¬Eine¬ Jakobiner-Verschwörung in Tirol : Episode aus der neueren Tiroler Geschichte
kanzler des St. Joachimsordens bekannt, nach Inns bruck, und hi?lt sich längere Zeit in dieser Stadt auf. Er wurde in den höhern gesellschaftlichen Kreisen freundlich aufgenommen, und erfreute sich insbesondere des freundschaftlichen Umganges mit dem damaligen k. Gouverneur von Tirol, Bar. v. Waid manns- dors. In der Gesellschaft des englischen Lords be fand sich ein Italiener, Ferrari genannt, der vor der Welt als dessen Kammerdiener galt, in Wirk lichkeit aber von Hanson wie ein Freund
und Vers trauter behandelt wurde. Ferrari machte bald im Theater und auf der Promenade ' mit einigen jungen Akademikern aus Wälschtirol — darunter Adriani, Lilas, Gianini und Baroni di Cavalcabo Bekanntschaft, und sie kamen dann beinahe alle Abende in einem Bierhause in der M. Theresien - Vorstadt (bäm s. g. „Fasserl') zusammen. Dieser Umgang mit Ferrari, der sich in den ersten Städten Italiens aufgehalten und Lord Hanson bei seinen Reisen durch Frankreich, England und Deutschland begleitet
hatte, war für die jungen Leute, die sämmtlich bessern, meist adelichen Familien, angehörten, sehr verlockend. Die ZeitereHnisse lenkten das Gespräch meistens auf Frank reich: Ferrari schilderte ihnen in anziehender Weise das grobartige Verbrüderungsfest aus dem Marsfelde zu Paris im Juli 1790, die Lustbarkeiten, die dabei stattfander; er habe in der Nationalversammlung den großen Rckner Mimbeau sprechen gehört; man lebe zu Paris vahrhaft brüderlich miteinander, die Lage