Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
TT Hochsommers für dieses Reich, jene Zeit wo die Scheuern sich zu sehends füllten, ja üb erfüllten von der Ernte, wozu vor 700 Jahren erwähnen, daß wir die Holländer und Dänen, deren Spruche lange Zeit dieselbe war. wie die deutsche, und erst viel später eine separate Umbildung erhielt, ob gleich sie nie außer Berührung mit Deutschland kamen, — daß wir diese Völker jetzt in der gewöhnlichen Rese gar nicht mehr verstehen. Die Sprache der viel alteren, von uns ganz getrennte«, Cimbern
aber sollte durch eine unerklärliche Macht der Sympathie de» ganz gleichen Bildungsvrozeß, wie die deutsche Mut tersprache, durchgemacht haben, so daß wir nach 200» Zähren bei gleichen Re sultaten z« unserer gegenseitige« Ueberraschuug angelangt wären Doch es bedarf arch dieser künstlichen Ableitung nicht. Das Vorhandensein des Nemms: „Zimmerthal', wenn man wirklich darauf ein so großes Gewicht l^eu wollte, habe ich schon früher erklärt, obgleich man glauben sollte, daß ein Ort « Tirol doch das Recht haben könne, Oeoidrs
zu heißen, ohne deßhalb vo« dm Cimbern herzurühren. Die Sache aber erklärt sich ans folgende Weise. Bor Alle« muß man dem Jrnhume entsagen, als wen« diese deutschen An siedelungen immer so isclirt dagestanden wären, weil sie jetzt so erscheinen. Das deutsche Element und deutsche Sitte war vielmehr in den Thälern von Lem- drs,?erZws s«d kalMà das ganze Mittelalter hindurch zuerst das herrschende, spater das gleichberechtigte. So kamen im Jahre 1307 Abgesandte von Vnlso- GMvs W« Bischöfe Bartholomäus vow
Trient, komìnos tvnìoiiici (d. h. deutsche, wohlgemerkt: nicht Llwkrj), welche nicht italienisch verstanden, und in Folge dessen der Bischof, der nicht Deutsch verstand, sich durch einen Dolmetsch mit ih- »M bespreche» mußte. Roch um das I. 15W bestanden im den grcßern Orten Valsogana's zweierlei Pfarrer, für die Deutschen und für die Italiener. Die jetzt noch bestehenden deutschen Gemeinden sind daher nur die Ueberreste einer vordem durchgängig oder fast durchgängig deutschen Bevölkerung, die später
, aus jener Zeit, in der unbebaute Flächen und Ge birge z» SrkziNs, hie u»d da arch zu Erbpacht von Bischöfen verliehen wurden, um sie zur Kultur zu bringe«. Hiczu wurden häufig Deutsche genommen. Zahl reiche Urkunden bezeuge« dieß ; keine aber schlagender, als jene, welche der Lo- à MAoUlsN« (ein Buch, in welches die wichtigern Urkunden des Hochstiftcs Trient so« lt. bis l4. Jahrhundert eingezeichnet find) «'>> Ar. K5, fai. 54, enthält, mck auf die ich vor 2 Jahren zufällig stieß, ohne daß ich wüßte, daß sie