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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1833
Tyrol und ein Blick auf Baiern
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Seite 321 von 495
Autor: Inglis, Henrik David / von H. D. Inglis
Ort: Leipzig
Verlag: Weidmann
Umfang: 242, 242 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bd. 1. Bd.2. - Aus dem Engl. übers. - In Fraktur
Schlagwort: g.Bayern;f.Reisebericht ; <br>g.Südtirol;f.Reisebericht
Signatur: I A-4.190
Intern-ID: 160354
7ì Kleidung zu erkennen. In England wird unter allen Landern das wenigste von einer Nationaltracht ge funden, und seine Provinzen bieten die geringste Verschiedenheit der Anzüge. Es scheint demnach, als ob Nationaltrachten und Abzeichen am schnellsten aus Ländern verschwinden, welche zu den civilisirte- sten gehören. Spanien steht unstreitig unter allen Europäischen Reichen auf der niedrigsten Bildungs stufe. Frankreich, wo nach England nationale Trach ten

und Unterscheidungszeichen am seltensten vorkom men, befindet sich, was Civilisation anlangt, an der Spitze des Kontinents, und vielleicht erscheint es nicht zu national, wenn ich England das cilvilisirteste Land in Europa nenne. Das Erstaunen, welches Ange sicht und Geberden eines Franzosen bei dieser Be hauptung ausdrücken würden, kenne ich recht gut, und glaube zugleich, daß viele meiner Landsleute, die so weise thun, als waren alle Nationalvorurtheile von ihnen gewichen, den Mangel an Freisinnigkeit von meiner Seite belächeln

werden. Indessen hoffe ich, wenn man einen Augenblick überlegt, worin Civili sation besteht, daß England den ersten Platz zuge standen erhält. Es ist in keinem Falle richtig, aus der Civili sation einer Hauptstadt auf die Civilisation eines gan-

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1833
Tyrol und ein Blick auf Baiern
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Seite 54 von 495
Autor: Inglis, Henrik David / von H. D. Inglis
Ort: Leipzig
Verlag: Weidmann
Umfang: 242, 242 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bd. 1. Bd.2. - Aus dem Engl. übers. - In Fraktur
Schlagwort: g.Bayern;f.Reisebericht ; <br>g.Südtirol;f.Reisebericht
Signatur: I A-4.190
Intern-ID: 160354
England versteht, und dieselbe Sitte beobachtete ich im allgemeinen bei allen Klassen in Baiern. Aus der Gemeinschaft oder der Trennung des ehelichen Lebens suhl' ich mich bewogen, auf Sitten und Leben eines Volkes gewisse Schlüsse zu ziehen. Erfahrung berechtigt mich dazu vollkommen. Stets Hab' ich in den Gegenden und bei den Klassen der Bevölkerung, wo die häuslichen Tugenden am meisten vorwalteten und das Band der Ehe am heiligsten gehalten wurde, keine Trennung der erwähnten Art

, und das Gegenlheil wieder stets im Verhältnisse mit der verminderten Achtung des Ehe bandes gefunden. Nur in den vornehmsten Hausern in England, und bei Weitem nicht in allen, giebt es kein Fami- lienzimmer nach alter Englischer Sitte. Den Mit telklassen ist Trennung des häuslichen Lebens völlig fremd, und mehr wie irgendwo werden häusliche Tugenden bei ihnen geübt, und die Pflichten der Ehe geachtet und gefühlt. In Frankreich sehen wir die Lebensart der höheren Klassen auch von den mitt leren angenommen. Selten

wird man bei Leuten über dem Bürgerstande, ein Ehebett finden, und nur bei den Bürgern waltet dasselbe eheliche Leben, wie bei den Mitteln und untern Klassm in England.

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