¬Der¬ Feldzug des Jahres 1805 und seine Folgen für Oesterreich überhaupt und für Tirol insbesonders
stampfte wie unsinnig und drohte der ganzen Stadt mit Plünderung, Brand und Zerstörung. Der Magistrat eiligst davon in Kenntniß gesetzt, wußte sich weder'zu rathen noch zu helfen, und nahm in seiner Angst und Verlegenheit die Zuflucht zum Bischöfe von Chur, Karl Rudolph Freiherr von Bnol. Da ganz Mntschgau mit Meran weiland zur Diözese Chur gehörte, so war der' benannte Kirchenfurst eben in Meran anwesend. Karl Rudolph schickte zuerst dm Regens seines Semmars, dm vortrefflichen Gottfried
hätte das Leben kosten können; allein das freimüthig gesprochene Wort, und die würdevolle Haltung des unerschrockenen Priesters, der auf der Welt nichts fürchtete als nur — die Sünde, verfehlten ihre Wirkung nicht; Marcognet stutzt — wird gelassener. Jetzt kommt der Bischof; wie aber dem General die Ankunft des Kirchenfürsten gemeldet wird, ruft er auf: „Was ist das für ein Bischof? Er soll hingehen, wohin er „gehört.' , Endlich wird Karl Rudolph vorgelassen., der den General einfach zum Nachtessen
einladet; das war jetzt getroffen. Marcognet erschien richtig mit sieben Offizieren zur splendiden Tasel, die der Bischof gab. Während derselben sagte Karl Rudolph unter Anderm zu Marcognet : „Herr General? das Volk hat die Waffen nur weggelegt und verhält „sich ruhig, weil es zur Ruhe ermahnt und verhalten wird; wenn Sie „aber erlauben, stelle ich Ihnen in kurzer Zeit zwölf tau send bewaffnete Bauern unter's Fenster/' Davon wollte aber Marcognet, dem die eigene Haut lieber war, als der Genuß vorn