arbeit waren dahin und der untere Theil des Dominikane r- gutes, sowie das daranstoßende „Telsergut' ver heert. Die Stadt gewährte einen jammervollen An blick, hatte ein grauenhaftes Aussehe». Aber' auch die Gegend um Bozen litt
Drei Tage und drei Nächte hielten die armen Bozner m dieser elenden Lage aus, da auch der Regen nicht nachließ, weshalb entsetzlicher Schrecken in der Stadt herrschte. Während nun die kräftigen Männer an allen Ecken und Enden der Stadt wehrten, vorbauten, ver stopften, halfen und dem Andrang des Wassers Wider stand leisteten, lagen die frommen Frauen mit den Kindern theils in den Kirchen, theils zu Haus, auf den Knien, den Vater der Barmherzigkeit um Gnade und Rettung anflehend; besonders Maria
, die selige Gottes mutter in dem wunderthätigen Gtiadenbilde hinter dem Altare, wurde um ihre mächtige Fürbitte angerufen, Am 1. September hörte endlich der Regen auf, der Himmel wurde klarer und die Sonne blickte aus den Wolken wieder hervor; die armen Leute hatten ein Ge fühl, wie der Bater Noa und die Seinen nach der Sündfluth. Gerettet waren die Bozner wohl, aber welch' ein Anblick, welch' ein Bild der Verwüstung und des Elendes! Die Häuser im untern Theil der Stadt waren ganz durchnäßt, die Keller
durch diese Überschwemmung fast Unsägliches. Man bedenke nur, daß der Eisack in seiner Wuth sich so weit ver stieg, die meisten Brücken von Brixen bis Bozen mit