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Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 54 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
Hart Zugesetzt wurde dem Landessäckel noch in dm Jahren 1758, 1759 und 1761; freilich lastete der Druck des Preußen krieges schwer auf allen Ländern der österreichischen Monarchie, und nöthigte die Regierung zu den gewaltsamsten Anstrengungen. Darm mochte sie den Titel finden, schon nicht mehr aus dem Wege der Postulate, sondern auf dem Wege des unmittelbaren Zugrei sens vorzugehen. Sie schrieb mittelst offener Patente in allen Erbländern Steuern aus; so 1758 eine Kriegs- und Kapitalisten

steuer, zu deren Einhebung eine eigene Hofcommission ernannt wurde. Von Tirol verlangte die Regierung für dieses Jahr noch darüberhin ein su.ì>siàM Momentansnw, wobei laut eines Mi- nisterialschreibens des Grasen Chotek dem Lande freigestellt wurde, diese Forderung auch durch ein Anlehen Zu relmren. Das Po stulat für 1759 verlangte „eine ganz freiwillige und den Tiroler Landesprivilegien unnachtheilige Gabe' von 140,000 fl.. und darüberhin eine Bewilligung von 70,000 fl. anticipando für 176^ wobei

es jedoch Stiftern und Ständen freistehen sollte, für ein Drittel einsweilen nur die Zinse zu bezahlen, und die Summe nach beliebigen Modalitäten auszubringen oder einzuheben. Mr 1761 verlangte die Regierung im Frühjahre vorschußweise ein zu fünf Per cent verzinsliches Anlehen im Betrage von 130,000 fl. und die Uebernahme eines Aniheiles an der Deckung und Gewähr des Wiener Stadtbanko auf 25^ Jahre mit einen: jahrlichen Beitrage von 2377 fl. 20 kr., so jedoch, daß die Landschaft be rechtigt

sein sollte, diese Summe von der Bewilligung jährlich ab zuziehen. Im Herbste kam die Regierung mit einem Postulate Male, fingen aber schon an, es allmälig als ein landesfürstliches Gefalle Zu betrachten. Entscheidend in dieser Beziehung wnrde tie Regierung Leopolds I. Obwohl die Landschaft besagtes Gefälle auch diesem Land es finster nur auf 5 Jahre überließ, war sie doch nicht mehr im Stande, mit allen Be mühungen dasselbe ans den Händen der Regierung wieder zurück zu erhalten. Maria Theresia erkannte 1742 das Recht

der Stände wohl au, allein 1779 ließ es die Regierung vollends incameriren, und konnten die Stände es als àe Gnade ansehen, daß ihnen vergönnt ward, es auf W Jahre in Pach^ zu nehmen! Vom Jahre 1704 an hatte die Klage über Vorenthàmg und ZurüSforderung des der Regierung nur freiwillig überlassenen Schankpfennigs einen stehenden Artikel in allen Landeàschwcrden gebildet.

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1870
¬Die¬ Tiroler Landesvertheidigung im Reichsrathe und Landtage 1868 und 1869
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Seite 39 von 55
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Sartori
Umfang: 48 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Recht ; z.Geschichte 1868-1869 ; <br />c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1868-1869
Signatur: II 101.853 ; II 59.368
Intern-ID: 272559
— 3b haben auch sämmtliche Vertreter des Landes Tirol bei den Bera tungen, welche diesfalls bei der Landesvertheidigungs-Oberbehörde stattgefunden haben, ihre Meinung dahin ausgesprochen, daß die zweite Abtheilung des tz. 4 der Regierungsvorlage, welche mit den Worten beginnt: „Abgesehen von diesen beiderlei Rücksichten, wegzustreichen sei.' Allein von Seite der Regierung habe sich entschiedener Wider spruch erhoben ini! der Erklärung, „daß die Regierung nie und nim mer eine solche Ausnahme

engherziger Vortheil Tirols, im Gegentheile die Regierung ziehe nicht zu unterschätzende Bortheile daraus; zum Beweise dienen, nm nicht weiter znrückzngreifen, die Jahre 184L und i866. Mit Recht fragte I>. Rapp, welches Unglück wohl etwa die österreichische Armee unter Ràtzky getroffen haben würde, wenn die Tiroler Lan desverteidigung es nicht verhindert hätte, daß die italienische Armee der österreichischen in den Rücken fallen konnte? Der Bortheil, welcher Ti rol aus der Minderstellnng zum Heere

erwächst, wird also durch den Nutzen, welchen die Regierung ans der Landesvertheidigung zieht, aufgewogen. Die Regierung, bemerkte Rapp, würde ja nicht selbst soviel Werth auf die Tiroler Landesvertheidiguug legen, wenn sie keinen Nutzen davon hätte. Die Haupteinwendung jedoch, welche von der Regierung gegen die Streichung des zweiten Absatzes des K. 4 erhoben wurde, sei die Rücksicht, welche sie auf die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder besonders ans Ungarn nehmen müsse, welche Länder

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1870
¬Die¬ Tiroler Landesvertheidigung im Reichsrathe und Landtage 1868 und 1869
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Seite 51 von 55
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Sartori
Umfang: 48 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Recht ; z.Geschichte 1868-1869 ; <br />c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1868-1869
Signatur: II 101.853 ; II 59.368
Intern-ID: 272559
so für den Kaiser Gut und Blut! und in diesem Punkte läßt sich der Tiroler von Niemanden einen Vorwurf machen. Aber dem gegenüber, was der Regierungs-Bertreter von Wohlthaten sprach, die aus reiner Gnade der Regierung dem Lande erwiesen sein sollten, wird doch die Frage erlaubt sein, ob Tirol keine Steuern zahlt? und ob die Pfennige, an welchen der Schweiß der armen Bevölkerung klebt, von dieser nicht schwerer bezahlt werden, als die Gulden solcher, welche die verwal- tun gsräthlichen Tantiemen

dem Auslände zu kaufen- Das Star aller eingeführten Getreidegat tungen nach einem geringen durchschnittlichen Ansätze zu zwei Gnlden berechnet, beträgt die Summe des baren an das Anstand zn bezah lenden Geldes drei Millionen. Nun zahlt aber dabei Tirol — Dank unserer von der Regierung geordneten Finanz-Wirthschaft ! ! — wegen des Agio, Zu 20'/o angenommen, eine jährliche Steuer von 600.000 fl. Der Herr Regiernngs-Bcrtreter nenne uns ein anderes österreichisches Land, welches ans diesem Grnnde

eine solche Stener zu bezahlen ge nöthigt ist. Hat darum Tirol keinen Anspruch auf Unterstützung von Seite der Regierung? Auf die Drohungen, welche der RcgieruugSvertreter seiner Rede beimischte, ist kein großes Gewicht zu legen. Wenn er sagte : er zweifle nicht, daß die Regierung in der Zurückweisung ihrer Propofitionen eine Herausforderung erblicken und die Antwort nicht schuldig bleiben wird, und daß sie dazu nickt der Gewalt, sondern nur der Ausübuug deS Rechtes und der Erfüllung der Pflicht gegen das Reich

nnd gegen die übrigeu Länder bedarf: so hat er selbst schon die Gründe au die Hand gegeben, welche gegen seine Drohung sprechen. Eben weil die Forderung der Regierung von der Landtags-Majorität nicht zu rückgewiesen wurde, und weil die Regierung die Ausnahmsstel- lung Tirols als rechtlich begründet anerkannte nnd gesetzlich

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1870
¬Die¬ Tiroler Landesvertheidigung im Reichsrathe und Landtage 1868 und 1869
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Seite 45 von 55
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Sartori
Umfang: 48 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Recht ; z.Geschichte 1868-1869 ; <br />c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1868-1869
Signatur: II 101.853 ; II 59.368
Intern-ID: 272559
Tirol zum stehenden Heere zu stellen hat, lind in der gesetzlicheil Be stimmung, daß der Ueberschnß nach den Borschriften der Landesver teidigung zum Bortheile des Landes verwendet werden soll. Man sagt uns, daß die Regierung ungeachtet dieser gesetzlichen Bestimmung, brauchend ihre Gewalt, den Stand des Regimentes ans die gleiche Ziffer bringen werde, welche im Verhältuiß Zur Bevölkerung dem Con tingente in andern Ländern entspräche. Wird die Regierung das thun? Ich weiß es nicht. Ueberzeugt

bin ich, daß, wenn die Regierung das thnt, sie gegen das Gesetz vorgeht, gegen Art. III der Eiusührungs-Verordnung des Wehr gesetzes gegen die Landesvertheidigungs-Orduung. Sie Hai die Gewalt dazu; wir müssen das abwarten.' „Und deßwegen, weil man uns sagt, es ist möglich, daß das geschieht, deßhalb sollen wir von unserem Rechte lassen, Meine Herren! wenn man einen Nechtsstandpunkt ausgibt, ist er verloren und die Verzichtleistung ist geschehen. Wenn wir aber sagen, das ist unser Recht? ihr habt die Gewalt; und es kommt

zu graben! Giovanelli wendet sich hierauf noch gegen ein paar andere Ein wendungen und Vorwürfe, welche gegen die Landesverteidigung und gegen die conservativen Mitglieder des Landtages gemacht wurden. Es ist gesagt worden, der Regierung liege nichls an der Landesverteidigung Tirols. „Ich, sprach Baron Giovanelli, habe die entgegengesetze Ueber- zeugung; denn wenn man auch annehmen muß, daß die gegenwärtige Regierung keine besondere Vorliebe sttr Tirol hege, so beweist doch das, was sie in Bezug

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 50 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
. Die Abhandlung könnte aber auch aus dem Grunde geschlossen werden, weil der Kampf von Seite der Stifter und Stände gegen die Regierung! zur Wahrung des wohlerworbenen Rechtes mit jedem Jahre ein! betrübenderes Bild darbietet, indem der Hof und die Regierung! gerade von dem Zeitpunkte der Herstellung lange andauernder Ruhe durch den Hubertsburger Frieden 1768 auf dem Wege der Cen tralisation in allen Zweigen der Staatsverwaltung immer eigen- ! mächtiger und rücksichtsloser vorging, Stände nnd Standewesen

in! demselben Verhältnisse geschwächt und bei Seite geschoben, und ihr ! Widerstand kraftloser wurde. Indessen da bis zum Beginne dieser Unterdrückungsperiode! doch noch einige Forderungen der Regierung und Beschwerden des Landes Zu nicht uninteressanten Verhandlungen führten, sollen diese Zum Schlüsse noch mitgetheilt werden. Eine der wichtigsten Lan desbeschwerden betras das Guthaben des Landes, welches aus den Durchmärschen demselben erwachsen war; sie war alt, oft wieder holt, aber nie berücksichtigt, die gerechte

Forderung nie befriedigt worden. Nach den Landesrechten oblag die Bestreitung der Durch marschkosten dem LaàMrsten. Nach einer mit der Buchhaltung im Jahre 1751 gepflogenen Liqmdirung betrug das Guthaben (der Terminus seit wann? ist leider nicht angegeben) 939,033 ff. Anstatt einer Vergütung hatte die Regierung seit Jahren auf ver schiedenen Wegen dahin gearbeitet, die ganze Last der Durch märsche dem Lande aufzuhalsen, und es in der That bewirkt, daß das Land im Uebermaße feiner Gutmütigkeit

sich zu einer Cow currenz herbeigelassen; dessen ungeachtet betrug die Forderung obige Summe. Dabei hatte die Regierung Quellen, aus denen Mister und Stände ihren Antheil an der Concurrenz decken soll ten, dem Lande doch wieder entzogen, so Z. V. den Aecis, der auf

7
Bücher
Jahr:
1870
Veste und Herrschaft Ernberg. - (Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg ; F. 3, H. 15)
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Seite 132 von 243
Autor: Ladurner, Justinian / von Justinian Ladurner
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: S. [5] - 208
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.299/F. 3, H. 15
Intern-ID: 360456
Anfangs März die Regierung die ersten nähern Nachrichten über die Vorgänge im deutschen Reiche und, wie es scheint, auch der kaiserliche Hof; über die Rüstungen des Land grafen von Hessen lind des Markgrafen Albert von Branden burg und deren Gewaltschritte, auch dass ein grosser Bund wider den Kaiser vorhanden sei; ohne dass noch Churfürst Moritz als dabei betheiligt bezeichnet wurde. Die Regierung liess nun die Schlösser und Pässe in Tirol untersuchen, — Arn 20- März wurde zu Innsbruck endlich

das Manifest des fran zösischen Königs bekannt, woraus man herauslas, dass Frankreichs Vorhaben dahin gerichtet sei, nicht nur den Kaiser, sondern auch den König Ferdinand und das Haus Oesterreich anzugreifen und zu erdrücken. — Die Regierung ging nun auch den Kaiser um Hilfe zur Werbung von S Freifahnlein an, da sich auf den Landsturm allein nicht zu verlassen sei, zur Rettung kaiserlicher Majestät und des Landes; wurde aber abschlägig beschieden; denn das Land zu schützen sei Sache des K. Ferdinand

. Dies berichtete am 24. März die Regierung dem letztern und betonte dabei: dass der Feind dem Lande Tirol nur deswegen so zusetze, weil kais. Mt. persönlich sich da aufhalte und dieser Krieg principaliter kais. Mt. belange. Die Regierung war demnach auf sich selbst angewiesen und verlangte nun vom K. Ferdinand Vollmacht, Geld auf leihen und von der Dringlichkeit# der Lage geforderte An ordnungen selbständig treffen zu dürfen. Alsbald erhielt sie ; vorläufig von ihm wenigstens die Erlaubniss

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1870
¬Die¬ Tiroler Landesvertheidigung im Reichsrathe und Landtage 1868 und 1869
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Seite 9 von 55
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Sartori
Umfang: 48 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Recht ; z.Geschichte 1868-1869 ; <br />c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1868-1869
Signatur: II 101.853 ; II 59.368
Intern-ID: 272559
, wie sie mir einem Volk eigen ist, welches, gleich den tapfern Söhnen Tirols, durch treue Liebe zum angestamm ten Herrscher, zum Reiche und znr Heimat der Geschichte einen Glanz verleiht, der nie erlischt.' Auch die Regierung unseres Kaisers anerkannte den Werth dieses Institutes; die Minister Taasfc, Giskra und Berger waren es, um von älteren Beispielen nichts zn erwähnen, welche in den letzten October tagen 1868 bei den Rcichsvaths-Verhandlnngen im Wehrausschnße das Institut der Tiroler Landesvertheidignng

gegen Angriffe in Schlitz nahmen und seine bewährte Nützlichkeit rühmten. Wegen des Werthes, welchen dieses Institut für die Regierung nicht weniger als für Land und Volk von Tirol von jeher hatte, wnrde es auch von beiden Theilen in neuerer wie älterer Zeit mit Sorgfall gehegt nnd gepflegt. Die Tiroler sahen in ihm eine von den Vätern ererbte, in Mar? nnd Blut der Söhne und Enkel übergegangene In? stitntion, welche dem Tiroler das eigenthnmliche Gepräge seines Charak^ ters und Wesens aufdrückt

und ihn berechtigt, mit Stolz auf die Ge schichte seines Landes zu blicken. Die Regierung bewies ihre Anerken nung der Nützlichkeit des Institutes durch die demselben im Vereine mit dem Landtage von Tirol seit jeher, besonders in der letzten Zeit, Zugewendete Sorgfalt. Nichts zu sagen von den kaiserlichen Organisi- rungs-Patenten der Jahre 1803, 1804 nnd 1805 war eS das Erste, was Kaiser Franz im Jahre 1816 anordnete, als Tirol nach der bäuerischen Zwischenregierung wieder unter seinen Scepter zurückkehrte

, daß er den wiederhergestellten Ständen den Auftrag gab, im Einver nehmen mit der Landesregierung einen Gesetzentwurf über die Organisirnng der Landesvertheidignng auszuarbeiten. Mit Vorliebe begünstigte und unterstützte die Regierung fortan das Schießstandswesen, als die Schule der Landesverteidigung. Später, seit dem Jahre 1848, wo die Tiroler-

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 52 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
befferung der ^ Landregimenter. In den bei dieser Gelegenheit gewechselten Schriften verdient eine Stelle ganz besonders hervor gehoben Zu werden. Stifter und Stände bringen der Regierung in Erinnerung, „daß in Tirol vermöge der Landesfreihei- ten Bürger und Bauern als Mitstände außer dem Falle des Libells von 1511 zum Militärdienste, wenn nicht wegen Verbrechen, nicht gezwungen werden können.' Eben so wichtig ist die Bemerkung, daß in diesen Schriften, wie auch bei früheren Gelegenheiten

und Eontributionen hatten sie für Tirol in's Außerordentliche erhöht. Nach einer ausführlichen, der Regierung im Jahre 1715 vorgelegten Specification beliefen sie sich damals aus 2.069,493 fl. Die Last der Verzinsung, neben den jährlichen Postnlaien und den hinzukommenden Durchmärschen mit ihren, dem Lande nie vergüteten Kosten per drei Millionen, die auf Jahre hinaus antecipirten Steuern und der immerdar in Anspruch genommene Credit erschöpften das Land beinahe gänz lich. Oft und oft hatten Stifter und Stände

den verschuldeten Stand des Landes der Regierung vorgestellt und um Abhilfe ge beten. Im Jahre 1756 wendete endlich die Regierung ihre Auf merksamkeit dies« Angelegenheit zu, und sendete den Freiherrn von Enzenberg als Hoskommissär nach Tirol, damit er in Verbin dung mit dem engeren Ausschußcongresse Abhilfe schaffen sollte. So gewandt der Freiherr von Eitzenberg die Einnahmen und Aus gaben der Landschaft^) und auch die Schuldenlast des Landes in ') Der Vermögens stand der Landschaft bestand mach àm Ausweise

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 25 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
und Nebel, das Königreich bei der Sicilien zu überfallen und an sich Zu reißen. Die Anstren gungen, selbes Aegm Spanien zu behaupten, kosteten Oesterreich Blut und Geld. Unter diesen Umständen wurde von Seite der Regierung auch Tirol mit einem Postulate wegen des sicilianischen Krieges bedacht, während gleichzeitig verlautete, daß große Durchmärsche kaiserlicher à Völker nach Italien in Aussicht stünden, ohne daß die Regierung sllr Errichtung von Magazinen, oder für Vorspann, Zehrung und Löhnung

Vorsorge traf, oder wenigstens die Anzeige davon dem ànde kund gab; im Gegentheil, der Regierung war es, wie es chien, nur darum zu thun, Gelder, die schon früher für andere Zwecke bewilligt worden , aber erst zu späteren Terminen fällig baren, in die Hände zu bekommen, und die Landschaft dahin zu 'ringen, daß zur Deckung der Durchmarschkosten eine allgemeine ^oncurrenz nach dem Steuerfuße der 5000 Knechte veranstaltet werden sollte. Diesem die Landesrechte in vielfacher Beziehung verletzenden vorgehen

der Regierung setzte die Landschaft einen Widerstand lltgegen, wie sie es bisher kaum einmal gethan. In Erwägung er Wichtigkeit sowohl der kaiserlichen Forderung, als auch der vorstehenden Durchmärsche fanden mehrere Congresse des engeren

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 53 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
Zu wählen, da sie hierzu weder Mandat, noch Instructionen zu haben vorgaben, indem der Gegenstand seiner Wichtigkeit wegen ohnehin nicht vor einen Ausschußcongreß, sondern vor einen offe nen Landtag gehöre. An die Regierung richteten sie bald darauf die Bitte, mit der Tilgung der Landesschulden lieber ruhigere Zeiten abzuwarten; denn bei den gegenwärtigen schweren Auslagen wäre es unmöglich, etwas Gedeihliches auszurichten. Um aber vorzuarbeiten und für das künftige Tilgungsgeschäft vorläufig einen Fond

zu schaffen, erbat sich die Landschaft die Zurückgabe des ohnehin dem Hofe nur auf einige Jahre überlassenm, vermöge seines Ursprungs aber der Landschaft Zustehenden Ungelts-Ge- fälles^). Wie dem Wunsche des Landes entsprochen wurde, Zeigt die untenstehende Note. ') NiÄs zeigt besser, wie die Regierung auch eine ursprünglich freiwillige SelWbestkuerunH des Lande» in eine von ihr erhobene perenàende Steuer um zuwandeln verstand, als die Geschichte des von der Tiroler Landschaft eingeführten SchcmkpfennigS

gegen kaiserlichen Revers auf 5 Jabre dem Hofe. Nach Ablauf der 5 Jahre, t577, ersuchte der Hof um weitere Uàrlaffnng derselben, was aber die Landschaft nicht bewilligte. Erst 15^7 begegnen wir einer zweiten Überlassung dieses Gefälle? an die Regierung wieder auf 5 Jahre. Im Fahre 1S82 verwendete es die Land schaft zn kinem eigenthnmlichen Zwecke. Der Hof hatte um cin Hochzeitspraàt angesucht; die Stande überließen hiefiir den einjährigen Ertrag des Ungeltes. 3m Jahre t594 wurde es der Regierung

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 26 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
Hochstifte Trient und Brixen mit Tirol, und die Ungleichheit des im Lande und zwischen den Hochstiften bestehenden Steuerwescus erörtert^ Zugleich wurde hervorgehoben, daß die Regierung nicht fort und! fort am Vermögen des Landes Zehren und aus demselben schöpfen, ! sondern auf die Verbesserung der Hilfsquellen bedacht sein sollte;! so wäre die Einführung besserer Commercien und größerer Schutz für die Märkte Tirols, zumal den Bestrebungen der Republik Graubünden gegenüber, welche Zu Chiavenna

einen, dem Lande Tirol sehr nachtheiligen Hauptmarkt zu errichten im Begriffei stehe, der Regierung sehr zu empfehlen. Auf gleiche Weise be-j dürfte die Landesverteidigung in vielen Stücken einer verbesserten! Einrichtung, und endlich fei die Regierung oft um die Errichtung! einer beständigen landschaftlichen Activität angegangen worden,; aber nie eine darauf bezügliche Verordnung erschienen. ! In Betreff des großen Durchmarsches kaiserlicher Völker nach Italien, der dem Vernehmen nach in Aussicht stehe

, erklärte dG engere Ausschuß in seiner Vorstellung an den Kaiser, daß nach den Bestimmungen des einjährigen Landlibells der LandeSfürsts nicht berechtigt sei, in und durch Tirol einen Krieg zR führen ohne der Stifte und Stände Vorwissen und Bff willigung. Im gegenwärtigen Falle habe die Regierung mit

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 16 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
gewalt sie, wie aus anderen Rechten, so vorzugsweise aus diesem Zu verdrängen strebte. Im Jahre 1595 starb der Erzherzog Ferdinand. Sein Nach folger, Erzherzog Maximilian der Deutschmeister, begehrte während einer zehnjährigen Regierung in Tirol von 1608 bis 1618 unter den verschiedensten Titeln und zu den verschiedensten Zwecken die respectable Summe von 1.325,000 fl. Die Landschaft sollte Sum men bewilligen zur Bestreitung der Reise des Erzherzogs nach Ungarn zur Krönung seines Bruders

der Begräbniß- und Funeralien-Kosten begehren, und ersuchte, diese Summe mit weiteren 25,000 fl. zu vermehren. Bei dieser Gelegenheit nahm die Landschaft Anlaß, für ihre Rechte, wenn sie auch nur der Form nach verletzt wurden , einzustehen. Das Ersuchen der Regierung an den ständischen Ausschuß Zu bringen, war der Landeshauptmann beauftragt worden. Die Landschaft fand es nicht in der Ordnung, daß die Regierung mit solchen Forderungen sich hinter den Landeshauptmann steckte, und bat, diesen mit dergleichen

Commissioner in Zukunft zu verschonen, und ihn „unseparirter bei den Landständen bleiben zu lassen'; also schon dem Versuche Seitens der Regierung, die Stände Zu umgehen, trat die Landschaft entgegen. Zugleich lehnte

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 46 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
wurde. Im Jahre 1525 wurde sie der von dm Ständen im Vereine mit dem Erzherzoge Ferdinand während des Bauern aufstandes zu Stande gebrachten Landesordnun) zu Grunde gelegt. Diese Ferdinandische Landesordnung galt, wiederholt erneuert, als Straf- und Civilrechts-Codex für Tirol herab und herab, bis . auf die Neuerungen, die unter Maria Theresia begonnen wurden. Schon seit einiger Zeit hatte die Regierung Veränderungen auf dem Gebiete des Justizweseüs vorgenommen, ohne daß sie Tirol näher berührt

gezogen worden. Der am 29. Juli' 1748 Zu Innsbruck tagende Kongreß nahm jedoch die Sache nicht stillschweigend hin, und erklärte den Vorgang der Regierung als I eine Verletzung der Landesfreiheiten, als eine Verletzung des Maxi- ! milianischen Vertrags vom 24. Mai 1518 und der kaiserlichen ! Resolution vom 24. Mai 1603, indem nach der Landesordnung und den Landesfreiheiten die Landschaft das Recht habe zu fordern, bei der Abfassung eines neuen Gesetzes gefragt > und zu Rathe gezogen

zu werden. Der Landeshauptmann ì erhielt den Auftrag, gegen diesen Eingriff der Regierung in die ^ Landesrechte bei der Chotefschen Hofeommission Verwahrung ein- ! Zulegen. i Der Protest der Landschaft scheint jedoch bei der nun einmal ! vorhandenen centralisirenden Tendenz der Regierung die gewünschte Beachtung nicht gefunden Zu haben, denn bald fanden Stifter und Stände Veranlassung, ihre Verwahrung zu wiederholen, wie sie denn z. B. 1753 die Bitte an den Hof stellten, „es wolle an der arino 1526 von dem Erzherzog

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 19 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
Landes, machte sich auf Seiten der Regierung schon hie und da das Gelüste bemerkbar, Tirol nicht mehr als ein selbstständiges Land, sondern als eine mit dem Complex der übrigen österreichi schen Länder verschmolzen Provinz Zu behandeln. Mit dem Ueber gange Tirols nnter die Regierung des Kaisers Leopold' hatte das Land die unter den eigenen Fürsten bestandene selbstständige Re gierung verloren; der Sitz derselben war nicht mehr Innsbruck, sondern Wien; und dort keimte bereits um diese Zeit

jenes Stre ben, Tirol nicht mit Rücksicht auf das Recht seiner Selbstständig keit, sondern eingreifend in seine Rechte und Freiheiten, insbeson dere in das Steuer-Bewilligungs-Recht, mit den andern Provinzen über Einen Leisten zu schlagen. Dieses sich bald da, bald dort kundgebende Gelüste der Regierung gab den Ständen Tirols An laß, ihre Rechte und Freiheiten, por Allem das Recht der Steuer bewilligung mit um so größerer Aufmerksamkeit und Festigkeit Zu wahren und zu vertheidigen. Folgender Ueberblick

soll dies des Näheren beleuchten. Die Anforderungen, welche innerhalb der 48 Jahre der Re gierung Leopolds I. an den Säckel des Landes Tirol gestellt wur den, belausen sich nach einer nicht ganz vollständigen Berechnung, weil^ür manches Jahr die Anhaltspunkte fehlen, auf 5.626,00(1 fl. Darunter sind die ungeheueren Kosten und Beschädigungen, welche das Jahr 1703 dem Lande verursachte, nicht begriffen; denn es ist nur von den Beitragsleistungen die Rede, welche die Regierung vom Lande begehrte. Von obiger Summe

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1870
¬Die¬ Tiroler Landesvertheidigung im Reichsrathe und Landtage 1868 und 1869
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Seite 37 von 55
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Sartori
Umfang: 48 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Recht ; z.Geschichte 1868-1869 ; <br />c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1868-1869
Signatur: II 101.853 ; II 59.368
Intern-ID: 272559
beinahe kategorischen Forderung der Regierung gegenüber, wieder eines der alten Landesrechte fahren zu lassen, und hierzu selbst die Hand zu bieten. Die Stimmung wurde dadurch noch etwas verbitterter, daß man in Betracht zog, wie die Regierung auch auf andern Gebieten in letzter Zeit mit Nichtbeachtung der Eigentümlichkeiten der Verhält nisse, des Charakters und der Gesinnung des Tiroler Volkes eigen mächtig vorging, wie dies z. B. gerade im Schulwesen der Fall war; wie Beschlüsse des Landtages

einfach in den Papierkorb geworfen wurden; wie man dem Lande selbst die bürgerlichen Rechte z. B. das Vereins- nnd Versammlungsrecht in willkürlicher Weise verkümmerte, und es vorzüglich auf die Niederhaltung der Aeußerungen des am liebsten in religiöser Färbung erscheinenden Nolkscharakters abgesehen hatte; nnd nun sollte man wieder mildem Opfer eines der theuersten Landesrechte der Regierung entgegenkommen! Man erwog, daß die Aus nahmen, welche Zn Gunsten Tirols sowohl in dss Wehr

- als auch in das Landwchrgesetz aufgenommen worden sind, wieder illusorisch würde!', wenn man Tirol dennoch den übrigen Ländern gleich stellen wollte. Man beschloß endlich nach langer Berathung bei der Fassung des H.ì 4, wie sie von dem conservatives Theile der Ausschußmitglieder formulirt worden war, zu bleiben, und dafür einzustehen; denn man verweigere ja der Regierung ihr Begehren nicht, man wahre aber damit das Landesrecht. Nach diesem Zwischenaete schritt der Landtag am 23. October zur Verhandlung

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Bücher
Jahr:
1870
¬Das¬ Steuerbewilligungs-Recht der alten Stände Tirols.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; Jg. 1, [Nr.] 5/6)
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Seite 36 von 63
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 60 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 3.698
Intern-ID: 191767
Summa: 138,988 59 16 12-/^ Es wäre ermüdend und für den Newels, daß die Stifter und Stände Tirols das Steuer-Vewilligungs- und Steuer-Ver- weigerüngs-Recht eben so gut hatten, wie es heutzutage in einem constitutionellen Lande die Vertretungskörper besitzen, auch gar nicht mehr nothwendig, die Kämpfe aufzuzählen, welche sich um dieses Rechtes willen noch weiterhin unter der Regierung Karls 'VI, bis zum Jahre 1740 fast mit jedem Jahre ohne Veränderung ihres Charakters erneuerten

. Daß in diesem Kampfe Stifter und Stände Tirols den Uebergriffen der Regierung nichts anderes entgegensetzten, als ihr gutes Recht, lag in der Treue des Volkes für seinen Landesfürften; daß ihr gutes Recht nicht beach tet wurde, war nicht ihre Schuld, sondern Schuld der Regierung, ! welche jenen Principien zu huldigen anfing, aus deren weiteren 1 EntWickelung die absolute Staatsgewalt hervorwuchs, die aber da- ì mals ihre ersten Keime trieben. Was unter Karl VI. gewissermaßen nur im Keime zum Vor schein kam, trat

unter Maria Theresia von 1740 bis 1780 schon in voller Blüthe zu Tage. Hat Kaiser Joseph II. das Stände- ! Wesen, als mit seiner absoluten Autokratie unvereinbar, so viel an ^ ihm lag, gänzlich Zu beseitigen und Zu unterdrücken versucht, und ! für die Dauer seiner zehnjährigen Regierung es auch wirklich da- ! hin gebracht, daß die Länder sich unter seine Alles verschlingende, ^ Alles leitende und regelnde, und Alles bevormundende Bureau- ! kratie beugen mußten, so war dies nur die consequente

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1870
¬Der¬ Gebirgskrieg
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Seite 116 von 216
Autor: Kuhn, Franz ¬von¬ / von Franz Freiherrn von Kuhn
Ort: Wien
Verlag: Seidel
Umfang: IX, 208 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Gebirgskrieg ; z.Geschichte
Signatur: II 101.232
Intern-ID: 262377
gegen die Franzosen und zeichnete sich als Oberst in der Schlacht bei Albufera aus. Die Sache Spaniens gegen Napoleon ver loren glaubend, kehrte er im Jahre 1812 nach America zurück und that sich, während des bald darauf aus gebrochenen Unabhängig keitskrieges der südamerikanischen Provinzen, in den Kämpfen um Montevideo an der Spitze eines Regimentes rühmlichst hervor. Im Jahre 1814 wurde er von der Regierung von Buenos Ayres zum Gouverneur der Provinz Cuyo — welche die Territorien Men- doza, S. Juan

und S. Louis umfasste •— ernannt und hatte den Auftrag Massregeln zu treffen um einem Einfalle von Chili kräftig widerstehen zu können. — Obwohl ohne jegliche Unterstützung von der Regierung, gelang es ihm doch hinnen kurzer Zeit ein kleines Corps von beiläufig 4000 Mann — zum Theil aus chilensischen Flüchtlingen bestehend — aufzustellen und dasselbe für die kommenden Ereignisse heran- zubilden. Er war vorzüglich bedacht, ein wohlorganisirtes Kundschafts- systern zu gründen um von allen Erreignissen

seiner Truppen gewiesen, ohne von seiner Regierung irgend welchen Beitrag an Geld oder Kriegs-Material erwarten zu können. Nur ein glücklicher Erfolg seiner ersten Ope ration konnte die Ausführung der weiteren Pläne mit seinem geld- arraen und ungenügend ausgerüsteten Heere ermöglichen.

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1870
¬Die¬ Tiroler Landesvertheidigung im Reichsrathe und Landtage 1868 und 1869
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Seite 34 von 55
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Sartori
Umfang: 48 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Recht ; z.Geschichte 1868-1869 ; <br />c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1868-1869
Signatur: II 101.853 ; II 59.368
Intern-ID: 272559
, als er sich telegraphisch an das Ministerium um die Weisung wendete, zu welchen Concessionen die Regierung sich noch herbeizulassen gesonnen sei? Am 21. October begannen hierauf die Verhandlungen über den höchst wichtigen Gegenstand im Landtage. Referent war !)>-. Schärmer. Cr leitete seinen Bericht mit einem gedrängten und klaren Rückblick auf die Tiroler Landesverteidigung ein, wobei er die Entstehung, Aus bildung und die Veränderung kurz nachwies, welche dieses Institut im Laufe von mehr als 300 Jahren

. III. des Wehrgesetzes und der Z. 35 des Landwehr gesetzes für Tirol und Vorarlberg dahin die Ausnahmen festsetzten, daß über die Orgamsirung und Verwendung der in Tirol und Vorarlberg in Gemößheit des Wehrgesetzes wehrpflichtigen Mannschaft, welche zur Ergänzung des Jägerregimentes nicht benöthiget wird, sowie über die Erfüllung der Wehrpflicht in der Landwehr daselbst, die näheren Be stimmungen im Wege der Lande Sgesetzgebnng erfolgen sollen, habe doch die Regierung einen neuen Gesetzentwurs

eingebracht, vermöge welchem die Landesvevtheidigungs-Ordnung vom Jahre 1864 den Be stimmungen des allgemeinen Wehr- und Landwehrgesetzes angepaßt werden solle. Der Ausschuß habe sich mit steter Rücksichtnahme auf die eigenthvmlichen Verhältnisse Tirols und auf die gemachten Erfah rungen bestrebt, der Anforderung der Regierung möglichst entgegen zu

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