Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
, und sie seit der Erschaffung nicht etwa vergessen hat, sondern mit weiser Liebe regiert. Der Thron dieses Königs ist im Himmel droben, wo Gott seine unendliche Macht und Herrlichkeit am deutlichsten geoffenbaret hat. Die Erde ist der Schemel seiner Füße. Die Untertha- nen dieses Reiches sind die unzähligen Engelschaaren im Himmel, welche in verschiedenen Rangordnungen oder Chören getheilt, den Thron Gottes umringen, und ihren Schöpfer und König loben und preisen. Auf der Erde sind Adam und Evah, das erste
Menscherwaar, die Unterthanen Gottes, und nach ihnen soll es das ganze unzählige Menschengeschlecht werden. Das Gesetz, welchem die Unterthanen dieses Reiches gehorchen sollen, ist der höchst heil. Wille GWes, der im Himmel droben auf das genaueste erfüllt wirb, und auch auf Erden er füllt werden soll. Die Ursache endlich, warum die ses Reich gegründet wurde, ist die ewige Glückseligkeit der Geschöpfe im Dienste und Lobe Gottes. Die Erde ist in diesem unermeßlichen Himmelreiche nur ein kleinwinziges
Plätzchen, kaum so viel, was ein Tropfen zum ungeheuren Weltmeere ist; und siehe! doch ist dieses unermeßliche Himmelreich auf der kleinen Erde getreu abgebildet. Im Himmel ist König dec dreieinige Gott; auf Erden soll der Mensch herrschen, und dieftr Mensch ist, obgleich iein Leib aus Erde genommen wurde, doch genau nach dem Ebenbild Gotte - geschaffen wie es heißt: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf « Dàt der Men,ch seines Gleichen neben sich HM«, ^ick lieben
könnte, wie der dremnHe Gott im Himmel- eri'ckuf Gott die Evah als Gehilfin des Mannes. Damit die Menichen auf Erden unzählig werden sollten, wie die Engelichaaren des Himmels; segnet Gott die erà Ebe ein. Es sollten es aber wiMich die Menschen auf Er- — Die Erbsündr. zen den Engeln im Himmel gleich machen, und GM gehorchen, und loben und preisen; dann würden sie auf Erden auch immer mehr in die himmlische Schönheit »er Engel umgewandelt, und endlich, ohne zu Kerbe«, mit Seele und Leib in die seligen Chöre
. Adam und Evah wann geziert mit Unschuld und himmlischer Gerechtigkeit und Heiligkeit, welche himmlischen Gaben ihnen Gott noch besonders geschenkt hatte. Da beide Menschen in der reinsten Unschuld waren, und der Leib mit der Seele, und die Seele mit Gott in schönster Eintracht lebten; so schämten sie sich auch nicht, obgleich sie keine Klei, der an hatten. Aber dieser so glückselige Zustand küt nicht lange gedauert. Der Satan hatte bereits scho» im Himmel eine große Anzahl von Engeln