157 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_114_object_4429813.png
Seite 114 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
erworbenen Präponderanz im Oriente durch das in den uni formen Nationalstaaten Deutschland und Italien nach den gleichfalls erschienen Siegen über die Feinde gleichzeitig mächtig emporwachsende Kraftgefühl wenn nicht bedroht, so doch in seineu Bewegungen beengt fühlen und notgedrungen andere Allianzen suchen nlüsseu. Wir fürchten hiebei nicht so sehr, daß sich in den Be ziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich eine Aendernng zu Ungunsten zeigen werde, wohl aber Zwischen Italien

und Oesterreich. Denn Italien, welches als Mittelmeermacht nach definitiver Zurückweisung der russischen uud französischen Gefahr sich nach einem im Vereine mit Oesterreich und Deutschland geführten Krieg, mit Erlaubnis Englands, im Mittelmeere eine kräftigere Position geschaffen haben wird, dürfte dann den Versuch wagen, die angehäufte Kraft zur Gewinnung einer breiteren Basis in den Alpenländern zu verwerthen. Italien wird sich zu diesem Zwecke der Mitwirkung Ruß lands und Frankreichs oder anderer Mächte

versichern, da es Oesterreich gegenüber allein nicht gewachsen ist. Mag nun diese Frontvcränderung nach 20 oder 50 Jahren eintreten, je später desto besser — sie wird aber eintreten, weil Italien niemals vollständig auf die Erwerbung des Trentino und vielleicht auch des Küstenlandes verzichten wird — sicher ist es, daß die Sachlage für Oesterreich dann bedeutend günstiger sein wird, wenn die jetzt herrschende nationale Strömuug in Welschtirol Zum Stillstande gebracht sein und an deren Stelle

eine überwiegend österreichische, deutschfreundliche Parthei das öffentliche Leben beherrschen wird. Noch wichtiger aber für Oesterreich wird es sein, die slavische Bewegung im Reiche zum Stillstande gebracht zu haben, denn falls bei diesen Stämmen die russische und pan- slavistische Richtung und Tendenz tiefere Wurzeln fassen und weitere Kreise Ziehen sollte, so werden in der Zukunft auch in den von Slaven bewohnten Ländern die gleichen Erscheinungen zu Tage treten, wie sie heute in Welschtirol von blinden

Augen gesehen werden können. Wir glauben daher schon deshalb, im Hinblicke auf die nothweudiger Weife in der Zukunft erfolgenden Veränderungen in der Konstellation der europäischen Bündnisse, daß Oesterreich zwingende Gründe hat, feine Existenz durch Betonung der Hege monie der Deutschen über alle andern Völker unserer Reichshälfte auf sichere Basis zu stellen, da nur auf diese Weise der Fort bestand des Bündnisses mit dem kräftigsten Staat Europas, d. i. mit Deutschland gesichert werden kann.

1
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_12_object_4429497.png
Seite 12 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
Schaden Welschtirols zur Folge haben. Die volle Richtigkeit dieses Satzes haben neuerlich die von uns besprochenen „I<es bis zur vollsten 'Evidenz bewiesen Hierin, aber auch nur hierin finden wir den Werth der Leistung des Austria L us. Als Grundlage dies Resumes finden wir folgende Sätze aufgestellt: „Die Welschtiroler können sich in Oesterreich intensiv national nicht entwickeln,' behauptet der ààìacuSj und die Jrredentisten handeln nach diesem Satze, der ein durch und durch falsches

, die Existenz Oesterreichs gefährdendes Prineip enthält, das von der Geschichte unseres Oesterreich und unseres Landes Tirol als ein grundfalsches Prineip bestätigt wird. Auf das Zeugniß der Geschichte und auf unsere eigenen Erfahrungen gestützt, behaupten wir, umgekehrt, daß alle Nationalitäten, die Italiener und sohiu auch die Welschtiroler nicht ausgenommen, sich ' auch fortan in Oesterreich , auf das intensivste national entwickeln können. Der Sak des àstriacus eMcirt die Decomponirung Oesterreichs

principisi! als gerechtfertigt und könnte vom Gesichtspunkte dieses Satzes der Beginn der Abbröckelung desselben, d. h. die Befreiung der in Oesterreich lebenden Nationalitäten von ihrem „Unlustgefühle' nur mehr eine Frage der Zeit sein Was wir von den Verhältnissen in Welschtirol denken? Wir nehmen keinen Anstand, unsere Ueberzengung rückhaltslos auszusprechen. Die Strömung der Geister in einein zur österreichischen Volkerfamilie gehörigen Volke, welche dieses Volk bestimmt, sein Endziel außer

Oesterreich zu suchen, ist von Haus aus unzulässig und ganz und gar unberechtigt, also vor dem Forum der katholischen Moral wie vor dem des Rechtes absolut verwerflich. Eine solche Strömung darf von der österreichischen Regierung nicht als unschuldige Spielerei angesehen nnd darnach behandelt werden, denn sie hat keine Existenzberechtigung. Nichts, nnd scheine es noch so unbedeutend und kleinlich, darf geduldet werden, was, dieser Strömung nach Außen Forin und Gestalt gibt, ihre Richtung und ihr Ziel

2
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_54_object_4429628.png
Seite 54 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
insbesondere in Mailand, Padua, Bologna, Venedig, Parma und jetzt in Rom Centren von Welschtirolern bestehen, die mit den leitenden Kreisen Italiens in engster Berührung sind nnd alle Fäden leiten und weben, welche der Sache des trentino gelten, so darf man sich abermals nicht wnndern, wenn sich schließlich das Verhalten der Welschtirolischen Jtalianissimi, als politischer Parthei, in Oesterreich, von Italien ans, sei es dirette oder indirette, beeinflußt darstellt. Gerade so wie man vom Wirken

der Ceutrumparthei, Ungarn die Omla- dmisten und Starczeviczianer ?c. ?c. Es würde sich somit nur noch darum handeln, auf jene Parlamentarischen Ereignisse hinzuweisen, welche den thatsächlichen Beweis erbringen, daß die Jtalianissimi-Parthei die Grundlage ihrer politischen Thätigkeit nicht in der ehrlichen Mitarbeiter schaft an österreichischen Angelegenheiten sucht, sondern ihre Position stets dazu ausgenütz hat, gegen Oesterreich und gegen den Verband mit Tirol zu demonstriren. Nun wir brauchen dabei

nur apagogisch vorzugehen! Unter allen politischen Thaten dieser Parthei, uuter allen historisch bedeutsamen Enuuciationen derselben und ihrer Vertreter finden wir nicht eine weiße Fliege, die als Bethätignng der Idee des Festhaltenwollens an Oesterreich und an Tirol zu deuten wäre; Wohl aber stoßen wir in allen jenen Epochen, während welcher die italienische Regierung in feindseligen: oder gespanntem Ver hältnisse zu Oesterreich stand, auf den Standpunkt der Negation, der Abstinenz der Vertreter

der Jtalianissimi-Parthei, in allen jenen Epochen aber, in welchen Oesterreich sich in schwierigen Lagen befand, nehmen wir ein ungestümes Vordrängen der nationalen Aspirationen der Jtalianissimi wahr; und jetzt da nnser politisches Verhältnis zn Italien ein unbedingt ausge zeichnetes, klares ist, sollte man meinen, mußten sich die Vertreter dieser Parthei ebenfalls in ein klares Verhältnis zn.Oesterreich gestellt haben, allein gerade jetzt verleugnen die Jtalianissimi ihr politisches Glaubeubekenntnis ebenso

3
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_20_object_4429523.png
Seite 20 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
der Staat Oesterreich seine Existenz ganz natürlichen Bedingungen verdankt, Bedingungen, die von seiner Entstehung an bis jetzt im Großen und Ganzen stets die gleichen waren, so bedarf es nur einer richtigen Verwerthnng derselben, um den Kitt, der bisher die österreichischen Völker schlecht und recht zusammen gehalten hat, unlöslich zu erhalten.. Die Unteilbarkeit der Monarchie wurde durch die Prag matische Sanction geschaffen, die Centralisirnng der Regierung haben Maria Theresia, Josef II. und Leopold

erfolgte eine gründliche Aendernng in dieser national-politischen Gestaltung Oesterreichs. Oesterreich ver lor scine Stellung als Vormacht in Deutschland und Italien definitiv und die Selbstständigkeit Ungarns war die unmittelbare Folge dieser schwerwiegenden Ereignisse; ans Oesterreich ward Oesterreich-Ungarn, wobei jedoch in Ungarn an Stelle des ehe maligen bnreancratischen deutschen Centealisinns der nationale magyarische Eentraüsnuis trat, während in Oesterreich die Idee des Centralism us wohl

4
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_47_object_4429606.png
Seite 47 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
; der Verkehr zwischen Deutsch-Oesterreichern und Slaven wird so eingeschränkt werden, daß sich eine Entfremdung der Völker daraus ergiebt. Wird aber dem Deutschen und auch dem Italiener der Verkehr mit den österreichischen Slaven unmöglich gemacht, so werden diese zwei culturell und sprachlich am höchsten stehenden Völker im Auslande ihre Anknüpfungspunkte suchen; denn dem Italiener und dem Deutschen, der nur italienisch und nur deutsch kann, steht außer Oesterreich ein großes Feld der Entwicklung

seiner Individualität offen und er wird es bebauen, dieses Feld, sobald ihm der Kreis der Interessen im engeren Heimathlande zu enge werden sollte. Um allen diesen Uebeln zu steuern, gibt es nur ein wirkliches Heilmittel — intensivster Unterricht der deutscheu Sprache an allen über das Niveau der Dorfschule hinausgehenden Schulen und Verlassen derjenigen Bahnen, die in Oesterreich das Mittel- und sogar das Hochschulwesen national zu gestalten bestimmt sind. Dadurch, daß jeder gebildete Oesterreicher neben

seiner Mutiersprache Deutsch kann, entsagt er nicht seiner Nationalität und der Deutsche ist schon an sich so cosmopolitisch veranlagt, daß er dem Bedürfnisse nach Erlernung einer andern in Oesterreich gesprochenen Sprache aus eigenem Antriebe, nachkommt. Und so wären wir eigentlich am Schlüsse unserer Betrach tungen, über die Grenzen der Zulässigkeit der nationalen Ent- wickelung der österreichischen Völkerstämme angelangt. Wir haben unsere Ansicht scharf dahin präcisirt und gesagt, daß das Princip der intensiven

nationalen Völkerstämme, auf Oesterreich angewendet, mit der Zeit zur Konsequenz haben würde, daß Oesterreich dm neuen Titel: „die im Reichsrathe vertretenen Volksstämme' annehmen, d. h. eine Consideration verschiedener national abgegrenzter Länder bilden müßt! Es muß demnach, um diesen Wechsel der Staatsform Oesterreichs, der zu radical ist, als das? er ohne schlimme Folgen für den Staat vollzogen werden könnte, zu verhindern, eine un- überschreitoare Grenze gegen die nationale Expansionslust

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_31_object_4429558.png
Seite 31 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
Artikel, in dem von Oesterreich in einem Sinne geredet würde, wie wir es von sonstigen Blättern der Opposition, was immer für eines andern in Oesterreich erschei nenden Tagesjonrnales zu lesen gewohnt sind. Es ist eine solche Absichtlichkeit der Verläugnuug Oesterreichs in dieser journalistischen Methode, daß man sich wundert, wie diese Blätter so lange ihr Dasein fristen konnten, ohne von dem sonst in Oesterreich noch sehr scharf angewendeten objektiven Preßverfahren vernichtet worden

Zu sein. Das Geheimnis ihrer Lebenszähigkeit liegt darin, daß sie durch Verschweigen in Tendenz machen. Der nationalen Presse Welschtirols genügt es den Namen Oesterreichs so selten als möglich zu nennen, von keinem wie immer gearteten Vorgange in Oesterreich, in so weit er nicht den nationalen Kampf für das Trentino betrifft, Notiz zu nehmen, dafür aber keinen Tag vorüber gehen zu lassen, ohne von Italien in der ausgedehntesten und detaillirtesten Weise zu sprechen. Wir sehen im „Raccoglitore' und im „Alto Adige

' die Namen der Mit glieder des italienischen Herrscherhauses, der italienischen Minister, der italienischen Parlamentsmitglieder fast täglich; wir finden ausführliche Besprechungen der italienischen Parlamentsverhand lungen vor; erfreuen uns an einer nie stockenden Reihe von Correspondenzen aus Mailand, Rom, Turin, Bologna, Florenz, in denen uns die unbedeutendsten Tagesereignisse dieser Städte haarklein erzählt werden ; wir finden Italien wieder, Oesterreich aber vermissen wir! Dabei fällt

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_48_object_4429609.png
Seite 48 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
zur weisen Selbstbeschränkung Zurück kehrt, so ist's beim Volke der Fall. Die Eitelkeit der Herrsch sucht wohnt dem Individuum wie dem Volke inne, sie steigert sich beim Volke zum Chauvinismus, und speciell der nationale Chauvinismus ist der schlimmste Feind der stetigen, legitimen Entwickelung des Staatswesens. Er bringt dem Nationalstaate Gefahr, um wie viel mehr einem Nationalitätenstaate wie Oesterreich. Es ist schwer heute, wo in Europa die nationalen Leiden schaften entfesselt sind und Oesterreich

, daß dem Völkerkaleidoskope Oesterreich eine Grundfarbe eingefügt werden muß und zwar jene des deutschen Stammes und der deutschen Cultur. Wir gehen von der Ansicht aus, daß bei aller Rück sichtnahme auf die nationale Eigenberechtigung der anderen Völkerstämme Oesterreichs eine zielbewußte Regierungspolitik in Oesterreich die thatsächliche und historisch gewordene Stellung der deutschen Sprache und des deutschen Stammes in Oesterreich nicht angreifen darf. Es bildet dies für uns eine selbstverständ liche Voraussetzung

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
¬Die¬ Orden und Ehrenzeichen der k. und k. oesterreichisch-ungarischen Monarchie : mit historischer Einleitung und beschreibendem Text
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/247180/247180_37_object_5237031.png
Seite 37 von 53
Autor: Heyer von Rosenfeld, Friedrich [Bearb.] / bearb. von Friedrich Heyer von Rosenfeld
Ort: Wien
Verlag: Schroll
Umfang: 32, XII S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Orden <Ehrenzeichen> ; f.Bildband<br />g.Österreich-Ungarn ; s.Orden <Ehrenzeichen> ; z.Geschichte ; f.Quelle
Signatur: III 189.169
Intern-ID: 247180
Revolution verloren gegangen. Der aus Malta vertriebene Orden setzte sich in Ferrara fest, nahm dann 1827 den Hauptsitz in Rom und existirt gegenwärtig nur mehr in Italien und Oesterreich. Papst Leo XIII. rief durch das Breve vom 2S. März 1879 die aufgelassene Grossmeisterwürde wieder ins Leben. Es ist aus der Geschichte genügend bekannt, welche Thatkraft die Repräsentanten des Ordens entwickelten, und welche Ehren ihnen von den weltlichen Regenten widerfuhren. So hat Kaiser Rudolf II. mit Diplom de dato

Prag 20. März 1607 dem Alof de Vignacourt, aus Frankreich, Gross meister des Johanniter-Ordens, und dessen jeweiligen Nachfolgern in dieser Würde, den Reiclis- Fürstenstand mit dem Titel: »Nobilissimus et Celebratissimus« verliehen, Kaiser Ferdinand II. mit Diplom de dato Wien 16. Juli 1620 diese Würde mit dem Titel: »Reverendissimus et Illustrissimus« bestätigt. Kaiser Franz Joseph I. von Oesterreich ertheilte dem Freiherrn Johann Baptist Ceselli di Santa Croce, Grossmeister des Johanniter-Ordens

für sich und seine Nachfolger in dieser Würde in den Reichs- Fürstenstand als: »Fürst von Heitersheim« erhoben. In gleicher Weise wurde der Grossprior von Böhmen und Oesterreich des souveränen Johanniter- (Malteser-) Ritter-Ordens, Othenio Graf von Lichnowsky-Werdenberg, für sich und seine Nachfolger in dieser Würde durch Allerhöchstes Decret de dato Wien 2. April 1881 zum österreichischen Fürsten, mit Sitz und Stimme im Herrenhause, und dem Titel: »Fürstliche Gnaden« als »Fürst-Grossprior von Böhmen und Oesterreich

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_64_object_4429660.png
Seite 64 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
von der Notwendigkeit der Erlernung einer zweiten großen Cult Ursprache durchdrungen ist. (Sehr gut! links.) Die deutsche Sprachgrenze ist nur wenige Wegstunden von Trient entfernt, tausendfache Beziehungen zwischen der deutschen und italienischen Bevölkerung in Tirol lassen es sowohl den Deutschen wünschens- werth und nothwendig erscheinen, frühzeitig das Italienische zu lernen, als auch den Italienern, frühzeitig das Deutsche zu lernen. Aber, meine Herren, im Staate Oesterreich ist bis jetzt wenigstens

die deutsche Sprache noch etwas mehr als eine bloße Cultnrsprache; sie ist die Staatssprache (Sehr gut! links), sie ist das allgemeine Versta ndigungs- mittel unter den verschiedenen Nationalitäten in Oesterreich. (Sehr gut! links.) Ohne Kenntniß dieser Staatssprache wird sich kein gebildeter österreichischer Staatsbürger in Oesterreich wirklich zu Hause fühlen. (Sehr gnt! links.) Wenn nun die Staatsverwaltung von diesem Gesichtspunkte ausgehend, und ohne irgendwelche Germanisirungsteiidcnzen lediglich

in dem Sinne eines allgemeinen Verständigungsmittels für die verschiedenen Nationalitäten in Oesterreich auch in nichtdeutschen Landestheilen der Bevölkerung Gelegenheit gibt, frühzeitig das Deutsche zu lernen, so glaube ich, erfüllt sie bloß ihre Pflicht als gute österreichische Regie rung, und würde sie der Bevölkerung auch in nichtdentschen Gegenden dw'e Gelegenheit zu wenig oder gar nicht geben, so würde sie, glaube ich, ihre Pflicht als österreichische Regierung nicht erfüllen. (Sehr gut! links

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
¬Die¬ Orden und Ehrenzeichen der k. und k. oesterreichisch-ungarischen Monarchie : mit historischer Einleitung und beschreibendem Text
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/247180/247180_16_object_5237010.png
Seite 16 von 53
Autor: Heyer von Rosenfeld, Friedrich [Bearb.] / bearb. von Friedrich Heyer von Rosenfeld
Ort: Wien
Verlag: Schroll
Umfang: 32, XII S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Orden <Ehrenzeichen> ; f.Bildband<br />g.Österreich-Ungarn ; s.Orden <Ehrenzeichen> ; z.Geschichte ; f.Quelle
Signatur: III 189.169
Intern-ID: 247180
des letzten Souveräns, Oberhaupt des Ordens sein sollte. Demzufolge gelangte Kaiser Maximilian I., damals noch Erzherzog von Oesterreich, durch seine am 19. August 1477 eingegangene Vermählung mit Maria, Erbtochter des letzten Herzogs von Burgund, Karls des Kühnen, welcher in der Schlacht bei Nancy am 2. Januar gefallen war, zu dieser Würde. Nach seines Enkels, Karls V., Thronentsagung blieb die österreichisch-spanische Linie im Besitze des Ordens, und als diese Linie mit Karl II. am 1. November 1700

jedoch dieses Vorrecht, erklärte sich selbst zum Oberhaupte des Ordens, ertheilte den Orden nach seinem unbeschränkten Willen als einen Ausfluss der Krone Spaniens, änderte übrigens weder Statuten noch Kleidung und Insignien, während Oesterreich seine Rechte an den Orden gleichfalls fortübte. Und so ist es noch jetzt. Der jeweilige Kaiser von Oesterreich, als Souverän dieses Ordens, ernennt die Ritter, deren 1 es nur Eine Classe gibt, in unbeschränkter Zahl; nach den Statuten, in welchen der Orden

: »Ordre de la toison d’or« heisst, müssen die Ordensritter jedoch namhafte und tadellose Edelleute von altem Adel (»gentilshommes de nom et d’armes et saus reproche«) und katholischen Glaubens sein. Der jeweilige Kronprinz von Oesterreich wird gleich nach seiner Geburt zum Ritter ernannt; die Erzherzoge erhalten aber erst, wenn sie grossjährig sind, den Orden.

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_108_object_4429794.png
Seite 108 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
in Oesterreich zur Consolidirung des Staates nicht beigetragen hat und speciell in Tirol würde man die Erfahrung machen, daß Welschtirol moralisch nie weniger zu Tirol und Oesterreich gehört hat und nie der Jahrhunderte alte Bund mit Deutschtirol so locker und leicht zu trennen war, als nach einer langen, langen Dauer des gegenwärtigen Regierungs- systemes Die Dinge in Welschtirol weiter entwickeln lassen, wie sie sich gradatim seit 1848 entwickelt haben, der nationalen Parthei dieses Land zum Tummelplatze

1814 dem österreichischen Staats körper definitiv einverleibte Land moralisch für Oesterreich ver loren gehen und stets eine offene Frage und brennende Wunde für das Land Tirol und für Oesterreich bleiben. Hiefür bürgt uns die.rastlose Thätigkeit der nationalen Partheihänpter in Presse und Vereinen, die Wühlarbeit des jungen Klerus, welcher ein italienischer Bischof kaum die nöthigm Schranken zu setzen vermag, und dafür bürgt uns nicht minder die täppisch rohe Hand der deutschtiroler Clericale

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_53_object_4429625.png
Seite 53 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
der Jtalianissimi -Parthei zu verwerfen gezwungen wäre. Greifen wir in die Zeiten von 1848 zurück, so finden wir schon Welschtiroler in den Reihen der piemontesischen Armee gegen Oesterreich fechten; als Garibaldi, der populärste aller italienischen Revolutionäre, seine Thätigkeit gegen Oesterreich entfaltete, strömten ihm aus Welschtirol Hunderte von begeisterten Kämpfern zu. Ein solcher Zufluß von Burschen und Männern aus der untern Bürgerclasse Welschtirols zu dem Garibaldinischen Frei corps

war und ist undenkbar, wenn nicht in den höheren gebil deten Classen im Lande eine continuirliche Propaganda für diese Oesterreich feindliche Richtung gemacht worden wäre. Diese gebildeten Kreise aber waren mit den revolutionären Elementen der Lombardei und Venedigs in so engem Contacts daß sich durch die Verbindung mit den letzteren die Verbindung mit den auf revolutionäre Erhebungen in den österreichischen, norditalienischen Provinzen specnlierendm, piemontesischen und später italienischen Regierungskreisen

, familiären, besonders aber ans politischen Motiven Oesterreich verließen, in Italien Unterkunft zu suchen und zu finden, daß fast in jeder größern Stadt Rorditaliens,

13
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_113_object_4429810.png
Seite 113 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
bestehen, d. h. wenn es gelungen sein wird, entweder Frankreich und Rußland so schwer aufs Haupt zu schlagen, daß diese Reiche zu neuen Angriffskriegen auf lange Zeit unfähig sind, oder wenn eine Coalition dieser unserm Bündnisse feindlichen Mächte sich stärker als unsere Defensiv-Krast erweist. Wahrscheinlich wird der erstere Fall eintreten und die Trias Oesterreich-Deutschland-Jtalien wird aus dem europäischen Ringen siegreich hervorgehen. Es wird nach dem hoffentlichen Siege über Rußland uud

Frankreich voraussichtlich eiue Modification in dem. Bundes verhältnisse besonders dann eintreten, wenn die Gefahr der Aggression nicht mehr in eminentem Maße besteht und vielleicht erleben wir es noch oder unsere Kinder, daß aus Feinden, ähnlich wie es bei Oesterreich und Preußen und Oesterreich und Italien der Fall war, sodann Freunde werden. Oesterreich, welches seit jeher den Kreuzpunkt aller euro päischen Interessen und sozusagen den Mittelpunkt Europas bildet, würde sich nach der durch den Sieg

14
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_26_object_4429541.png
Seite 26 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
Laßt den Mittelstand der Czechen, Ruthenen, Slovenen, Kroaten, Serben, Slovaken satt werden an russischer Bildung und die Früchte desselben werden reifen, reisen in einer Form, die den enltnrellen Unterschied unter den österreichischen Völkern dermaßen steigern wird, daß eine Ueberbrnckung nicht mehr möglich sein wird. Es wird dann dies unheimliche Gespenst des Panslavismns zu einer Oesterreich erdrückenden Macht werden und da der Staat sich unmöglich dieser, seiner historisch gewordenen

Gestaltung widersprechenden, Richtung anpassen kann, Zum notwendigen - Kampfe gegen diesen Oesterreich von inuen und außen bedrohenden Feind führen. Nicht genug damit, die wachsende Präponderanz der öster reichischen Slaven als Macht im Staate wird die Deutsch- Oesterreicher nolens volens zu Deutschen im streng nationalen Sinne des Wortes machen und auf der ganzen Linie wird bei vollständiger Hintansetzung der gesammtstaatlichen Ziele, ja bei Unterdrückung derselben der Kampf zwischen Pangermanismns

und Panslavismns i n und u m Oesterreich entbrennen, den die Magyaren allein zu löschen nicht im Stande sein werden. Wir malen gran in grau? und man wird uns von gegnerischer Seite einwenden, unsere Voraussetzungen seien Träumereien, seien absichtliche Schwarzfärberei und Schwarzseherei ! Es sei unmöglich, daß die staatliche Gewalt es je zngeben werde, daß sich ein Reich der Wenzelkrone, eine Großeroatien :c. bilde! Man wird uns vorwerfen, dieses Schreckensgespenst der Endziele der intensiven nationalen

Entwicklung hingemalt zu haben, nm bei einem erschreckten, politisch unrcifeu Lesepublicum Propaganda für jene Ideen und Vorschläge zu machen, die uns als deutschem Centralisten pro cZomo nostra d h. zur Wiederherstellung unserer politischen Herrschaft durchzuführen nothwendig erscheinen. Wir sehen diesen Einwürfen ruhig entgegen und beschränken nns ans die Bemerkung: Es gab Zeiten und in jenen Zeiten Staatsmänner in Oesterreich, welche die Einigung Italiens und Deutschlands für unmöglich hielten

15
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_58_object_4429640.png
Seite 58 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
sind, als der im halb officiellen Verkehre gefallene verbürgte Ausspruch desjenigen Mitgliedes des Club Trentino, welches in den Vorzimmern des österreichischen Ministeriums als Sensal für die Wünsche seiner Parthei wirkt. Derselbe betrachtet Oesterreich und die österreichische Regierung als eine Melkkuh? Diese Auffassung hat unter den heutigen politischen Ver hältnissen leider manches für sich, sie wird aber Übertrossen von der geradezu eynischen Auffassung, die in den Reihen der Mit glieder

, und daß sie ehrlich gewillt seien mit ihrer historischen Vergangenheit zu brechen. Man verweist sie hiebei gerne auf den politischen Takt der Polen, die die Träumerei nach der Wiederherstellung des Polenkönigreiches klug zum Haus gebrauche in den Winkel gestellt haben und ernstlich und ehrlich an Oesterreich hängen, für Oesterreich wirken. Die gleichfalls verbürgte Antwort auf diese eApwtio bene- volenti:;e ist, daß vorerst die Regierung die Rechte des Landes auerkennen müsse und daß die Grundsätze der Politiker

hat sich in Oesterreich eine Parthei gefunden, welche sich dazu herbeiließ, mit dieser Kategorie von un österreichischen Politikern ein Bündniß zu schließen und ein Vertreter dieser Parthei ist es, der dieses Bündnis zu rechtsertigeu wagt. Die wegwerfende Art, in welcher sich der Urànsis über die Austriacanti.Parthei äußert, muß bei dieser den wahren Verhältnissen entsprechend dargestellten Sachlage höchst eigentümlich berühren! Er zeigt dadurch seine völlige Unkenntnis; der Dinge in Welschtirol! Die Niederlage

16
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_115_object_4429817.png
Seite 115 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
Die schlimmste aller in der Zukunft zu gewärtigenden Möglichkeiten einer Machtverschiebung unter den Oesterreich be wohnenden Völkern scheint uns jene zu sein, welche das deutsche Element zu Gunsten der andern Stämme benachteiliget, welche somit die Thatsache schaffen wird, daß sich die Czechen, Rutheneil, Croaten, Slovenen und Polen zu nationaler Bedeutung entwickeln, dagegen die Deutschösterreicher zu dem Range eines in Oesterreich lebenden, in seiner nationalen EntWickelung vielfach

behinderten Theiles der deutschen Nation herabdrückt. Wir deutschösterreichische Centralisten wünschen wahrhaftig nicht, daß eine solche Epoche der slavischen Herrschaft über unser Baterland kommen möge. Wir verabscheuen den Gedanken an den Zerfall des Reiches, da wir in unserer Brust die Anhänglichkeit an das Herrscherhaus und an unser Oesterreich, wie es bis zum Jahre 1379 gewesen, zil tief eingewurzelt haben! Unsere Gefühle sind in Wien und zwar in der Kaiser stadt Wien: unsere historischen Traditionen

sind eines mit den Traditionen des Herrscherhauses. Weil wir den Kaiser lieben, weil wir den Fortbestand des Reiches aus seiner geschichtlichen Grundlage auch für alle Zukunft gesichert haben wollen, kämpfen wir offen und ehrlich gegen alles jene, was uns den innigen Zusammenhang zwischen Kaiser und Volk, den festen Kitt des Reiches zu bedrohen scheint. Den Feinden zum Truy, Oesterreich zum Schutz! ist unsere Parole.

18
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_21_object_4429526.png
Seite 21 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
Diese Strömungen warm mächtig genug, schon die ersten österreichischen Ministerien der Versassungsparthei zu Conzessionen an die einzelnen Völkerstämme zu vermögen und — ohne die Hohenwarthische Epoche speciell zu erwähnen — wird seit etwa 19 Jahren in Oesterreich auf diesem Wege der Conzessionen an alle nicht-deutschen Völker immer weiter fortgeschritten. Mußte es so kommen? War die österreichische Regierung durch die äußere Politik genöthiget alle Vorbedingungen zu schaffen

, damit sich zwischen dem deutschen Inner-Oesterreich nnd dem deutschen Reiche der slavische Keil bilde, oder damit im Küstenlande, Dalmatien inbegriffen, an Stelle der italienischen Kultur die croatische trete? Dieses Thema ist zu schwierig und zu heikel, um es mit wenig Worten zu lösen, nnd mehr könnten wir ihm nicht widmen. Wir lassen diese Frage insoferne offen, als wir unserer Meinung dahin Ausdruck geben, daß zwingende Momente der äußeren Politik zu diesem Gewährenlasfm der nicht-deutschen Völker nicht vorhanden waren nnd

diese Voraussicht nicht zu haben und scheint nicht zu glauben, daß dnrch die Befriedigung aller Wünsche der Czechen, Slovenen, Polen, Rnthenen, Kroaten und Italiener jene Bedin gungen geschaffen werden können, welche dem österreichischen Staate eine gesicherte Existenz verleihen. Trotzdem aber scheint die jetzige Regierung nicht die Kraft zu besitze!!/ sich der nationalen Uebergriffe der nicht-deutschen Völler zu erwehren, und da es unsere Ansicht ist, daß hiednrch eine fnr Oesterreich gefährliche, abschüssige

19
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_19_object_4429520.png
Seite 19 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
über dem sonst in ganz Europa zur Geltung gelangten Principe der nationalen Staatenbildung zeigt und welcher somit vermöge dieser seiner Eigenthümlichkeit geradezu zur Stellung der Frage herausfordert'. Wird Oesterreich als Ausnahme von der Regel fortbestehen können, ohne durch die elementaren Wirkungen des bei den in ihm wohnenden Völkern heute mehr denn je intensiv zum Ausdruck kommenden Dranges nach Vollendung ihrer nationalen Entwicklung in einen Bund von nationalen Staaten heterogenster

des Monarchen sich darstellenden Staats willens und endlich durch die Institution der Parlamente, welche in ihrer Zusammensetzung nicht den Willen einer Nation, sondern . den Willen der in Oesterreich wohnenden Völker und Volks stämme vertreten, gebildet ist, wenn sonnt Herrscher, Regierung und 'Volksvertreter sich in ihrem ans die Erhaltung der öster reichischen Staatsidee gerichteten Zusammenwirken zu schwach erweisen sollten, dem naturgemäß ans die Deeoinposition Oesterreichs hinwirkenden Drängen

der den Staat bewohnenden Völker nach ein- stinger nationaler Entwicklung einen Damm entgegenzusetzen, welcher, ohne die enlturellen Ziele der Völker zu schädigen und dercn in dcn Grenzlinien des staatlich Zulässigen sich bewegenden nationalen Eigentümlichkeiten zu unterdrücken, die sichere Gewähr bietet, daß alle Völker Oesterreichs in Oesterreich den Schntz nicht blvs der nationalen Sonderinteressen, sondern ihrer Interessen als Oesterreicher finden; mit anderen Worten: Es ist Aufgabe der Dynastie

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/407214/407214_46_object_4429603.png
Seite 46 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
, daß diese Schwierigkeiten immer mehr und mehr wachsen, bis endlich das Maß der babylonischen Sprachenverwirrung voll sein wird. Ganz abgesehen von dieser aus der intensiven nationalen Entwickelung herauswachsenden rem administrativ technischen Schwie rigkeit, scheint uns eine viel tiefgehendere Folge der beabsichtigten Entthronung der deutschen Sprache als Berständigungsmittel in Oesterreich darin zu liegen, daß die Entfremdung der in unserem Staate wohnenden Völker notwendiger Weise solche Fortschritte machen muß

verstanden werde, daß überhaupt der Gebildete in Oesterreich überall mit einer gemeinsam als Verständigungsmittel ange nommenen Sprache Gehör und Verständnis finde, dies ist nothwendig, um die Gemeinschaftlichkeit der Interessen aller Völker Zu documentiren und zu bewahren und dort, wo sie fehlt oder zu verschwinden beginnen sollte, zu schaffen. Weil das Deutsche in Oesterreich tatsächlich unentbehrlich ist, aber dessen Unentbehrlichkeit seitens der andern Völker aus nationaler Leidenschaft bestritten

21