Briefe aus und über Tirol geschrieben in den Jahren 1843 bis 1845 : ein Beitrag zur näheren Charakteristik dieses Alpenlandes im Allgemeinen und der Meraner Gegend insbesondere
selbst gegen seine Untergebenen zustanden; endlich ward er bis zur Erfüllung gewisser Versprechungen, zu denen die Zu- rückfiihrung des Papstes gehörte, in ritterlicher Haft gelassen. Nach diesen Unterwerfungs-Bedingungen sollte auch Tirol dem Könige huldigen und Gehorsam leisten. Aber die Stände erklärten dem Kaiserlichen Abgesandten: „sie seien von Alters her befreit, nur jenem Für sten zu schwören, der Schlots Tirol inne habe', und die Vornehmsten luden Herzog Ernst, den Bruder Friedrichs
, zur Ucbernahme der Regierung ein. Auf diese Weise war nun zwar das Land dem Hause Oest- reich erhalten, denn am 22. Juni 1415 huldigten die Stände, mit ihrem Landeshauptmann Peter von Spaur und dem Bischöfe von Brixen an der Spitze, zu Bötzen dem Herzoge Ernst, aber es entspann sich hieraus ein Bruderzwist, der sogar in Verfolgung ausartetete. Der Adel nämlich, mit Friedrichs Hinneigung zu dem Bauernstande unzufrieden, hatte diese Gelegenheit ergrif fen, sich dem, ihm mehr gewogenen Ernst zuzuwenden