Lucas Geizkofler und seine Selbstbiographie : 1550 - 1620
164 III. Gei;koslerS àl?e» l-è.) il!à bau verfiel, das Land verlassen. Die Familie der Geizkofler war am Ende des Jahrhunderts stark gelichtet, die meisten Bruder des Lucas theils in Sterzing, theils in der Fremde gestorben, ihre Nachkommenschast verstreut. Zwar bestand die gemeinsame Verwaltung des Vermögens noch fort, aber es kamen dach schon leise Störungen der so tren bewahrten Eintracht vor. Auch eine religiöse Spaltung trat ein. Die Glieder der Familie, welche in Augsburg lebten
, wie Michael, Lucaö und ihr Nesse Zacharias Geizkofler, blieben eifrig lutherisch, aber die Tiroler Linie wandte sich mit Abraham Geizkofler wieder dem Katholi- cismns zu. Dessen Sohn Adam, Pfenuigmeistcr am Hofe Leopolds von Tirol und in Sterzing ansässig, schrieb in die Familienchronik'): „Der allmächtige, gütige und barmherzige Gott und Heiland verleihe durch die Fürbitte der allerreinigsten Jungfrau, der Mutter Gottes uud aller Heiligen seinen Segen und Gnad, das? unsere Geizkoflerische Familie
und seine Schwester von Klngenfurt zu sich nach Sterzing gc- / fordert, widrigenfalls wäre es ihm nnd seinen Kindern leider wie anderen ergangen'. Dagegen schrieb ein Stiefbruder des Abraham, Joseph Geizkofler, noch aus seinem Todbette an seinrn Oheim in Augsburg, daß er, nachdem man ihn verführt, von der evangelischen Religion abzufallen, im Sterben auf den rechten Weg zurückgekehrt sei- ') Beschreibung des G. Geschlechte« mit Urkunden, IUI,!. Urol. Mg. IIIS. Innsbruck.