83 Andreas Hofer. hatten, Zu Commcmdauten ernannt, Franz Thalguter mit einem Verhaftungsbefehl Donay nachgesandt und ein Kriegsmanifest er lassen, das am 13. November in allen Kirchen von Passeier ver lesen wurde. Boten eilten damit nach Merau und Viutschgan, wo man sogleich predigte, jeder sei excommuuicirt, der jetzt nicht zum Gewehre greife. Wie Hofer die Lage der Dinge ansah, zeigt die voll ihm nach Vintschgan und Obennnthal erlassene Ordre, worin er sagt, die Verwirrung sei
nur durch Geistliche entstanden, in denen er sich getäuscht habe. Wenn mau sich den Feinden er gäbe, würde inan sehen, „daß binnen 14 Tagen ganz Tirol von jungen Leuten beraubt und zuletzt unsrc Gotteshäuser, Altäre und Klöster, wie auch die Religion vernichtet und uns sammt den Fein den die ewige Verdammnis; zubereitet würde.' Hofer schlug auch jetzt wieder ziemlich ferne vom Kampf plätze in seinem Wirthshanfe zu Sand das Hauptquartier auf und erließ von dort, während die Pafseirer am 16. beim Kicchelberg
die Franzosen Vertrieben, feine Schlachtberichte. Nur mit einer Abtheilung von ungefähr 1000 Mann, die über den Jausen ein gedrungen und bei St. Leonhard umzingelt wurde, schloß er die Capitulation selbst ab. Zugleich mit ihnen wurde auch ein Tag- löhner aus Sterzing gefangen, den der dortige Landrichter der Truppe als Wegweiser beigegeben. Diesen erklärte Hofer als Lan desverräther, warf ihn, als er sich entschuldigen wollte, zu Boden und über die Treppe hinab und ließ ihn tags nachher erschießen
. Ein gleiches Schicksal drohte dem Priester Donay und Schützen major Sieberer, die an verschiedenen Orten gefangen vor Hofer gebracht wurden. Beiden hatte er schon angekilndet „für ihre Lügen warmes Blei zu geben,' als sie von dem am 25. November aus Sterzing über das Gebirge mit 3000 Mann nachgerückten General Barbou befreit und entlassen wurden. In Passeier hatte sich das Sturmvolk gleich nach der Gesangennehmnug der ersten Colonne