und das Drama versinkt in den Abgründen des Ent setzlichen, Abstoßenden. Es ist einigermaßen schwierig, mit dem lebendigen Eindruck, den des Fräulein von Scudery zurückgelassen, zur Besprechung der Novität zu schreiten, die am näm lichen Tage (3. Jänner) im Theater in der Josef stadt aufgeführt wurde. Der Titel „G röß-Wien' (Localposse mit Gesang in 4 Acten von I. Wimmer, dem Verfasser der „Gigerln von Wien') hatte wenig Anziehende«: ein Schlagwort, das kaum erst seit Wochen oder wenigen Monaten im Munde
der Men schen lebt — und schon hat ein fingerfertiger Possen dichter eS benützt, um es als Flagge auf den Musen tempel im VIII. Bezirke zu setzen. Aber das Stück ist besser, viel besser, als i»an nach dem Titel an nehmen sollte. Freilich ist das Thema Groß-Wien darin kaum gestreift und man könnte alles das, was sich etwa auf die Erweiternng der Start bezieht, ruhig hinweglassen: eS bliebe immer doch ein fröh liches, gut gemachtes, flottes Stück, das über einen Abend hinwegzuscherzen vortrefflich
des alten und neuen Wien, das bei dieser Gelegenheit enthüllt wird, gibt Gelegenheit zu einigen passenden Reden und Huldigungen, die zu dem Titel des Stückes in einigen Beziehungen stehen. Die beginnende Woche trägt die Signatur „Grill- parzer' — darüber im nächsten Brief. kV Lok». Vermischtes. Gewitter und Erdbeben. Boten, welche am 20. dS. morgens in Linz eintrafen, berichteten, dass eS im Mühlviertel geblitzt und gedonnert hat. In der Zeit zwischen 3 und halb 4 Uhr blitzte es, während um halb 6 Uhr