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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 170 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

in Mittenwald. In den Tauf- 'und Todtenbüchern der Pfarrei und ihren Urkunden ist Näheres über die Familie Pader zu ersehen. — Der Stifter Andreas P. führt ein Wappen mit quadrirtem Schilde, in welchem sich wachsende Männer, Lilien in der Hand haltend, befinden. Sein Wappen hängt am Stiftungsbriefe v. I. 1636. — Der Hofkammerrath Joh. Ant. P. führt ein Wappen, das von obigen P. Wappen verschieden ist. Mehrere Mitglieder der Familie standen als Richter an der Spitze des Rath es. Hochenleitner. Diese Familie

besaß lange Zeit die Wirthschaft zum „Stern' und standen Mitglieder derselben als Richter an der Spitze des Rathes, z. B. Georg Hochenleitner i. I. 1666. In diesem Jahre heirathete er die Jungfrau Sa bine Appeller von Innsbruck. Hornsteiner: Bernhardin H. war Galanteriehändler und Verleger 1733, Anton H. 1757 ebenfalls Verleger und zwar von Handschuhwaaren. Ueberhaupt erscheinen in jener Zeit noch andere Verleger. Andreas Hornsteiner, Baßgeiger 1703. Joh. Gg. Hornsteiner, Galanteriehündler. Karner

: Mitglieder dieser Familie kommen als Faktoren,' Destillateurs, Wein-Gastgeber, Richter rc. vor. Nebel: S. bürgerliche Richter. Neuner: Simon N. Schulmeister und Wilibald N. Or ganist, beide 1703. — Bartholomäus N. Eremit, wurde am 9. Febr. 1712 in seiner Zelle, vor dem Altare knieend und auf dem Angesichte liegend und das Crucifix unterm Arme haltend, tobt gefunden. — Leopold N. Organist und Schulmeister 1722,

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 40 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

1495. Hanns Krieg zu Mittenwald und Margareth, seine Hausfrau, verkaufen ihr Leibgeding auf der untern Mahl- und Sägmühle daselbst und aus 2 Aengerlein*) an Hanns Oster- Münchner und dessen Hausfrau Ursula um 42 fl. und 1 fl. Leihtaus. 1495. Von Sebastian von Rorbach, Pfleger zu Wcrden- sels, Jörg Krapf, Richter zu Mittenwald**), und von den ge- schwornen Rechtssprechcrn daselbst, worunter auch der geschworene Gerichtsschreiber Niklas Nebel, werden am Pfintztag vor St. Veits Tag dem Lienhart

Holzmaister aus Stubai 16 Psund Peru er mls der Verlassenschaft des Hanns Schlecht zu Mittenwald seel. zugesprochm. ^ 1495. Mattheus Moz, Bürger zu Mittcnwald, verkauft an Thomas Vogel***) 1 fl. ewigen Zins aus einem Aeckerlein im Ländfeld, aus dem halben Kreuzacker und aus 4 Bifängen Gärten um 20 fl. 1497. Richter und Rath zu Mittenwald hatten dem Jacob- Täntzl zu Schwatz f) den Ferchensee oberhalb des Lautersee um 200 fl. verkauft; darauf bewilligte ihnen der Käufer am hl. *) Eines dieser Aengerlein lag

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 37 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

. Auch sollen fortan die Mahlzeiten absein, die man bisher den Rcchtsprechcrn hat geben müssen. Wenn sie aber ein Gastrecht (Gerichtsverhandlung gegen Auswärtige) besitzen sollen, zu Zeiten, wo man gewöhnlich nicht zu rechten pflegt, so sollen solche Gäste im Anfang der Klage den Rechtsprechern noch so viel, nämlich 4 Pfund Perner geben. Ob dann zu Zeiten die Zwölf nicht anheim wären, so soll der Pfleger und ein Richter Macht haben, an derselben Statt andere Bürger zu bieten, damit die Zahl

der 12 Rechtsprecher voll werde. Wenn einer klagt um eine Schuld, die der Antworter (Beklagter) Zugesteht, so soll der Richter darum nicht rechten lassen, sondern Termin ansetzen und dem Gelter (Schuldner) eine kurze Frist zur Bezahlung geben und, wenn er nicht zahlt, dem Gläubiger Pfand schaffen nach Pfandrecht. Wenn an den Bischof und seine Räthe gedingt (appellici) wird und in den Sachen bereits zwei Urtheile — ein minderes und mehreres — vorliegen, so soll nicht, wie bisher, einem dieser Urtheile verfolgt

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 74 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

und ausgeschafft. Er spielte, wie es heißt, „falsche Partiten' und „ergoß sich in Injurien gegen den fürst lichen Commissarius'. 1673 verwüstete ein entsetzliches Schauerwetter die Fluren des Marktes. 1673. Bei der Ablegung der Marktrechnung war jedesmal auch der Pfleger der Grafschaft nebst dem Gerichtsschreiber an wesend. Nach derselben erfolgte dann immer die Richter- und Rathswahl. War sie beendigt, begab man sich in corpore in ein Gasthaus, wo waidlich gezecht wurde. Die Zeche kostete dem Markte

kosten. 1673 kostete derselbe 3 fl. 6 kr. Der Markt hatte Zur Zeit 2 Nachtwächter. Ohne Zeche ging es nie ab. Bei Ablesung der Waldord nung verzehrten der Richter und seine Beigeordneten 1 fl. 33 kr., bei der Aiche 2 fl. 45 kr., alles natürlich auf Regiments-Un kosten. Der Rath ließ durch den Marktschreiber ein neues Grund-

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 272 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

zu tragen hat, desgleichen Zu den Stangen kerzen, wozu jährlich 6 Pfd. Wachs vonnöthen. Doch soll dem Richter und den Beisitzern ihr Deputat von 20 kr. für Machung der Kerzen unbenommen sein. 10. Berheirathet sich ein einverleibter Bruder, fo soll er schuldig sein, von seinen Mitgespanen oder den Bruderschaftsge nossen Urlaub zu nehmen und Zur „Lötz' (Douceur, Trinkgeld, Geschenk) je nach seinem Vermögen 6 bis 15 kr. in die Bruder schafts-Büchse zu erlegen. 11. Bezüglich der Tänze oder Friedspiele

, wie sie in einer Urkunde v. 1. 1650 genannt werden, und der weltlichen Freuden sollen die Bruderschafts-Einverleibten ohne Begrüßen**) und Ber- gunst der Werdenfels'schen Pflegs-Obrigkeit bei Vermeidung der Strafe Nichts unternehmen. Derselben bleibt die Verwilligung oder Wiederabschaffung in allweg Vorbehalten. Wird die Erlaub- niß zum Tanz erlangt, so mögen Richter und Beisitzer nach ihrer Gewohnheit und vor der Bruderschaft Anfang am Sonntag vor Nativitatis Mariae nach Ordnung der gemeinen Stimmen

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 67 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

fl. 30 kr. Davon wurden ausgegeben 38 fl. 5 kr., als. wie all jährlich, nach abgeschlossener Rechnung und der Richter- und Raths wahl, jedem Mann, der derselben beigewohnt, 1 Maß Wein und Brot gespendet wurde, dann 2 fl. 38 fr., als der Rath mit dein erwählten Richter heimgegangen, 24 Kreuzer den Sternfingern (Singknaben), 14 fl. 28 kr. für 1400 stiftungsmäßige Almosen am Ostertage oder für Ostereier, 7 fl. 3 kr. für Beschauung der Friedzäune auf den Feldern und Wiesmaden, 1 fl. 24 kr. bei der Durchreise

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 109 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

das Opfer bei den Nebenmessen entziehen. Richter, Rath und Gemeinde versammelten sich des halb aus dem Rathhause; sie ließen dem Pfarrer durch eine Raths deputation sagen: Wenn er dem Benefiziaten das Opfer nicht läßt, so wird man hinsür bei keiner Nebenmesse inehr zu Opfer gehen. Uebrrgens soll Pfarrer nachweifen, warum man ihm bei Einem Gottesdienst 2 Opfer schuldig sey. Dies wirkte, so daß der Bmesiziat bei dem Opfer belassen wurde. — Am 25. May kamen die Parthenkircher in Prozession

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 328 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

Dingen, darzu durch den vorbenannten Doctor Johannsen und gebeten, auch ersucht. (Orig. Perg. Urk. mit 2 anhangenden gut erhaltenen Siegeln.) KB. Am untern und äußern Rand der Urkunde befindet sich die Bemerkung, daß diese Urkunde am Sonntag nach St. Michaels Tag 1492 durch dm Kaplan Michael Nebel den Pfarrleuien mit der Aufforderung von der Kanzel herab dorgelesen wurde, daß diejenigen, „welche dawider reden wollen', vor den Pfleger, Richter und Rath kommen sollen, um gehört zu Verden. Notariats

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 122 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

Wägen abgeholt werden konnte. Hier wurde selbes in das Kornhaus geliefert und schlechten (armen) Leuten von der Obrigkeit ohne Profit verkauft. In München war bei dieser Zeit nicht genugsam Brot zu bekommen, ja man hat selbes mittels der Soldatenwacht, um Unheil und Unglück Zu verhüten, aus- theilen müssen, wobei sich der Preis aller andern Biktualien er messen läßt. Den 31. May. Da die Themung in Mittenwald immer höher stieg, hat Herr Richter Joseph Antoni Hornsteiner, Herr Damasus Sailer

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 327 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

aller meiner Erben auch Nachkommen mit Treuen verbind, alles das statt und festzuhalten, das an dem Brief begriffen ist. Die Uebergab und Unterwerfung, auch Befelchnuß, Beschirmen und Beschützung haben auf und an sich genommen, als oben begriffen ist, die fürsichtigen und weisen Georg Krapf, die Zeit Richter, Christoph Huepher, Michel Pranttner. Heinrich Schmid, Heinrich Nebel, Hanns Gab, Chonrad Osterseer, des Raths zu Mitten- * Wald. Die Zeugen der Gebet umb das Jnsiegel auch aller ob- geschriebner Sachen

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 308 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

Sixten, Bischöfen zu Freising, und der würdigen Geistlichen, edlen und Vesten Herrn Hannsen von Lamberg, Doctor geistlichen Rechten, Domdechant zu Freising, Georgen von Tannberg, Pfleger daselbst, Warmnnd von Fraunberg, Thoman von Preysing, Räthe des obbemeldtm Herrn Sixten Bischöfen, und Ambrosi von Freyberg zu Kamer- berg, Pfleger zu Werdenfels sreifinger Bisthums, auch der Ehr baren und Weisen Christofen Hupfern, die Zeit Richter, Georgen Krapff, Heinrich Spitzer, Heinrich Smid, Michel Prantner

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 76 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

35 fl. und 3 fl. 30 kr. die Sendung des Marktschreibers Mathias Kar ner, der bei dem Pfleger die Bestätigung des Gerichtes erholte. Der Richter Georg Ostler und Adam Däxner wurden in Ange legenheiten des Marktes nach Freising abgeordnet; sie erhielten des Tags je 48 kr. Diäten. Der Markt hatte am Sitze der Regierung zu Freising einen eigenen Doktor oder Consulente», dem er für seine Mühe ein jährliches Honorar von 6 fl. bezahlte. ' 1683. Siehe das Jahr 1716. 1 1684. Die wandernden Zigeuner waren eine große Land plage. Der Rath

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 45 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

kam, den der Pfleger zu Werdenfels und Richter und Rath zu Mittenwald 1536 auf dem Vergleichswege beilegten. Prunhueber und seine *) Vergleiche die Beilage XII. Nr. 2 und Chronik 1583. **) S. 1450 2c. 1614. ***) Die Familie Sacherpacher zählt zu ihren Mitgliedern auch Ober jäger zu Mittenwald. so S. 1476. 1560. 1562. 1620 und 1706.

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 39 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

Siegers Mosly, das ob des Anwurfs (Anhöhe) zu der untern Mühle neben dem Berge lag, der zum Luttensee geht. Die Fa milie Schlecht gehörte zu den siegelmäßigen Geschlechtern des Markts. 1487. Am Dorotheen-Tag überlassen Richter und Rath dem Hanns Schlecht, Bürger in Matrai in Oesterreich, einen Grund in der genreinen Gasse zwischen Signiund Schulmeisters Behausung und dem Hanse, das Schlecht vom Kloster Andechs erkauft hatte, gegen einen andern Grund.*) 1490 erklärte der ehemalige Pfleger

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 51 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

finden wir die Wiesmade der Bürgerschaft an den Oertlichkeiten, wo sie noch heute anzutreffen sind, ja sogar an mehreren andern, die nunmehr verschollen oder mit Wald bewachsen sind, und Schwaigen auf denselben, wovon nicht die geringste Spur mehr anzutreffen ist. sie Jeder der 1588 ausgetheilten Gereutflecken mußte 2 Pfennige an die St. Nikolauskirche zinsen. 1590. Am 5. Februar wurden zu Garmisch 4 Hexen ver brannt. Bei ihrer Hinrichtung waren neben Andern auch der Pfarrer, der Richter Caspar

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1880

Chronik des Marktes Mittenwald, seiner Kirchen, Stiftungen und Umgegend

Seite 273 von 414

Autor: Baader, Joseph / von J. Baader

wir alle Ostermontag zusammen, heben wirs an in des Richters Haus und setzen wiederum ein neuen Richter und Rath, Schreiber und Amtmann, und werden

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