Geschichte des österreichischen Kaiserstaates : für die 2. Grammatical-Classe der k. k. Gymnasien.- (Lehrbuch der neuern Staatengeschichte ; 1)
waren , so beugten sie doch bie Sündhaftigkeit Maria Theresiens nicht, welche den Krieg siegreich Mg« Bayern führte, und die Preußen und Sachsen zum Frieden nothigte, worauf sie zu Prag ihre Krönung hielt. M. Theresia hatte sich gleich nach ihrem Regierungsan tritte zu Preßburg krönen lassen (25. Jänner 1741) , und war noch bey dem Landtage daselbst anwesend, als Schlesien, Österreich und Böhmen von den Feinden überzogen wurden. Es war nun an den Ungarn, denen sie den alten ààx Ou- àe Grafen Johann Palffy
von Erd'od zum Reichspalatm gegeben hatte, ihren Angestammten Patriotismus zu entwi ckeln. Im Tmuergewande der ungarischen Nationaltracht, mit dem Königsschwerte umgürtet, und mit der Krone des h eil. Stephan auf dem Haupte erschien die Königinn in der Mitte der Reichsversammlung, schritt in hoher Majestät und Schönheit glänzend durch sie, und sprach in lateinischer Sprache (in welcher die Ungarn ihre RZichsgeschäfte verhandeln), vom Throne mit ergreifender Beredsamkeit über die traurige Lage
der Erbstaaten, über ihr Unglück, die Verschwörung ihrer Feinde, und die Rettung, Welche sie vorzüglich von dem treuen und heldmmäßigen Volke der Ungarn erwarte. Tief ergriffen von der. mrtrauungsvollen Worten der hochherzigen Königinn, drängte die Versammlung sich um den Thron und schwur, die Hand an dem halbgezogenen Schwerte, einstimmig das G^- Wde- Wir wollen kür unsere Köni ginn sterb en (Moàmur pro reKe nostro). Maria Theresia schlug hier auf ihren Gemahl Franz Stephan zum Mit-Re, aenten