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kurzer Zeit erfolg ei: werde. Spräche sich dagegen die Regierung im vorliegenden Falle verneinend aus, dann wird sie den Grundsatz annehmen und für alle Zeit feststellen müssen: Die Italiener, welche im deutschen Tirol von jeher seßhaft sind oder sich neuerlich erst niederließen, oder in der Folge in diesem Landestheil sich niederlassen wer den, sind gehalten, der für die deutschen Provinzen bestehenden Einrichtung gemäß, ihre Kinder in die deutsche Schule zu schicken, w o un ter kei nein

Vorwan d ein gemischter Unterricht ferner ertheilt werden darsi Gerechtfertigt ist diese Maßregel dreifach, nämlich: a) d u r ch den Staats zw eck, der Erhaltung des Deutschthums Ln den deutschen Erbstaaten zur Noth- Wendigkeit und verfassungsmäßigen Borschrist macht; b) durch die staatliche Ordnung, weil die nach Deutschtirol eingewanderten Italiener und ihre Familien die politische Verfassung mit der Orts veränderung gewechselt haben, und nunmehr dem deutschen Lande und deutschen Gemeinden ange

hören ; . e) d ii rch die g c m e i n e Billigkeit/ der es zu- widFrliese, daß die Deutschen als das herrschende

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Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1852

Reise in Tirol in landschaftlicher und staatlicher Beziehung

Seite 122 von 268

deutschen Priestern für Hie Seelsorge dieser und anderer deutschen Gemeinden der Diözese Trient *). Welcher aus uns wünschte nicht, daß die Unterdrückung der deut schen Sprache daselbst ohne Säumen durch einen nach drücklichen Befehl von oben beseitigt, und diesen unserer Landsleute die entzogenen Rechte ihrer Nationalität wie dergegeben werden! . Bd Cassiodorus ist ein Schreiben des Gothenkönigs Theodorlch zu lesen, welches beginnt: »Possessoribus Feltri nis^ Theodoricus rex. In Tridentino

icitor re gione,« heißt es sodann: »civitatem construi, nostra praecepit. auctoritas,« Da die oben gedachten, zwischen Jtaliern eingeschobenen deutschen Gemeinden im vor maligen Gebiet von Felire bestehen, so wäre ich versucht, ihren Ursprung von diesem Befehl abzuleiten und sie für Gothenüberreste Zu halten. Diese Annahme würde sich jedoch auf eine ursprüngliche Gothenanstedelung be schränken müssen, denn Dr. Schmeller, dem Tirol die Aufklärung über die Abstammung der VII. und XIII. Comuni -»erbanft

, hat auch die oben angeführten deutschen *) Dr. Schmeller erzählt in seiner Abhandlung über die VH. und XIII. Comuni: in Terragnuolo werde Denen, welche nicht italienisch Zu beichten ini Stande sind, mit der Absolntionsverweige- rung gedroht. Bestätigt sich diese Angabe, und fürwahr! sie ver diente eine Untersuchmig, so wäre das tridentimsche grundsätzliche Verfahren deutscher Sprachmiterdrücknng außer Zweifel gesetzt.

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Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1852

Reise in Tirol in landschaftlicher und staatlicher Beziehung

Seite 130 von 268

dortigen deutschen Hauptschille den besagten gemischten Unterricht cinzusührey. So rasch greift die Ausbreitung des italienischen Ele- ments mn sich. Zn Psatten endlich, wo, wie oben be merkt, dermalen die Einwohner größtentheils aus Ita lienern bestehen, ist die Schule bereits ganz wälsch, doch besteht noch . für den Schullehrer die Verbindlichkeit, deutschen Unterricht ertheilen zu müssen, wenn Deutsche ihn verlangen. Der geschilderte Sachverhalt erfordert eine grundsätz liche Beschlußfassung

der Staatsverwaltung über die vor zulegende Frage:' Sollen in den Ortschaften an der Etsch, nämlich von Trient aufwärts' bis Botzen, wo die Be völkerung seit längerer Zeit gemischt ist, so wie - . in jetten andern von Botzen aufwärts bis Meran, dies- und jenseits der Etsch auf beiden Strecken, wo erst in Folge der jüngsten Ansiedelungen ita lienischer Familien eine gemischte Bevölkerung entstanden ist, die Verwandlung der. deutschen Volksschulen in gemischte ferner gestattet werden oder, nicht? Spräche

die Regierung über diese Frage sich bejahend aus, so kann sie gewiß sepn, daß hauptsächlich durch diese Maßregel die Umwandlung der oben angeführten deutschen Orte in italienische zuverläßig und binnen

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Jahr:

1852

Blumen aus Tirol : ein Büchlein zur Erbauung und Unterhaltung

Seite 84 von 120

Autor: / gesammelt von einem Priester der Diözese Brixen

Signatur: I 106.918 ; I 64.389

Intern-ID: 341102

164 v. Gislimàt Atnon, Witwer. Wahrte. Nach dem frühen Verluste seiner Frau, beschloß er, obwohl noch jung, Wit wer zu bleiben, und sich lediglich dem Dienste Gottes und des Nächsten zu weihen. Und die Art, in der er dieses that, verdient un sere Bewunderung. Er nahm es nämlich auf sich, die heranwachsende männliche Ju gend von Trient in den Anfangsgründen der lateinischen Sprache zu unterweisen, — ein Geschäft, das nach den Erfahrungen derer, die ihr Leben der Zugendbildung Weiher», reich

an Dornen und Beschwerden und Unannehm lichkeiten ist. Und was unsere Hochachtung für Antonius noch erhöhen muß, ist die Er wägung der Umstände, daß er adelig und reich war, der gemächlich hätte leben können^ und daß er sein Liebeswerk durch eine lange Zeit —. durch dreißig volle Jahre ununter brochen und unentgeltich, aus Antrieb edler Liebe fmtgesetzet hat. Er hatte aber eine gar anziehende Weift und eigene Kunstgriffe, die zarte Jugend nicht nur in der lateinischen Sprache zu unterwei sen

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Jahr:

1852

Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1

Seite 62 von 248

Ort: Stuttgart [u.a.]

Verlag: Cotta

Umfang: VIII, 236 S.

, in dieser Stunde noch fortdauerndes Einschüchterungssystem. Jeder, der nur wagte auf der Straße ein Wort mir einem Deutschen zu reden, oder von dem man wußte, daß er einen Deutschen in seinem Haus sah, empfing sogleich einen Drohbrief. Da durch schüchterte man dergestalt alles ein, daß niemand mehr wagte, auch nur die leiseste Verbindung mit einem Deutschen zu unterhalten. Diese Drohbriefe gingen ohne Zweifel sämmt- lich aus dem sogenannten Jokeyclub hervor, der seine Sitzungen im Caso Cova hielt

Signatur: II A-17.759/1

Intern-ID: 132582

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1852

Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe

Seite 147 von 217

Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie

Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf

Signatur: II 101.836 ; II 47.090

Intern-ID: 171115

Südtirol nie den Anklang gefunden hatte, wie im deutschen Landesantheile. Daher überall Klage über Unfüge aller Art, die von denen ausgingen, welche zur Aufrechthaltung der Ordnung die Waffen in die Hand bekommen hatten. Auf die Klagen, welche deßhalb bei Hofer einliefen, erließ er solgendes Schreiben: ^Herzlichste wcilsche Südtiwler! Mein aufrichtiges Herz, welches mit Euch es redlich meint , verabscheut Räuberbanden und Plünderung, verabscheut jede Gewalt im Abverlangen von was immer für Gegenständen

sich die Deutschen Joseph Schweigt, Anton Tön ig und Ja kob Torggler als Gehilfen bei. Diese nahmen von Dal ponte gar keine Kenntniß, und machten Hofers Verordnungen in wälscher Sprache bekannt. Durch das Widerstreben Dal- pvnte's gegen diese Hoftr'sche Gewalt entstand die größte Verwirrung, bis endlich dieser mit seinem Freunde Garbini verhaftet wurde, und das Uebergewicht der Deutschen größe ren Einfluß -gewann. , ' Im Untm'nnthale stand das Verteidigungswesen, wie

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1852

¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809

Seite 465 von 537

Südtirol nie den Anklang gefundEN hatte, wie im deutschen Landesantheile. Daher überall Klage über Unfüge aller Art, die von denen ausgingen, welche zur Auftkchthaltung der Ordnung die Waffen in die 5)and bekommen .hatten. Auf die Klagen, welche deßhalb bei Hofer einliefen, erließ er folgendes Schreiben: ^Herzliebste wälsche Südtiroler 1 Mein aufrichtiges Herz, welches mit Euch es redlich meint, verabscheut Räuberbanden und Plünderung,. verabscheut jede Gewalt im Abverlangen von was immer

ein, und gesellte sich die Deutschen Joseph Schwei gl, Anton Tönig und Ja kob Torggler Ms Gehilfen bei. Diese nahmen von Dal- ponte gar keine Kenntmß, und machten Hofers Verordnungen « wAscher Sprache bekannt. Durch das Widerstreben Dal- ponte's . gegen diese Hofer'sche Gewalt ' entstand die größte Derwirrnng, bis endlich dieser mit seinem Freunde Garbini verhaftet wurde, und das Uebergewicht der Deutschen größe re« Einfluß gewann. .Im Unterinuchale stand daß Verthcidkgungswesen, wie

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Kategorie:

Geschichte , Religion, Theologie

Jahr:

1852

Codex Wangianus : Urkundenbuch des Hochstiftes Trient ; begonnen unter Friedrich von Wangen, Bischofe von Trient und Kaiser Friedrich's II. Reichsvicar für Italien, fortgesetzt von seinen Nachfolgern. - (Fontes rerum Austriacarum ; 5)

Seite 486 von 588

Autor: Kink, Rudolf [Hrsg.] / hrsg. von Rudolf Kink

Ort: Wien

Verlag: K.K. Hof- und Staatsdr.

Umfang: XXVII, 560 S.

Sprache: Deutsch; Lateinisch

Anmerkungen: Text teilw. dt., überw. lat.

Schlagwort: g.Trient <Hochstift> ; s.Urkunde ; f.Quelle

Signatur: II A-36.531

Intern-ID: 549431

zur UT. A bth eilung. %59 mini (iteri alis in der Sphäre der Adeligen : beide standen im Gegensätze zum „ homo Uber 1 }.' 5. Als Naturalabgaben uni Leistungen, die zum Theile durch ihren Namen selbst schon bezeichnet werden, galten: • albergarla, seu scvfìum, das Recht der Beherbergung, wenn der dominus auf Reisen war ; fodrum , aus tiein deutschen „Fut ter' verdorben, ursprünglich nur ein Beitrag an Victu alien für den Römerzug eines Kaisers, später auch von den kleineren Dynasten gefordert

, bannum } distrieivs , hostatiemn, phic-itvm, regniti, V agallali cum.. A rim ann ia war ursprünglich die aus den einzelnen ar im anni bestehende Familie, welche als lehenbare portio einen Antlteil an dem neugewonnenen Landes-Gebiete erhielt. Später übertrug sich dieser Name auf eben dieses lehenbare Stück Grund und Boden; und endlich auf das hievon an den Lehensherren entrichtete jährliche Reichniss. Dieses Reich ni ss bestand zuerst in Naturalien (so in Fleims), später in Geld ; daher heisst

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1852

Blumen aus Tirol : ein Büchlein zur Erbauung und Unterhaltung

Seite 38 von 120

Autor: / gesammelt von einem Priester der Diözese Brixen

Signatur: I 106.918 ; I 64.389

Intern-ID: 341102

zu Sä ben als Nachfolger des Zeri to um das Jahr 890 nach Christi Geburt, zur Zeit als Kai ser Arnulf über die Deutschen regierte. Er wird gewöhnlich als der 24ste Bischof von Gäben, wo der heilige Kassian den ersten Sitz gegründet hatte, aufgeführt. Er leitete die ihm übergegebene Heerde durch etwa 17 Jahre mit apostolischem Eifer. Nie entschwebte seinem Geiste die Erin nerung an die Rechenschaft, die einst der Herr Zacharias, Bischof. 71 der Seelen von ihm fordern würde. Mit un- ermüdetem Streben

erweiterte er das Reich Gottes. Auch vergrößerte sich unter ihm das Zeitliche Besitzthum seiner Kirche, die bisher wahrhaft arm gewesen war. Kaiser Arnulf gab ihm im Jahre 892 eine schon früher der Kirche Säben zugehörigen Forstgerechtig keit wieder, zurück. Dessen Sohn und Nach folger, König Ludwig das Kind / machte ihm auf vorher eingeleitete Bitte und Für bitte eine wahrhaft fürstliche Schenkung mit dem großen königlichen Landgute „Prichsna,' welches er mittelst Diplom vom Jahre 901 sammt und sonders

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1852

Blumen aus Tirol : ein Büchlein zur Erbauung und Unterhaltung

Seite 39 von 120

Autor: / gesammelt von einem Priester der Diözese Brixen

Signatur: I 106.918 ; I 64.389

Intern-ID: 341102

. — Den Tod endlich fand Zacharis auf dem Felde der Ehre, das ist, im Kampfe gegen die Un gläubigen, im- Jahre des Herrn 907. Dar über enthalten die alten Geschichtsbücher fol- Zacharias, Bischof. 73 gende Berichte: „Die Ungarn, ein rohes, un gläubiges Volk, machten oftmals räuberische Einfälle in die angranzeàn Staaten, Oester reich, Steiermark, Kram und Kärnten, und noch weiter. Sie sengten und brennten, mor deten und raubten. Die christlichen Fürsten, Herren und Grafen.in diesen Ländern bau ten

, um solchen Einfällen leichter zn wehren, um das Jahr 900-an dem Flusse Ens in Oesterreich die Festung Anesbmg nebst dm zwei Schlössern Ebersberg und Msenboig. Allein schon Anno 907 kamen die schlim men Rachbarn wieder, und es entstand ein schwerer Kampf. An der Donau unweit Anesburg (der heutigen Stadt Ens) oder, wie Andere wollerH unweit Preßburg, fiel zn Ende Juli oder zu Anfang August eine mör derische Schlacht vor, welche drei Tage lang dauerte und für die deutschen Truppen höchst unglücklich ausfiel. Franken

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Geschichte

Jahr:

1852

¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809

Seite 145 von 537

IW wollene Strümpfe wie um Meran. Daher hat man wohl ein walzenartiges Stück von einem Wesen, aber kein Weib. Son derbar ist diese Tracht viel theurcr als die frühere leichte, welche auf den Ursprung des Hauptvolksstamms aus deutschen Gegenden zurückführt. Was der Paffeirer am Leibe tragt, erzielt er gewöhnlich in seiner Wirthschaft, vielleicht die Zot telmützen von Baumwolle, und die bunten Baumwolltücher Mein ausgenommen. In neuerer Zeit haben jedoch hansi- rende Grödnerinnen großen Eingang

ein. Das erstere tragen sie nur an Sonntagen, um es zu schonen, und das öftere Waschen zu ersparen. Es hat gewöhnlich einen weißen Kragen von Harbe- tuch, oder Leinwand aus gehacheltem Flachse, oft auch sol cherlei Aermel. Das Hemd selbst aber ist aus dem gröbsten Rupfttttch gemacht, aus dem Werge nämlich, das beim Hü cheln abfällt. Wer ein ganzes Hemde aus guter Leinwand besitzt, ist schon reich. Da diese Sonntagshemden nur selten gewaschen werden, so sehen sie nur in Häusern reinlich aus, wo ein Sinn

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1852

¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809

Seite 23 von 537

, sowohl ins Böhmen als ins deutsche Reich. Namentlich machte er im Kaisergefolge im Jahre 1312 Aufsehen, als er mit Hein rich im vollen Harnisch zu Rosse auf dem Reichstag zu Frankfurt erschien, um die Wahl Friedrich des Schönen zum deutschen Kaiser durchzusetzen. In der Schlacht bei Ampfing ward er mit Heinrich gefangen, und seine Treue für den un glücklichen Landesfürsten ward zum Sprichworte am Hofe zu Tirol und in Passeier. Man sagte bei Fällen solcher Art noch viele Jahre nachher: „Dasäst

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1852

Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1

Seite 207 von 248

Ort: Stuttgart [u.a.]

Verlag: Cotta

Umfang: VIII, 236 S.

Lange konnte er diese Stellung ohne Magazine nicht mehr halten, er war bereits genothigt, zu einem stets schädlichen Mittel, nämlich zu grünen Fowagmmgen, seine Zuflucht zu nehmen. Inzwischen näherten sich auch die römischen und neapo litanischen Streitkräste dem Po; zwar protestile der Papst feierlich gegen jede Verletzung des Friedens, zwar verbot er geradezu seinen Truppen jede feindliche Handlung gegen Oester reich, allein das half nichts mehr, sein Ansehen hatte aufge hört, seine Minister

. Dieser improvisirte Krieg war reich an oft komischen Situationen. Der Commandant von Ferrara, Oberstlieutenant Graf Kuehu, hatte sich bei Ausbruch der Revolution, mit seiner Besatzung in die Citadelle gezogen und der Stadt erklärt, daß er Ferrara in einen Schutthaufen verwandeln werde, wenn man sich auch nur die leiseste feindliche Handlung gegen seine Truppen erlauben sollte. Als Durando, der feindliche Feldherr, nach Ferrara kam, stieß er auf eine Abtheilung österreichischer Soldaten, die von Bewaffneten

Signatur: II A-17.759/1

Intern-ID: 132582

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1852

Andreas Hofer und das Jahr 1809, mit besonderer Rücksicht auf Passeiers Theilnahme am Kampfe

Seite 13 von 217

Anmerkungen: In Fraktur. - Xerokopie

Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; <br>s.Tiroler Freiheitskampf

Signatur: II 101.836 ; II 47.090

Intern-ID: 171115

bei ihm in hohen Ehren. Ein mischung in weltliche Angelegenheiten fand er an ihnen tadelns wert!) , aber selbst sein Tadel War stets von einem Hauche tiefer, Ehrfurcht fürs Priestevthum durchdrungen. Seine Stimmung zu den Verhältnissen einer außerordentlichen Zeit, die reich war an Erschütterungen aller Art, war durch seine religiösen Ueberzeugungen bedingt. ' Der Ausbruch der französischen Staatsumwalzung fiel gerade in sein Heirathsjahr. Die aus derselben sich ent wickelnden Folgen traten mit rascher Schärfe

. Das Benediktinerstift Marienberg nahm mehrere auf kürzere oder längere Zeit auf, unter andern einen Elsasser Pater Gregor, einen harmlosen, aber gegen die Umwälzung der katholischen Kirche in Frank reich lebhaft eingenommenen Mann. Er trat, schon früher Benediktiner, dem Vereine der Marienberger förmlich bei, und wurde in den neunziger Jahren als HilfSpnester in die Pfarre St. Martin gestellt. Seme Schilderungen der betrübten Folgen der französischen Revolution wirkten sehr

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1852

¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner : mit besonderer Rücksicht auf Andreas Hofer und das Jahr 1809

Seite 331 von 537

bei ihm in hohen Ehren. Ein mischung in weltliche Angelegenheiten fand er an ihnen tadelns- werth, aber selbst sein Tadel war stets von einem Hauche tiefer Ehrfurcht fürs Priesterthnm durchdrungen. Seine Stimmung zu den Verhältnissen einer außerordentlichen Zeit, die reich war an Erschütterungen aller Art, war durch seine religiösen Ueberzeugungen bedingt. Der Ausbruch der französischen Staatsumwälzung fiel gerade in sein Heirathsjahr. Die aus derselben sich ent wickelnden Folgen traten mit rascher Schärfe

. Das Benediktinerstist Marienberg nahm mehrere auf kürzere oder längere Zeit auf, unter andern einen Elsaffer Pater Gregor, einen harmlosen, aber gegen die Umwälzung der katholischen Kirche in Frank reich lebhaft eingenommenen Mann. Gr trat, schon früher Benediktiner, dem Vereine der Marienberger förmlich bei, und wurde in den neunziger Jahren als Hilfspriester in die Pfarre St. Martin gestellt. Seine Schilderungen der betrübten Folgen der französischen Revolution wirkten sehr

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

1852

Reise in Tirol in landschaftlicher und staatlicher Beziehung

Seite 120 von 268

Bei der bekannten raschen Vermehrung italienischer Fa milien wird mit der Zeit auch das Zahlenverhältniß derselben überbieten, wodurch — alle diese Umstande Ln Betracht gezogen — die Verwandlung dieser deutschen Orte in italienische zuletzt erfolgen muß. Sollte nicht auch zu vermuthen sepn, daß, bei größerem Emporkom men dieser wälschen Ansiedler, ein Th eil derselben vom Landbau zu Handel und Gewerben übergeht, und sich in - die umliegenden Märkte und Städte begibt, wie es von Einzelnen

, in Botzen früher schon geschah und noch ge schieht? Dies unterliegt keinem Zweifel, daher auch eine Vermehrung der italienischen Bevölkerung in den größern deutschen Ortschaften vorausgefthen werden kann. . Dies ist der Sachverhalt in der Ebene an der Etsch. Von Valsugana, dem vormaligen Feltri'm'schen Gebiet, berichtet Stafflet: „Merkwürdig ist die Erscheinung meh rerer dmtschsprechenden Gemeinden im italienischen Bezirk. . Diese sind in der äußern Valsugana, im Bezirke Levico folgende: Casotto uttb

-Bra-ncàfora; tut Val d’Astico: Ltiserna und Lavorone ; titt Bezirk von Pergi ne : Vignöla; Frasilongo, Fierezza und Palli ; im Bezirk von Oaliiano: die Gemeinde von Folgaria;- endlich im Bezirk vo n No ver edo : die Gem einden Trambileuo und Terragnolo. Diese Gemeind ebewohn er, 11,000 an der Zahl, von noch unbekannter Herkunft, verrathen zwar manche Aehnlichkeit mit der tirolisch-deutschen Mundart,

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

1852

Reise in Tirol in landschaftlicher und staatlicher Beziehung

Seite 128 von 268

sorgern und Schullehrern blosgcstellt sind, wenn diese!« Verfahren weitere Folge gegeben würde. Solche deutsche Gemeinden sind z. B. Truden, Aldein, Ncudein. Was dieses der Absicht- der Regierung und der deutschen Satan entgegenstrebende Verfahren anbelangt, so. vermögen wir wahrlich keinen Entschuldigungsgrmid dafür aufzufinden; denn mangelt es der tridentinischen Pn'esterbildungö- anstalt an Seelsorgern und Schullehrern, welche das Altdeutsch jener Bcrggcmeinden verstehen, so wäre Sorge

zu tragen, daß sie es erlernten. In dieser Beziehung wird dem Ordinariate in Trient die lobeuswerthe Für sorge des Bischofs von Padua Zu empfehlen scyu, der in der Vorrede zum kleinen Katechismus für die Deutschen der Seite 'coniuni sagt: „Da wir bei unserer Visitations- reise uns überzeugten, daß die deutsche Mundart noch immer in diesen Gemeinden besteht, so haben wir die gegenwärtige neue Auflage des kleinen Katechismus mit Hinzufügung einiger geistlichen Gesänge angeordnet' *). Den oft gedachten

deutschen Gemeinden in Valsugaua wären also ebenfalls Lehr- und Erbauungsbücher, in ihrer Mundart abgefaßt, zu verschaffen und daselbst, wie' es bei den Sotto comuni geschieht, Seelsorge und Unterricht in ihrer Sprache behandeln zu lassen. *) Der Titel dieses Katechismus lautet: „Der kloane Catechismo vor Z'Böloftlanh, vortraghet tu Z'g a Pracht von siben Kamcün „u a viar halghe Gasang. In Semr'ttari'clk von Pa Hobe. !812.'

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

1852

Reise in Tirol in landschaftlicher und staatlicher Beziehung

Seite 134 von 268

werden sie, im Verein mit den Italienern, welche Er richtung eines italienischen SchulunterrLchtö wünschen, eine Privatanstalt gründen müssen. Wir sind. überzeugt, daß die bei diesem Siellegesuch beteiligten- Deutschen nicht daran dachten, ivo hinaus eigentlich mit dem Plan der Italiener gezielt sey. - Die ungünstigen Umstände, in welchen die Sprach- frage in Südtirol schwebt, veranlaßt uns, ■ aut Schlüsse i^ler Erörterung der zwar minder wichtigen, aber ange nehmen Erscheinung zu gedenken

, daß ein Ort von ur sprünglich italienischer Bevölkerung im Laufe.der. Zeiten ganz von deutschen Bewohnern eingenommen worden ist, ein deutlicher Beweis, daß. solche Veränderungen selbst in neueren Zeiten Vorgehen, und daß sie auch mit den deutschen Orten an der Etsch gegensätzlich sich einst er eignen können. Neben Deutschenofen ist W ä l scho n - ofen, eine Gemeinde, sieben Stunden von Botzen entfernt, - an der italienischen Gränze von Fassa. Daß hier ur sprünglich blos Italiener tut Gegensätze

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

1852

Reise in Tirol in landschaftlicher und staatlicher Beziehung

Seite 47 von 268

der Nachbarschaft'aufrecht zu er halten. Im angränzenden Wälschtirol ist für jenes ein geistiges Bestreben erwacht, das für den deutschen Süden ' Tirols, wenn er seiner ' Aufgabe sich nicht bewußt. wird, im Laufe der Zeit und im unsichtbaren Walten. geistiger Machtverbreitung Gefahr bringend ansschlagen - kann. Dem BaterlandSfreunde erscheint es daher als noch wendig und wünschenswertst, in der deutschen Gränzstadt Botze», mittelst Betstätigung des geistigen Lebens, 'zugleich deutschen Sinn zu beleben. ' In Botzen

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

1852

Reise in Tirol in landschaftlicher und staatlicher Beziehung

Seite 127 von 268

anbe langt, so dünkt es uns-rühmlicher, den Siegern über ein - Welteroberndes Volk als d e n* B e si cg t en anzuge hören. Daß in Trient, wo der Adel und überhaupt die böhern Stände deutsch sprechen, unsere Muttersprache nicht ganz verstumme, daß nicht auch die dortigen Deutschen von einem planmäßigen Streben, das Deutsch thum auszumerzen und Asses auf italienischen Fuß ein- zurichten, abtrünnig gemacht werden, wäre der ange legentlichen Sorgfalt der Regierung zu empfehlen. Im Rückblick

auf die Verdrängung ' der deutschen Sprache durch Seelsorge und Bolksuitterricht ist noch zu bemerken, daß es außer den oben augeführten deutschen Gemeinden, welche zwischen italienischen hineingeschoben ' sind, im bischöflichen Sprengel von Trient,.deren es noch andere gibt, welche der Beraubung ihrer Sprache und Rationalität mittelst Anstellung von italienischen Seel-

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Jahr:

1852

Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1

Seite 184 von 248

Ort: Stuttgart [u.a.]

Verlag: Cotta

Umfang: VIII, 236 S.