Sängerkrieg in Tirol : Erinnerungen aus den Jahren 1842 - 1844
ich in ber Lebensquelle mehr Geist und Poesie gefunden, als ich erwartet habe, ist wahr, aber daß ich Dir Geist und Poesie abspreche, ist eine Kalumme. Daß ein Buch unsere Erwartung übersteige , ist unerläßliche Bedingung des Wohlgefälligen. Stets, wo mir etwas gefällt, habe ich mehr gefunden, als ich erwartet, so im Anastasius Grün und Matzerath, mit denen Du Dich doch vergleichen lassen wirst, in allen Gnaden. — — Es sind im Briefe noch allerlei Unehren auf mich enthalten, ich widerlege
; die ,^Hul digung ' hat mich ganz erdrückt. Nun bin ich aufgetaucht und der Sache Meister, es geht alle Tage unverrückt ans Ziel. Du stehst mir beständig wie im Geist als Censor vor Augen und deine strengen Worte klingen und singen mir schon ill den Ohren. Dein letzter Brief hat mich übrigens ganz gerührt durch die Schilderung freudelosen Lebens. Las; das Licht leuchten, Freund, und schau mich an! Ich stehe auch allein und habe keine Seele für mein übervolles Herz und muß allzeit mit mir selber reden.'