¬Der¬ Übergang Tirols und der österreichischen Vorlande von dem Erzherzoge Sigmund an den Röm. König Maximilian von 1478 - 1490 : ein Bruchstück aus der Geschichte der Tiroler Landstände
128 [424] Stadt Nürnberg 1 geschehen, Katharina soll dann die Schlüsser, Märkte, Aemter und Gerichte von Stund an abtreten, und die Amtleute und Untertbanen der Gelübde entbinden. Von den *0.000 fl. soll aber die Hälfte nach ihrem Abgange an Sig munds Erben zurückfallen; mit den andern 40.000 fl. möge sie thun, was sie wolle. IJeberlebt aber Sigmund seine Ge mahlin, und hätte er keine Erben mit ihr erzeugt, so sollen alle Kleinodien, Geschmeide, Leibgewand, und alles was er ihr gekauft
empfangen werden. Sollten aber Beide, Sigmund und Katharina, oder ein Theil von ihnen, che sie einander ehelich beigelegen, mit Tod abgehen, so soll die Thäcligung ungültig, nichtig und todt, und kein Theil dem andern desshalb irgend wie verpflichtet oder etwas schul dig sein. 1 Nach diesem mit grösster Umsicht und für alle Fälle be rechneten Vertrage, beschäftigte Sigmund kaum etwas mehr als die Frage, wo er sein Beilager mit Katharina mit grösster Festlichkeit feiern könnte; er richtete sein Augenmerk
auf die reiche und prachtliebende Reichsstadt Augsburg. Im Monate August sandte er Hans Truchsess von Höffingen mit folgender Werbung an den Rath nach Augsburg. Da So. fürstl. Gnaden, der Erzherzog Sigmund von Oesterreich wie auch seine Vor- ältern der Stadt Augsburg mit Gnaden gewogen gewesen, und es auch noch seien, wie eben der Wunsch Sr. fürstl. Gnaden, den Empfang seiner Braut, das Beilager und die Hochzeit in Augsburg zu feiern, beweise; so begehre dei 1 Erzherzog zu wissen, ob sein Wunsch