Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
der sich ihr „Pfleger' nannte 1 , mit einem Konventsiegel er hielten; auch wurde angedeutet, dass durch Vergabungen der Frauen und Dorfleute eine Leutpriesterei gegründet wurde 2 . Die Meisterinnen hatten kein besonderes Siegel ; daher siegelte gewöhnlich der Abt von Muri die Urkunden der Frauen in Hermetschwil 3 . Im 14. Jahrhundert mögen folgende Meisterin nen die Genossenschaft daselbst geleitet haben: Elisabeth I. von Stegen (1312—? 1325); Margaretha von Gachnang (1325—? 134=2); Elisabeth
II. von Mülinen (1342—? 1360); Hedwig von Lnwar (1360— ? 1390); Verena von Heidegg (1390—? 1403). Hedwig von Luwar heisst in der Urkunde vom 12. März 1349 „die jüngere Meisterin', und dürfte während der Pest zeit der wirklichen Meisterin, Elisabeth von Mülinen, als Ge hilfin beigegeben worden sein. — Nach der Mausehronik des Klosters, der auch Egbert Friedrich von Miilinen 4 folgte, sollte man glauben,, in Hermetschwil hätten nur adelige Töchter bis zum Jahre 1541 Aufnahme gefunden, wie die von Schönen- werd
, Ifenthal, Remi ngeu, Gachnang, Seengen, Rinach, Mülinen, Gessler, Segesser, Heidegg, Luwar, Göskon, Trüllerei u. s. w. Dieser Ansicht können wir nicht unbedingt beipflichten, indem das älteste Nekrologium sechs bis sieben Namen einzig vom 14. Jahrhunderte aufweist, welche nur „ehrlicher Leute Kinder' waren 6 . Als die vorzüglichsten Wohlthater der Frauen in diesem Jahrhunderte müssen genannt werden: Johannes von Loth ringen, Herzog; das Nekrolog nennt ihn am 24. März; Elisabeth, Herzogin von Lothringen
und Schwester der Königin Agnes; sie schenkte 1331 ein Messgewand »ach Her metschwil 6 ; ferner die Ritter Wilhelm und Heinrich von Rotaswil, welche ihren Hof daselbst sammt Zubehör 1 Archiv des FranenMosters Hermetschwil. 2 Archiv der Frauen und ältestes Nekrologium derselben. 3 An der Urkunde vom Jahre 1349, obwohl Hedwig von Luwar darum gebeten wurde, hängt das Siegel der Meisterin nicht ; die Meisterin Elisabeth bittet 1357 den Abt von Mari um das Siegel, weil sie keines hat (Archiv der Frauen
in Hermetswil). * Helvetia sacra II., 77. 5 'Wie z. B. Yerena Businger (27. Juni), Katharina von Mure (8. August), _ Agnes Sarnerin (4. Nov.), Agnesa von Geltwil (20. Juni) ; selbst Hädwig von Brugg (22. April) wird einfache Bürgerstochter ge wesen sein, und wenn die Meisterin Elisabeth I. von jenem Stegen in Rottenschwil am linken Reussufer entsprossen, so war sie die Tochter freier Lente (Autor. Hermetschwil). 9 Dr. Herrn, v. Liebenau, Agnes, S. 132.