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Schlagwort: g.Tirol;s.Landeskunde;f.Aufsatzsammlung

geht hervor, daß schon am Ende des 14. Jahrhunderts in Klausen eine Schule gewesen sei. Die Vermuthung, Walther von der Vogelweide, der in der Nachbarge meinde Lajen seine Heimaih hatte und sich gerne den „Clausenäre' nannte, habe die Schulen daselbst besucht, möchte nicht zu gewagt sein. In den Jahren 140!— 1418 vernehmen wir, das der Frühmesser in Klausen zugleich Leiter der dortigen Schule war (»pi'ìmissaà,^ ssu seàrmn reewr in dlusa.«-^).) Der Ausdruck leetor- läßt erkennen, daß in Klausen

mehrere Klassen und ein geordnetes Schulwesen war. Das Stadtprotokoll von dort spricht im 15. Jahrhundert oft von diesen Schulen und den Schulmeistern. Der „Funkmeister'^) welcher am Ende des 15. Jahrhunderts dem Schul meister beigegeben wurde, war ein Laie. Dieser „Funk meister' lehrte vorzüglich Deutsch, Lesen und Schreiben» der Hauptlehrer Latein. Nach 1520 gieng diese Schule meistens in die Hände der Laien über; die Neu gewählten mußten sich jedoch vor der Geistlichkeit stellen. Am 31. Juli 1541

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1889/94

Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

Seite 678 von 1048

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Eines Lehrers in Serf a us wird bereits in den Visitationsakten vom Jahre 1577 gedacht (Beschr. d. D. Brixen IV, 565). Einer Schule in Grins geschieht 1655 Erwähnung (das., S. 88). In Prutz wird 1631 ein Schulmeister genannt (das., S. 359) Die Schule in Fließ bestand sicher 1673 (das., S.565) Sogar in Ischl hielten die 4 ersten Frühmesser (1706—1739) die Schule (das., S. 234—235). In Ried findet man einen Schulmeister 1663 (das.. 478). Josef Gamver, Lehrer, ein guter Kenner der in den Häusern

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Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

Seite 655 von 1048

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damals aus ben Dörfern vielfach vorhanden waren; denn Städte waren in Deutschland im 8. und 9. Jahr hundert nicht viele, und zweitens die wenigen waren nicht volkreich. Wie heute eifrige Priester in den abgelegenen Orten, in der Schweiz wie in Tirol, gerne Schule halten und die Jugend in den Anfangsgründen unterrichten, so übten es die katholischen Priester seit den ältesten Zeiten, weil jeder Priester sich angetrieben fühlt, nach dem Beispiele Jesu, dem Menschen Wohlthaten zu spenden

und ihn sittlich und geistig zu heben. Ohne viel Auf sehen zu machen, halten viele Priester die Primarschulen entweder pflichtgemäß, weil solche Schulen mit ihrer Pfründe verbunden sind, oder privat aus eigenem Antriebe. Denn es verordnete eine Synode von 895 oder, wie Hesele glaubt, 658: daß jeder Pfarrer einen Cleriker habe, der mit ihm singe und lese, und ge eignet sei, Schule zu halten (Q.o. 3. X.). Solche Schulen halten die Priester entweder mit oder ohne Entschädigung, oft aus reiner Menschenliebe, uni

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Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

Seite 665 von 1048

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Jahre 1570 hatte über 100 Schüler. Nachdem die Jesuiten ihr Gymnasium zu Hall (1573) errichtet hatten, hörte der lateinische Unterricht der Pfarrschule allmälig auf. Das bischöfliche Visitationsprotokoll von 16^2 nennt uns zum erstenmal zwei deutsche Schul- ' Halter zu HM, von denen jeder bei 70 Schüler hatte. In einer Klagschrist gegen die Wmkelschule vom Jahre 1742 finden sich drei Lehrer an der Schule zu Hall unterschrieben. Damals waren aber noch Knaben und Mädchen in derselben Schule

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Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

Seite 680 von 1048

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der Hohenstaufen schrieb (Band VI, S. 428): „Das Verdienst der G rün dung und Erhaltung der Schule gebührt fast ausschließlich der Geistlichkeit.' Das Concil zu Trient sah die Nothwendigkeit einer reformirenden Re gelung des Schulwesens ein. Wie die Synode zu Con- stanz (1567) verlangte auch die zu Salzburg mit aller Entschiedenheit die Ausrichtung öffentlicher Lehranstalten und daß die Pfarrer auf sie ein wachsames Auge haben 5) Tirols poetische Literatur im Mittelalter von Dr. Jgnaz Zingerle, „Tir. Bote

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nicht daran, die Schule als ihre Einrichtung und i h r Gebiet zu beanspruchen, was schon daraus erhellt, daß von nun an fast zweihun dert Jahre lang keine Schulverordnung von Seite der Regierung mehr vorkommt. Nur die Geistlichkeit war thätig, um die Schulen, zu verbessern und neue einzu richten. So ordnete die Brixner Diözesan-Synode 1603 nicht nur die Erhaltung und weitere Ausbil dung der bereits an den Sitzen der Pfarrer vorhan denen Schulen, sondern auch die Einrichtung von neuen Schulen

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Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

Seite 659 von 1048

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) und in der Musik mit Gesang unterwiesen werden, so mögen die Eltern sich über die gebührende Belohnung vereinbaren. Ferner wird in diesem Akten stücke ausgesagt/) daß die gemeinen Bürger von Klausen aus Gefälligkeit nach Belieben eines Jeden täglich am Abende eine Suppe in die Schule gebend) Endlich wird festgesetzt, daß der Schulmeister, Funkmeister und zwei oder drei Knaben ihre Herberge in der Stadtschule habend) Sie erhalten die Betten sammt Zubehör vom Spitale, wofür der Stadtrath Bürge

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der Klöster, das Zugeständniß, daß Andersgläubige den Katholiken gleichgestellt wurden, die Soldatenaushebungen, die vielen Umänderungen in Kirche und Schule, im Justiz- und Finanzwesen und

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Miene segenspendend durch die andächtigen Reihen schritt. Vor der Kirche empfing den hochwst. Ober- Hirten ein Geistlicher in Stola und Chorrock, jedenfalls der Seelsorger des Drtes. In der Begleitung des Bischofs waren mehrere purpurverbrämte Herren und auch ge wöhnliche Geistliche. Die Kirche von Alla Sarche enthält ein großartiges Grabdenkmal der alten Grafen von Arco im edelsten Style der Hochrenaissance und ein schönes Altargemälde, welches wahrscheinlich aus der späteren venetianischen Schule

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Seite 583 von 1048

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aus, daß die Coopera- toreri aus aller Herren Ländern stammten. Dies rührte daher, weil Tirol damals an Lehranstalten für Heraus bildung guter Priester Mangel hatte. Die 1539 in Brixen vom Bischof Christoph Fuchs errichtete Schule war nur für 24 Adelige bestimmt, also ungenügend für das große Bisthum. Cardinal Christoph mahnte zwar im Jahre 1567 das Dom capite!, zufolge Vorschrift des Cmcils von Trient in Brixen ein Seminar zu errichten und der päpstliche Abgeordnete Felician Niquarda unter stützte im Capitel

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Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

Seite 618 von 1048

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äußere Schulordnung, aus die Lehrmittel und die Schulaufsicht. Die Aufsicht über die Schule besorgen nach dieser Ordnang der Ortspfarrer und zwei (von der weltlichen Obrigkeit bestimmte) Schnarchen; sie haben Mißbrauche abzustellen, oder sich deshalb an eine höhere Instanz zu wenden. Sie erhalten ein Verzeichmß der schulbesucheuden Kinder; an sie hat der Lehrer seine Klagen zu richten. Kgger verschweigt (S. 241, 248), daß auch die Kirche zufolge dieser Schulordnung ihren Antheil an der Schul

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Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

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