Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Autor:
Rothmüller, Nikolaus / von Nikolaus Rotmüller und J. C. Mitterrutzner
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Wagner
Umfang:
762, 550 S.. - 2., umgearb. Aufl., 2. Abdruck
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. - In Fraktur;
Schlagwort:
s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Signatur:
III 93.315
Intern-ID:
182195
752 àrze Beschreibung des heiligen Jesu mit dem samaritani scheu Weibe fand bei die sem 'Brunnen statt. Unfern davon ist auch das Grab des Patriarchen Joseph; denn die Israeliten hatten seine Gebeine aus Egypten mitgenommen und hier bestattet. Die Mohamedaner haben das Grab aus Achtung mit einem Tempel überbaut, und halten es in großen Ehren. IH. Die Landschaft Judäa. Nachdem wir so eiligen Schrittes die Landschaft Samaria durchwandert haben, betreten wir den Boden der Landschaft Judäa
. Und zwar wenden wir uns zuerst noch einmal hinab gegen den Jor dan an die Stelle, wo Jesus von Johannes ge tauft wurde (47), welcher Platz durch die Gegen wart des göttlichen SohneS, durch das Herabschwe- ben des heil. Geistes in Gestalt einer Taube, und durch die Stimme des himmlischen Vaters geweiht wurde. Diesen hochheiligen Boden müssen wir be treten und küsse», und da unser Taufgelübde er neuern. Auch den Berg müssen wir besteigen, welcher sich am rechten Ufer erhebt, es ist nämlich der sogenannte Berg
Rosenhecken, erfüllt von dem Dufte der edlen Bal samstande, die hier ganz vorzüglich edel gedeiht, und überschattet von den hochragenden Palmen, von denen Jericho den Namen Palmenstadt erhielt. All dieses Schöne ist aber jetzt von dieser Gegend ver schwunden; zuchtlose Araber und räuberische Bedui nen zerstampfen mit dem Hufe ihrer Pferde den fruchtbaren Boden, und an der Stelle der ehemali gen großen und reichen Stadt Jericho, wo Jesus bei dem Oberzöllner Zachäus seine Einkehr nahm, stehen jetzt etliche
niedrige, zerfallene Hütten aus Lehm und Binsen, von zerlumpten Arabern bewohnt. So ist der Segen Gottes in Fluch verwandelt worden. ^ Noch viel schrecklicher aber tritt uns die Wahr heit, daß Gott eine Gegend wegen der Sunden ihrer Bewohner mit dauerndem, schrecklichen Fluche belegt, entgegen in dem todten Meere (54), das etwa zwei Stunde» unterhalb Jericho liegt, und das wir noch besuchen wollen. Der Boden, auf wel chem wir gehen ist weißer Sand, mit Salztheilchen vermischt und sehr locker