Handbuch für Reisende durch Tirol, nach Verona, Venedig, oder Brescia
46 Fon Innsbruck durch ihn Pass von Finstermüm, den Rei* der Landschaft. Man berechnet, den Speditions-Verkehr zwischen Deutschland und Italien über Landeck auf 100,000 Cent ner. Aus Italien kommen Coloniat-Waaren, .Baumwolle ., Farbehölzer in Öl und Seide. Dorthin gehen baumwollene Stoffe » .Käse, Leder und StaJiIwaareii. Seit dem Jahr 1S32 geht vom Haudlungshau.se . Ganzoni und Comp, in Mailand zweimal wöchentlich eine Eilfuhre nach Frakfurt. a. M,, London, Ham burg und Lübeck
über die Wormser Joch- ,strasse ; sie liefert die Seide in 4}^ Tagen .nach Landeek, in 9 nach Nürnberg . in 13 nach Frankfurt , in 18 nach London , in 16 .nach Leipzig, in 20 nach Berlin, in 24 nach Lübeck. Seit 1835 ist eine ähnliche Eilfuhre über dem Splügen eingerichtet, welche die Seide In 14 Tagen nach London liefert. Mtedurch hat Landeck bedeutend verloren. Auch die Arbeiten an der Strasse über den Arlberg bringt den Einwohnern dieser Ge gend viel Verdienst. Man rechnet 6000—9000 Gulden jährlich
, ohne die ausserordentlichen Ausbesserungen im Winter. Ini Jahre 1834 sollen die Eisbrecher und Schneescliaufler vom Landgerichte 8300 Gulden ausbezahlt erhalten haben *). An guten Wirthshäusern fehlt es nicht. Ich war auf der Po«« sehr zufrieden ; indessen werden auch der Jäger und Urick gerühmt. Von Landeck kommt man la's Sttm&er Thal* das sich bis an den Arlberg erstreckt, von schönen Bergen eingefass! gegen Norden vom Brandjoche , der Passus Spitze , dein Kaiserjoche und der Hirschbleisse in male rischen Formen
Armen beide Fels wände erreicht. Oben neigen die Felsen ihre Häupter so zusammen, dass nur wenig Licht hineinfällt. Die Kluft führt in ein rauhes Alpenthal. — Fiinfthalb Stunden von Landeck kommt man nach dem Dorfe Petiten, welches sehr den Erdfällen oder Murren ausgesetzt Ist *). Hier blickt man in das Thal Miilfnnn , in dessen Hintergründe Glet- sehertrüninier emporragen. Hinter Petneu beginnt Naxsermn , auf den Höhen an der Strasse liegend. St. Antoni, au Nasser nin gehörig, liegt hart am Fuss