Tirols für das Vaterland kämpfe und streite. Am nämlichen Tage sandte ferner der Bozner Magistrat die beiden Stadtbürger Knoll und Schöpfer nach Bruneck, damit sie aus der dortigen Kriegskasse die dem General Leiningen vorgeschossenen 600 ff., sowie den Nest jenes Geldes in Empfang nehmen sollten, welches der Bozner Rath früher dem Intendanten Hormayr übergeben hatte. Kaum waren Eisenstecken, Knoll und Schöpfer ab gereist, als eine neue militärische Ordre eintraf, welche befahl, daß die Bozner
vier Ochsen, dann Brod, Mehl, Reis, Gerste, Salz und Wein nach Klausen senden möchten, weil dort Mangel an Proviant eingetreten sei. Gerne ließen sich die Städter herbei, das ihrige wieder beizutragen, um den hungrigen Landsleuten das Er wünschte zu senden; eifrig sah man die geschäftigen und braven Hausfrauen sich rühren und tummeln, um durch Werke der Barmherzigkeit die Landesvertheidiger zu unterstützen. Aber auch mit Geld suchten die Bozner, wo nur thunlich zu helfen, denn am 25. Mai übergaben
sie dem General Leininigen „zur Bezahlung der rückständigen Löhnungen' 1200 ff., welche dieser gegen Ausstellung einer Quittung in Empfang nahm und dann seinen Marsch in's Unterland weiter fortsetzte, um in Salurn feste Stellung Zu nehmen. Unterdessen war Wachtler, den die Bozner zur Auskundschaftung des Eisackthales abgesendet hatten, am 26. Mai früh Morgens wiederum hier angekommen. Der gute Herr wurde von allen Seiten mit Fragen ganz überschüttet und hatte harte Mühe, um alle Neugierigen, Männer und Frauen