¬Die¬ Ursachen und die Entwicklung des Bauernaufstandes im Jahre 1525 mit vorzüglicher Rücksicht auf Tirol
); so unerklärlich dieses vielen scheint, ist es doch dem katho lischen Tiroler so ganz natürlich; denn der Unglaube schweigt, weil er an keinen „Helfer' glaubt, nur der Glaube führt zur Hoffnung, und je größer diese ■— desto lauter spricht sie sich aus in der kindlichen vertrauens vollen Bitte. Der Unglaube flucht dem Schicksal! und verzweifelnd denkt er an die Thaten der Verzweiflung; der Glaube betet, weil er hofft, und diese Hoffnung hilft das Unvermeidliche ertragen, in der sichern Ueberzeu- gung
, daß der Fluch nie zum Segen werde. Wie der Tiroler in seiner Dorfkirche unmittelbar vor dem gegenwärtigen lebendigen König des Himmels kniet, und schlicht und einfach seine Freuden und seine Leiden erzählt, und dieß wieder um so offener, je größer der Glaube an den gegenwärtigen lebendigen Gott; so lebt auch die unverwüstliche, für viele oft zu ungestüme Sehn sucht in seinem Herzen, in seinen wichtigsten Interessen auch unmittelbar mit seinem Könige auf Erden, mit seinem Kaiser zu reden. Daher
niederschaut, braucht man gar kein Prophet zu sein, um mit dem Tiroler aus innerster Seele die bekannten Worte zu rufen: Auf immer bleibt Tirol als Braut Dem Kaiserhause angetraut.