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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1877
Anklageschrift gegen Henry de Tourville wegen des Verbrechens des meuchlerischen Gattenmordes (Mord auf der Stilfserjochstraße) zur Verhandlung verwiesen vor das Schwurgericht Bozen, im Juni 1877
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Seite 21 von 24
Autor: Koepf, R. ¬von¬ / [R. v. Koepf]
Ort: Bozen
Verlag: Ferrari
Umfang: 20 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Tourville, Henry ; g.Stilfser Joch ; s.Mord ; z.Geschichte 1877
Signatur: III 975
Intern-ID: 264775
Edikt vorrufen. Tourville kaun und will nicht nachweisen, daß er sich je an kompetenter Stelle um den Sach verhalt erkundigt habe, und darin liegt der evidente Beweis, daß ihm darnm zu thnn war, die grundlos angenommene Beschuldigung des Ehebruches gegcu seine Gattin aufrecht zu halteu. Nach der Augabc seines Rechtsfreuudes John Turner hatte ihn Tourville Ende Mai nach Paris berufen, über den Brief Hnnt's um Rath gefragt, und ihm den Auftrag ertheilt, in London Erkundigungen über den Prozeß

einzuziehen. — Die Frau Tourville's mar vou dieser Coufereuz ausgeschlossen. Dagegen behauptet nun Tonrville, der das Rendezvous in Paris verschwiegen hatte, Turner habe seine Frau für „schuldig' gehalten, uud sei deßhalb mit einem Testamentswiderrufe nach Paris gekommen, den er nach dem Wunsche seines Freundes am 3. Inni unterzeichnet habe. Turner will, die Recherchen in London ans dem Grunde nuterlaffeu haben, weil ihm die Adresse der Fran Huut uubekauut war, eine gewiß uicht glaubwürdige Ursache

fei, während sein Client am S3. Juli v. Is. als Ursache des Wider rufes deu Umstand bezeichnet hatte, daß feine Fran ihm den Inhalt ihres letzten Willens nicht mit- getheilt habe. - ^ ^ Turner war ans freien Stücken vor dem Untersuchungsrichter erschienen, um seinen Clienteli mit diesen Angaben, die offenbar den Character der UnWahrscheinlichkeit an sich tragen, zn entlasten. Es liegt aber anch der Beweis vor, daß Tonrville in London nicht nur die Verdächtigung gegen seine Frau

, ein ehebrecherisches Nerhältniß mit Warwick Hnnt unterhalten zu haben, sondern anch das Gerücht verbreitet hat, daß sie mit Selbstmordsgedaukeu umgehe. Ein Herr v. Ouillenau, Sekretär der poriugiesischcu Gesandschaft in London, erschien im Mai v. I. bei Miß Georgine Scott mit der Mittheiluug, erfahren zu haben, daß der Character und das Vorleben der Gattin Tonrvillc's getrübt sei, daß sie im Processe Hunt vorgeladen werden dürfte, und > daß er Herrn Tourville rathe, Fran Hnnt zn vermögen, daß sie den Proceß

in das Bereich seiner Erdichtungen zurückweist uud deu klaren Beweis seiner großen Jntrigne liefert. Madame Tourville's Autwort lautete: „Ich werde niemals Selbstmord begehen, nnd wenn Sie von meinem Tode hören, sollen Sie wissen, daß ich ermordet wurde.' Diese Worte der unglücklichen Fran geben die Gewißheit, daß die Mittheiluugen der Miß Scott über die Berichte ihres Gatten nach London in ihrem Innern den Verdacht erzeugt haben, daß der eigene Gatte die Fäden .ì,er über ihrem Haupte schwebenden Intrigue

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