Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
(ró'oy vor Februar 14). Hans Schirnpöck, Bürger und Maler zu Rosen heim, richtet an Herzog Maximilian von Bayern eine Beschwerdeschrift gegen die Regierung in Innsbruck, welche dem Raimund von Lamberg, Inhaber der Herr schaft Kitzbichl, befohlen habe, dass derselbe künftig inländische Meister vor den ausländischen bevorzuge. Lamberg habe bei ihm vordem einen Altar für Joch- berg bestell! und er habe denselben mit solchem Fleisse verfertigt, dass sowohl Lamberg als auch der Dechant von St. Johann
daran ein besonderes Wohlgefallen ge habt und ihn gerne mit weiterer Arbelt in der Herr schaft Kitzbichl betraut hätten. Da habe sich der Maler von Kitzbichl bei der österreichischen Regierung gegen Lamberg beschwert, worauf dieser den erwähnten Be fehl erhalten habe. Nachdem aber die tirolischen Maler und Bildschnitzer in gleicher Weise allerlei Arbeit ins Bayerland hin und wider machen, wie er hiefiir etliche Fälle nennen könnte, und in Bayern ihnen nie etwas in den Weg gelegt werde, so hätte
er gemeint, dasselbe auch seinerseits erwarten z u können. Wenn die tiro lischen Maler der Regierung gesagt hätten, dass sie nach Bayern unbehindert arbeiten dürften, würden sie ihren Zweck nicht so leicht erreicht haben. Damit also die bayerischen Maler in Tirol wie die Tiroler in Bayern arbeiten dürften und eine billige Gleichheit eingehalten werde, bitte er den Herzog, bei dem Erz herzoge z u Innsbruck z l < intercediren. Or., A. VII. 14628 J Go 7 Februar 14, München. Herzog Maximilian von Bayern