Über die politische Dichtung Walthers von der Vogelweide
ich. Walther freut-sich,-dass Otto den königlichen Namen mit dem des Kaisers, vertauscht habe, er versichert denselben einer unter- thänigen Ergebenheit der Reichsfürsten, insbesondere des Meissners, dessen Treue felsenfest stehe. Dass Dietrich durch seinen bald erfolgenden Abfall den Dichter Lügen strafte, löste vielleicht erst das Verhältniss Walthers zu ihm, das durch persönliche Undankbarkeit des Fürsten schon gelockert war 6 ) (vgl. 157). Als Abgesandter Gottes stellt (135) Walther sich Otto dar
den Erlauchten. An diesem wird von dem Tanhùser v. d. H. II p. 90 unwandelbare Treue gepriesen. Es scheint Beminiscenz an Walther vorzuliegen, wie der Tanhüser (22) Walthers Preis des Landgrafen Hermann dem Herzog Heinrich von Breslau vindicirt. Vgl. auch K. Meyer a. a. O. p. 64. 5 ) Dass Walther von Dietrich sagt der ’st iemer iuwer äne wàn, scheint Menzel verleitet zu haben, den Hoflag zu Nürnberg anzunehmen. Dagegen Wilmanns bei Haupt Bill, 258, 6 ) Daraus, dass unter den zagen 156,6 „nur Leute
wie Dietrich von Meissen gemeint sein können“, schliesst Wilmanns p. 274 f. (p. 15), dass Walther wedemte zum Herbste 1213, da der Meissner von Otto abfiel, noch zur Zeit.