¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Autor:
Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort:
Berlin
Verlag:
Weidmann
Umfang:
530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache:
Deutsch
Schlagwort:
g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur:
II 103.237 ; II A-569
Intern-ID:
102465
, hauptsächlich zur Zeit des Verfalles des Staates, entwickelte sich dieses Colonat zum Theil vielleicht durch. Ansiedelung kriegsgefangener Barbaren in den menschenarmen. Provinzen, ganz besonders aber dadurch, dass die von willkürlichen Steuern und Frohnden gedrückten Bauern, ihr Grundeigenthum einem benachbarten grossen Grundbesitzer überlassend, sich in dessen Schutz, aber auch in die Abhängigkeit von ihm begaben, vorziehend, als ewige Pächter fremdes Gut gegen eine unabänderliche Abgabe zu bebauen
. Die Germanen hatten, zwar bei Weitem nicht ira nämlichen Umfang, in ihren sog. „Hörigen', die meist von unterworfenen 'Völkerschaften herrühren mochten, ähnliche halbfreie Bauern, und in den von ihnen eroberten römischen Provinzen vermischte sich vielfach die deutsche Hörigkeit mit dem römischen Colonat, auch wurden die Hörigen lateinisch ebenfalls coloni genannt Allein im romanischen Currätien, in welchem Tello'a Güter ausschliesslich lagen, konnte zu seiner Zeit keine deutsche Hörigkeit bestehen, somit