. — Heute ist der Tag, dachte sie dann, wo ich Josef denn wirklich meinen Bruder nennen darf. Wird er mich als Schwester annehmen wollen, wird er bei uns bleiben? O er liebt uns nicht recht, sonst spräche er nicht immer einzig und allein von seiner Heimath. Das verdrießt mich, daß er noch gar nichts gesagt hak, daß er bei uns bleiben wolle und hat es ihm doch der Vater so aus vollem Herzen angebothen. Wer weiß, ob ihn nicht irgend ein anderes Band an seine Heimath knüpft, und er sagt
es nicht, weil er uns nicht betrüben will. — Doch nein, falsch war Josef nie, so weit kenne ich ihn. Horch! Jetzt geht seine Thüre. Er wird nun zum Pater hinabgehen in die Stadt.—Mutter gottes, mache ihm feinen Schritt leicht! — Es war wirklich Josl, er ging hinab Zur Beichte. Schon erwartet ihn der Pater und winkt ihn Zur Zelle hinein. Demüthig kniet er sich nieder, den Blick bald auf das Kruzifix, bald auf die schmerzhafte Mutter darunter geheftet, und beginnt sein Sündenbekenntniß. — Vorüber ist's