Vinstgau.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 3).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 4)
daselbs geöifent [und] gehalten, in geschrift angeben und nachvolgender massen aufgeschriben worden. Anfengclichen soll ain richter zu Bchlanders anstat aines herrn 25 phlegers, als in namen römischer, kiinigclicher mayestat unsers allergnedig- sten herrn und regierenden lantsfürsten, jiirlichen ainmal und weder jars in sonderhait an sanet Philip und Jacobs, dor heiligen zwelfpoten, tag, die- weil von alter her der prauch ist, das auf den selbigen tag ain ersame phar- menig von Sehlanders mit kreitzen
herein kumbt und das gottshaus daselbs 30 besuechn,- der richter selbs oder, wo er aus chraft und geschäft unsers gne- digen herrn ainsweil hien, ain anderer an seiner stat in namen der obrig- keit herein kummen; wo aber solche erscheinung durch den richter selbst oder seinen nachgesetzten anwalde auf gemelten tag nit beschehe, das es doch nagst darnach innerhalben vierzehen tagen beachehen und dem frou- 35 poten in Martel solliches zu wissen und verklagt werden soll zu Vermeidung und ersparung
der unkostung, damit fronpot des ain wissen haben und der nachperschaft zu wissen thuen möge; und wann der richter oder sein anwalt anstatt der herrschaft mitsambt seinem Schreiber herein kumen, soll der fronpot sein fLeißigs aufsehen haben, si zu einen wirt, alda si der Martell 1. 229 notturft nach traktiert werden, zu weisen. Darselba soll der riohtcr sambt ainem diener, Schreiber, fronpot und aitschwor das morgenmal haben und einnemen, des rechts roß ain maßl fueter und um ain kreizer hei geben
, werden, 10 und der fronpot soll schuldig sein, den selben tag, als der gottsdienst voll endet und zukirchen für ist, vor dor kirchen offenlichen zum dritten mall berueffen, und ain iede mansperson, so mannpar und sich im tall Martell nert und beheusent ist, os sei wes herrn das wolle, kainer ausgenomen,\zu der lantsprach zu erscheinen, ainen ieden hausgesessen pieten bei ainer 15 peen fünf pfunt berner, und sonderlich, so ver ain richter von Schlanders oder sein anwalte nit auf gemelten maitag, sonder erst darnach
obgemelter peen fünf pfunt perner, das si in die schrannen sitzen und die lantsprach und 25 die tallrechte, wie von alter, verhörn wollen. Und nach sollicham soll ain fronpot dem richter oder anwalt, so er sambt seinem Schreiber daselbs in der schrannen nidergesessen seint, den richtersiab überantwurten. Alsdann soll der richter ainen aidschwör in der schrannen der urtail anfragen, ob os sei an weil und zeit, das ain richter von Schlanders oder sein anwalt 30 anstat der obrigkeit alda bei versammelter