Maximilian's I. Beziehungen zu Sigmund von Tirol in den Jahren 1490 - 1496 : Studie zur Charakteristik beider Fürsten
von Sigmund ausgestellten Verschreibungen auf die tirolisclien Lfrnder '). Sigmund führte nach seiner Abdikation ein ziemlich behag liches Leben in Innsbruck, Doch scheint er immer einen gewissen Werth darauf gelegt zu haben, nicht ganz im Dunkel seines Buhesitzes zu verschwinden. Hie und da bringt er dem Vetter oder dessen mächtigen Kathgebern seine schriftlichen Anliegen vor *). 1495 entschuldigt er sich bereits wegen Krankheit auf dem Wormser Tage nicht persönlich erscheinen
zu können. Doch unterlässt er es nicht, dorthin „seine Kämmerer und Räthe“ Br, Ulrich Molitor und Wilhelm von Grafeneck zu schicken 3 ), Auch mit den Fürsten nahe und ferne tauschte er kleine Gefälligkeiten aus und empfangt von ihnen Dankschreiben für Acte persönlicher Gutmüthigkeit 4 ). Ueber den Charakter dieser Briefe erhebt sich schon Alexanders VI. Anzeige seiner am 11. August 1492 erfolgten Wahl zum Papste *). Am. 4. März 1496 schied Erzherzog Sigmund aus dieser Welt. Im Grunde seines Herzens gutmüthig angelegt
auf alle ihm von Sigmund ausgestellten Vermächtnisse, (W. Staatsarchiv.) — 1492, 25, Mai, Augsburg, König Maximilians Beurkundung der vorstehenden Verzichtleistung, (W. Staatsarchiv.) — 1492, 26, Mai. Albrocht verpflichtet sich zur Herausgabe von Abensberg gegen Zahlung von 16.000 ungarischen Gulden von dem Heiratsgut seiner Gemahn Kunigunde per 32.000 fl. (W. Staats archiv.) — 1492, 26. Mai. München. Kunigunde’« Erbverzicht gegen Empfang ihres Heiratsgutes, W. Staatsarchiv (s. Birk, Eeg. 1787, 1789, 1790, 1794
). — *) 1495, 22. Juli empfiehlt er Maximilian einen gewissen Sehmidi OV. Staatsarchiv). — 1494, 4. März, bittet er Sernteiner um seine Verwen dung für seine natürlichen Söhne, Gebrüder Hieronymus und Conrad (Inns brucker Statthaitorei-Archiv). — 3 ) 18. Januar 1495. Sigmund an Maximilian. Unter demselben Datum an Georg von Eberstein und seinen Schwieger vater Albreeht von Sachsen, die für rasche Abfertigung sorgen sollen. (W. Staatsarchiv.) Als Sigmund’s Kanzler erscheint damals Ruprecht Rinds- * maul
, wohl derselbe, dem 1497 Maximilian das Küsteramt des Erzstift.es Salzburg zu verschaffen suchte. — *) Job. von Brandenburg dankt ihm 1490 für die Absendung des Haus Ringer, 1493 Georg von Baiern für die Zusendung eines walachischen Pferdes, wogegen ihn Sigmund von Baiern 1490 um ein Fass guten Tiroler Weines bittet. Leonhard von Görz sendet ihm Juli 1490 fünf Falken. Georg von Baiern bittet ihn April 1493, seine plötzliche Abreise von Innsbruck ohne Abschied nicht übel deuten zu wollen etc. (Wiener