Vom Jahre 1860 bis zum Schlusse des Jahres 1866.- (Geschichte des Tiroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph ; T. 3)
sprechen werden konnte, oline die geringen Kräfte noch mehr zu versplittern und weil die direkte Verbindung nach Riva am meisten durch einen Angriff vom Monte Nota bedroht war, von welchem die dort gestandene halbe Landesschützen-Kompagnie bereits hatte weichen müssen, so beschloss das Halbbrigade-Kommando vorerst gegen den Nota vorzugehen, um sich dann, falls dieser Offcnsivstoss gelungen sein sollte, wieder gegen den Monte Giovo wenden zu können. Demnach liess das Halbbrigade-Kommando
eine Division Kronprinz von Sachsen-Infanterie unter dem Kommando des Hauptmannes Schräm und in Begleitung des Brigade - Generalstabsoffiziers, Hauptmann Stuchlick, gegen den Monte Sota vorgehen und entsendete den Oberlieutenant Otto v. Bou- thillier mit einem Jäger- und einem Schützenzuge gegen den Monte Giovo zur Aufklärung der dortigen Situation. . Der Hauptmann Schräm brach um 2 Uhr Nachmittags von Pieve di Ledro auf und erreichte nach 5 Uhr Abends die Höhe des-Nota. Es gelang der Division
zwar den dort getroffenen feindlichen Posten zu vertreiben. und ihm 17 Gefangene abzunehmen, doch bald rückten von allen Seiten Ver-. Stärkungen vor und die Division sah sich demnach in kürzester Zeit einer derartigen Uebermacht gegenüber, dass sie gezwungen war sich zurückzu ziehen, wobei der Hauptmann Schräm mit anderthalb Kompagnien über den Monte Martinel und den Hauptmann Stuchlik mit einer halben Kompagnie durch Val di Pur zurückgingen. Während, dieser Vorgänge war der Feind in zwei Kolonnen in das Ledro-Thal
auf den Monte Oro zurückgegangen war und die Division des Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer gemäss eines früheren Befehles am 18. Früh hatte nach Riva abgesendet werden müssen, von wo sie aber am Nachmittage wieder in's Ledro-Thal zurückbeordert wurde. . Diese Division traf nun Abends 8 Uhr noch eben rechtzeitig'bei Molina ein, um die im Rückzüge befindliche Kolonne des Hauptmanns Schräm auf zunehmen und vereint mit derselben jenen Theil des Feindes anzugreifen, welcher sich daselbst festgesetzt
hatte, wodurch es ihnen gelang sich den Weg auf den Monte Pari zu bahnen, den sie um Mitternacht erreichten. Auch der Hauptmann Stuchlik, welcher sich gegen Pieve gewandt, dieses aber schon vom Feinde besetzt gefunden hatte, und der deshalb gleichfalls entlang des Südufers des Sees nach Molina marschirt war, durch brach den auf seinem Wege getroffenen Gegner und erreichte im Laufe der Nacht mit seiner Halbkompagnie den Monte Oro,