Herrin zu machen. Sonach könne man ihr nur die Freiheit gönnen nach Maßgabe des Rechtes. Volksthümlicher hatte kurz vorher Rieger als Berichterstatter das Wort geführt. Er schloß mit einer Ge schichte. Ein Maler, einer jener göttlichen Meister der Kunst, habe ein heilig Bild geschaffen von himmlischem Zauber umflossen, zu dem Menschen von weit und breit, Reiche und Arme, Gelehrte und Angelehrte herbeiströmten, um sich im seligen Anschauen zu erfreuen. Sie nannten es ein Gnaden bild. Später seien
andere gekommen, die seinen Geist nicht erfaßten, und es mit Krone, Scepter und Hermelin schmück ten, da wollten die Kenner und Gelehrten keinen Geschmack mehr finden an dem Bilde, nicht mehr glauben, daß es das Werk des Meisters sei. Das Bild sei die Kirche, wie sie ans der Hand ihres Meisters und Stifters hervorging, Krone, Scepter und Hermelin die Symbole des Reichthums, der Macht und der weltlichen Herrschaft. Man nehme hinweg die Geschenke der Zeiten, und es wird wieder erscheinen das Bild der Gnade